Grund: Unfallanalysen zeigten oft, dass Bremsspuren bei Unfällen viel zu lange "schwach" zeichneten und erst kurz vor dem Aufprall die "Maximalstärke" aufwiesen - die Fahrer hatten Anfangs viel zu zaghaft gebremst, Weg verschenkt und irgendwann während der Bremsung gemerkt, dass es jetzt doch zu eng wird.
Hhhmmm..., das Gegenteil davon, ankern bis der Arzt kommt obwohl noch massig Platz wäre um sauber und koordiniert Geschwindigkeit zu vernichten, habe ich sehr viel häufiger gesehen.
Allerdings führen diese Fälle i.d.R. nicht zu einer anschließenden Untersuchung weil man selbst ja noch "kilometerweit" vor dem Auslöser zum Stehen kommt - nur eben die dahinter nicht mehr, die mit so einer hirnlosen Bremsaktion und aufgrund des verbleibenden Abstands zum eigentlichen Problem nicht gerechnet haben.
Ggf. schaffen es dann noch 2-3 Fahrzeuge die ersten Falten der Zieharmonika verlustfrei ineinanderzulegen - der Rest dann aber nicht mehr.
Die sortieren dann ihre Brocken wenn der eigentliche Verursacher in Seelenruhe weiterfährt.....
Btw - sehr verwandtes Thema:
Nicht immer ist das "blinde Vernichten von Energie" die Lösung des Problems sondern die Suche nach dem Ausweg, also rechts/links vorbei oder ggf. in die Rabatte.
Maximales Bremsen fordert i.d.R. (wenn man es nicht als normales Bremsverhalten auf der Rennstrecke vor jeder engen Kurve durchführt) den Fahrer so stark, dass das Erkennen von wesentlich besseren Auswegen verhindert wird. Der Blick fällt nach unten, die Arme werden gestreckt und der ganze Körper fällt in die "Schockstarre".
Auch das auffinden von Plan B, C, D... kann man üben, in Kolonnenfahrten auf vollen Autobahnen zur Übung überlegen wohin man jetzt am besten könnte wenn vorne plötzlich die oben genannte Zieharmonika zuschlägt.
Als Flieger, insbesondere bei den Unmotorisierten, übt man das ständig um ein Auge für Ausweichsituationen zu entwickeln und im Fall der Fälle die ggf. dringend nötigen Sekunden einzusparen.