Boykott von BP ?

Diskutiere Boykott von BP ? im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; was das Stromnetz mit dem Erdöl zu tun hat kann mir jetzt aber auch keiner erklären oder?! Um Gegenteil, die vermehrte Stromerzeugung aus...
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Baumbart

Gast
Zum letzten Satz vielleicht als Ergänzung <<klick>>
was das Stromnetz mit dem Erdöl zu tun hat kann mir jetzt aber auch keiner erklären oder?!

Um Gegenteil, die vermehrte Stromerzeugung aus Biomasse verteuert ebendiese als Ersatz für Erdölprodukte. Weil das Fell des Bären (aka die Anbaufläche) eben nur 1x genutzt werden kann.

Achso, und die tollen dezentralen Kraftwerke mit ihrem eher bescheidenen Jahresnutzungsgrad müssen ja auch mit irgendwas befeuert werden.
 
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peterotto

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1200GS Triple Black
@Pouakai:
Der US-Ölkonzern Exxon bezahlte fürs Säubern der Küsten 3,4 Milliarden Dollar. Der Schaden war aber viel grösser und betrug laut US-Insurance Institute total sieben Milliarden Dollar. Exxon kam aber glimpflich davon, denn die ursprünglich vorgesehene Schadenersatzzahlung von 5 Milliarden Dollar senkten Gerichte schliesslich auf 500 Millionen Dollar.«Derzeit wird die Schadenssumme für BP auf gegen 25 Milliarden Dollar geschätzt», so Benz.
Dass die Ölkatastrophe BP aber das Genick bricht, hält der Analyst für unwahrscheinlich. Der Konzern macht Jahresgewinne von über 10 Milliarden Dollar und verfügt über 110 Milliarden Dollar Eigenkapteil. Rechnet man die letzten vier Jahre zusammen, strich BP rund 60 Milliarden Gewinn ein. «Der Schaden der Ölkatastrophe kann der Konzern verkraften, ...» Zudem dürfte es lange dauern, bis BP für die Schäden überhaupt bezahlen muss: Bei Exxon dauerte es 10 Jahre, da der Konzern die Haftung vor Gericht immer wieder bestritt.


...ich geb dir ja recht mit den 75 Millionen! Aber glaubst du nicht auch, dass sich da jetzt - unter dem neuen Präsidenten, der nicht sooo öl-lastig wie seine Vorgänger ist - auch die gesetzlichen Regeln ändern werden?
Der Treuhandfond von 20 Milliarden ist ein Anfang... den hat BP sicher auch nicht ganz freiwillig eingerichtet. Bei DEM Gespräch im weissen Haus wäre ich gern mal Mäuschen gewesen...
Ich denke Obama hat den Vorstand von BP ziemlich an seinen Kronjuwelen gequetscht....
 
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Trabbelju

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Ich hätte gern mit dir diskutiert, leider bist Du unbewaffnet, hast nix neues zu bieten und hackst auf Gewinnen rum, die für den Schaden nicht reichen werden.
Ich diskutiere gerne sachlich, da geht es mir nicht um gewinnen oder verlieren. Dazu tausche ich im Allgemeinen sachliche Argumente aus, denn in einer guten Argumentationsrunde gewinnen alle.

Also erzähl mir bitte wie man heute ÖL leichter und gefahrloser fördert und schnack nich rum.
Nö, dafür gibt es Spezialisten, ich bin keiner.
Im Übrigen sind ja hier die wesentlichen Punkte schon genannt worden.

Irgendwie ist dein Blickwinkel etwas getrübt:):):)
Siehst du, hier wirst du wieder persönlich. Was soll das ?
Du wertest mich ab, nur weil ich anderer Meinung bin ?
Du bist das Maß aller Dinge ?
 
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Pouakai

Gast
was das Stromnetz mit dem Erdöl zu tun hat kann mir jetzt aber auch keiner erklären oder?!
Direkt nichts, eher indirekt und darum habe ich ja gesagt "vielleicht als Ergänzung" zu dem Spiegelinterview. ;) Ich werde es aber das nächste mal noch mit OT - Tags versehen, denn mit dem Thema hier hat es wirklich nicht viel zu tun ;) War das Erklärung genug? ;)
Ich könnte Dir ansonsten nur noch als Erklärung folgendes heranziehen, besseres Stromnetz = mehr regenerative Energien einspeisen = etwas mehr Unabhängigkeit vom Öl, aber auch das wäre dann OT :D
Nix für ungut.
 
B

Baumbart

Gast
Hallo Hartmut,
was meinst du damit?
sind meist KWK-Anlagen, die im Sommer nur Strom machen (oder woher kommt Sommernachts der Strom wenn die bösen Großkraftwerke endlich mehr laufen?) also schlechten Wirkungsgrad haben. Laufen meist mit Erdgas, aber dann auch mit Biosprit, Bioöl oder eben Diesel. Jedenfalls Preistreiber für den Ölmarkt
 
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Pouakai

Gast
...ich geb dir ja recht mit den 75 Millionen! Aber glaubst du nicht auch, dass sich da jetzt - unter dem neuen Präsidenten, der nicht sooo öl-lastig wie seine Vorgänger ist - auch die gesetzlichen Regeln ändern werden?
Rate mal wer die Ölbohrungen genehmigt hat? ;)

[OT] Ich weiß gar nicht, was so viele Leute immer mit dem Obama haben und ihn als Heilbringer sehen. Auch er hat nur ganz knallharte Wirtschaftsinteressen und die verwirklicht er auch wie alle andere Präsidenten auf Kosten der Armen und aller anderen Länder in der Welt. Er kann gut reden, aber das ist schon alles. Und ist BP aus den Augen und damit auch bald aus dem Sinn, wird er auch den Ölfirmen wieder entgegenkommen und es wird weiter gebohrt. Der Ami kann sich gar nichts anderes leisten bei seinem Energiehunger.[/OT]

P.S. Ist in keinster Weise gegen irgendjemand hier im Board persönlich gerichtet.;)
 
AMGaida

AMGaida

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da war vor Tagen ein Experte im Radio.
die Katastrophe hätte so in der Nordseee nicht passieren können, weil dort Schlauchplatzsicherungen vorgeschrieben sind
Das heißt, ein Leck wird in Sekunden abgedichtet, wie bei einer Waschmaschine.
Diesen Sicherungsmechanismus gab es doch bei der deepwater horizon genauso, nur hat er versagt.

Letztlich stimme ich der Aussage von Wogenwolf weitestgehend zu...
Ich denke auch, dass es nicht wirklich Sinn macht, BP zu boykottieren.
Denn wenn BP den Laden dicht macht, steht der nächste in den Startlöchern und macht da weiter, wo BP aufgehört hat.
Es ist nicht BP, es sind wir... wir wollen bzw. brauchen das Öl, unsere Wirtschaft ist darauf ausgelegt, wir verballern es sogar zum Spaß.

Wenn ein Mineralölkonzern auf den Gedanken kommt, ein in über 1500m Tiefe liegendes Ölreservoir anzuzapfen, dann tut es das, weil es der günstigste bzw. einfachste Weg ist. Es geht nicht einfacher, sonst hätte man diesen leichteren Weg sicher gewählt. Man kann sich über das Krisenmanagement bei BP beklagen, man kann fragen, warum es nicht seitens der US-Regierung strengere Vorschriften gab, man kann fragen, warum es keinen wirklichen Experten auf Seiten der US-Regierung gibt, man kann fragen, wie lange es dauern wird, bis die ganzen Schäden mal beseitigt sein werden und wie lange es dauern wird, bis die betroffenen Tierarten wieder zur Bestandsgröße vor dem Unfall gekommen sind, wenn nicht einige sogar dadurch ganz aussterben.

Da ist eine Menge schief gelaufen und ich bin damit auch sehr unzufrieden, aber nicht mehr bei ARAL zu tanken ändert wohl rein gar nichts. Noch dazu tanke ich sowieso zu 99% bei Shell, weil ich der Ansicht bin, dass der Sprit besser ist, aber das steht auf einem anderen Blatt. ;)

Und dass dieses Jahr keine Dividenden gezahlt werden, halte ich für ein Gerücht. Ich halte es dabei mit Dilbert: "Always bet on the bad guys". Das heißt, wenn BP gerade so richtig in die Schei**e greift und jeder was gegen BP hat, kauf Aktien von ihnen. Sie werden gestärkt aus der Krise hervorgehen und eine Dividende wird es vermutlich trotzdem geben, ich würde sogar (um kleine Beträge) drauf wetten.

I have a theory that you should invest in the companies that you hate the most. The usual reason for hating a company is that the company is so powerful it can make you balance your wallet on your nose while you beg for their product. Oil companies such as BP don't actually make you beg for oil, but I think we all realize that they could. It's implied in the price of gas.

I hate BP, but I admire them too, in the same way I respect the work ethic of serial killers. I remember the day I learned that BP was using a submarine . . . with a web cam . . . a mile under the sea . . . to feed live video of their disaster to the world. My mind screamed "STOP TRYING TO MAKE ME LOVE YOU! MUST . . . THINK . . . OF DEAD BIRDS TO MAINTAIN ANGER!" The geeky side of me has a bit of a crush on them, but I still hate them for turning Florida into a dip stick.

Apparently BP has its own navy, a small air force and enough money to build floating cities on the sea, most of which are still upright. If there's oil on the moon, BP will be the first to send a hose into space and suck on the moon until it's the size of a grapefruit. As an investor, that's the side I want to be on, with BP, not the loser moon.
Quelle
 
joeben

joeben

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sind meist KWK-Anlagen, die im Sommer nur Strom machen (oder woher kommt Sommernachts der Strom wenn die bösen Großkraftwerke endlich mehr laufen?) also schlechten Wirkungsgrad haben. Laufen meist mit Erdgas, aber dann auch mit Biosprit, Bioöl oder eben Diesel. Jedenfalls Preistreiber für den Ölmarkt
Ich halte einen großen Park kleiner KWK Anlagen (mit den von Dir genannten Brennstoffen als Übergangstechnologien) für deutlich Sinnvoller, als Schwerfällig reagierende Großkraftwerkdinosaurier, die mit dem schwankenden Angebot der regenerativen Energiequellen viel besser umgehen können. Und da es abseits vom ÖL ja auch noch das ein oder andere Energieproblem auf dieser Erde zu lösen gilt, ist es sinnvoll, sich jetzt Gedanken über dezentrale, intelligente Netze zu machen.

Ein KWK das im Sommer nur Strom produziert hat eine deutlich bessere Energieausnutzung als z.B. ein großes Braunkohlekraftwerk. Zu dem gibt es auf kurzen Wegen zwischen Produzent und Verbraucher auch deutlich weniger Leitungsverluste -> Die können bei Großkraftwerken über 10% liegen!

Damit regenerativer Strom speicherbar wird, muss schleunigst an Speichermethoden gearbeitet werden. Stichworte: Wasserspeicher, Hebespeicher (z.B. Beton) und natürlich Akkus -> Den geht auch Abends das Licht aus Sonnenstrom an.

So, das war jetzt ganz OFF TOPIC ...
 
B

Baumbart

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als Schwerfällig reagierende Großkraftwerkdinosaurier,
wenn die so schwerfällig reagieren, wer gleicht denn dann im Moment die starken Schwankungen der Windeinspeisungen aus? Oder flackert bei Dir zuhause eine einzige Lampe wenn der Wind von stark auf schwach und umgekehrt wechselt?

Ohne Großkraftwerke funktioniert das ganze System physikalisch nicht.

Und noch mal, je mehr Biomasse in die Stromproduktion fließt um so teurer wird das Öl.

und das dezentral stromgeführte Kleinkraftwerke (im Moment haben alle nur die wärmegeführten im Kopf bei denen der Strom als Nebenprodukt anfällt) effizienter sind als Großkraftwerke ist eine unbewiesene Behauptung. Sicher ist dass sie erheblich teurer den Strom produzieren.
 
joeben

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Langerwehe bei Aachen
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1200 GS
wenn die so schwerfällig reagieren, wer gleicht denn dann im Moment die starken Schwankungen der Windeinspeisungen aus? Oder flackert bei Dir zuhause eine einzige Lampe wenn der Wind von stark auf schwach und umgekehrt wechselt?

Ohne Großkraftwerke funktioniert das ganze System physikalisch nicht.

Und noch mal, je mehr Biomasse in die Stromproduktion fließt um so teurer wird das Öl.

und das dezentral stromgeführte Kleinkraftwerke (im Moment haben alle nur die wärmegeführten im Kopf bei denen der Strom als Nebenprodukt anfällt) effizienter sind als Großkraftwerke ist eine unbewiesene Behauptung. Sicher ist dass sie erheblich teurer den Strom produzieren.
Nein, bei mir flackert keine Lampe... Aber bei viel Wind und/oder viel Sonne ist auch schon mal gerne ein Überschuss an Strom im Netz unterwegs. Natürlich wird bei einer klugen Energiepolitik in ein paar Jahren das System auch ohne Großkraftwerke funktionieren.

Und woher nimmst Du die Behauptung das das unbewiesen ist ;) -> Von RWE, EnBW, EON?

Ich sprach auch nicht von billigem Strom - > Der Strompreis wird auf dem heutigen Niveau nicht zu halten sein. Regenerativer ist zum Start teurer ... im Rohstoffverbrauch /betrieb auf Dauer aber durchaus konkurrenzfähig. Auch wenn die großen Stromkonzerne heute die "Ewigkeitskosten" ihres Rohstoffabbbaus nicht zahlen müssen, wird uns deren Gier nach Dividenden weiter steigende weiter steigende Preise bescheren!

Ciao Jörg
 
G

Geronimo

Gast
Solche Katastrophen werden sich nur dann vermeiden lassen wenn wir Bohrungen in solchen Tiefen einfach unterlassen. Ob Rückschlagventile oder nicht, Technik wird immer mal versagen, das ist einfach so. Und das abdichten dieses Loches wird hauptsächlich dadurch verhindert das es sich in so grosser Tiefe befindet.
Aber ein Verbot wird sich nicht durchsetzen lassen, dafür sind die wirtschaftlichen Erträge einfach zu hoch. Wir schaffen es ja noch nicht mal weltweit nur noch doppelwandige Öltanker fahren zu lassen. Und solange der Profitgedanke immer noch mehr zählt als verdreckte Natur wird sich daran einfach nichts ändern.

grüße,
jürgen
 
B

Baumbart

Gast
um hiwer O.T. zu bleiben (wobei Energieversorgung immer komplett zusammenhängt):
Aber bei viel Wind und/oder viel Sonne ist auch schon mal gerne ein Überschuss an Strom im Netz unterwegs.
Nein. Sonst würden überall die Sicherungen fliegen. Er wird schon mal zu negativen Preisen in's Ausland verschleudert, aber Überschuss oder Mangel gibt es im Netz nicht. 230 V mit 50 Hz heißt Einspeisung gleich Verbrauch. Sekundengenau.
 
L

Lutz

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Hallo....

Was ich mich schon die ganze Zeit frage ist....:confused:..

Würden die Amis auch einen solchen Wirbel veranstalten wenn es sich bei dem Verursacher um eine rein amerikanischen Konzern handeln würde???

Würden die Amis eine solchen Aufriss veranstalten, wenn sich dieses Unglück 10.000 km entfernt ...verursacht von einem amerikanischen Konzern, ...ereignet hätte.....????

So schlimm wie das was da zur Zeit passiert ist....diesen Aktionismus ist nicht gerade der Stiel der Amis..Wenn man bedenkt wie lange gerade diese Nation alle Anstrengungen im Bereich des Klimaschutzes behindert oder sogar verhindert hat!!!...:(...

Aber immer wenn es darum geht populistisch anderen zu schaden und sich als wahre Umweltaktivisten darzustellen, wahren die Lobbyisten ..besonders in Amerika..immer sehr aktiv...und haben dabei gerne ihre schmutzigen & korrupten Finger in die Wunden anderer gelegt, um von ihren eigenen unzulänglichkeiten abzulenken!!!

Was da geschieht ist wirklich eine große Umweltrastastkopfe...besonders weil man sie nicht so einfach vertuschen kann...aber wenn man in Betracht zieht was sich unsere Amerikanischen Moralapostel in den letzten Jahren selber Weltweit geleistet haben..ist das nur die Spitze eines sehr schmutzigen Eisberges!!!

Wenn wir aber anfangen alle Unternehmen zu boykottiere durch deren Produktion eklatante Umweltschäden entstehen oder könnten...wo fangen wir dann an oder wo hören wir auf......Sind wir auch bereit den Preis zu zahlen...:confused:...
 
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-PiPi-

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Hallo....

Was ich mich schon die ganze Zeit frage ist....:confused:..

Würden die Amis auch einen solchen Wirbel veranstalten wenn es sich bei dem Verursacher um eine rein amerikanischen Konzern handeln würde???

Würden die Amis eine solchen Aufriss veranstalten, wenn sich dieses Unglück 10.000 km entfernt ...verursacht von einem amerikanischen Konzern, ...ereignet hätte.....????

.
AMEN...!

nennt mir aber mal einen Ölkonzern der ne weiße weste hat, und die erde nicht wegen profit ausbeutet.. :(



NACHTRAG
http://www.burning-out.de/news/news.shtml?Wunderlich-gibt-richtig-Gas-20060825181448 :D
 
T

TomTom-Biker

Gast
wenn die so schwerfällig reagieren, wer gleicht denn dann im Moment die starken Schwankungen der Windeinspeisungen aus?
das machen beispielsweise auch die Kernkraftwerke in Frankreich, oder der allseits gehaßte Block A in Biblis, oder die Laufwasserkraftwerke in der Schweiz, oder die Braunkohleblöcke im Rheinland usw.

UCPTE - L´Union pour la Coordination de la Production et du Transport de l´Electricité) ist das Stichwort, oder einfach auf deutsch, Europäisches Verbundnetz.

Das sorgt dafür daß in allen angeschlossen Staaten Europas die Uhren gleich laufen (zumindest die älteren Synchronuhren) und Leistungen zwischen den Ländern ausgetauscht wird. Und es sorgt auch dafür das der Strom aus der Steckdose in Berlin, eben nicht nur aus Kraftwerken in Berlin kommt. Optisch sind das die großen dicken und unbeliebten Hochspannungsfreileitungen mit langen Isolatoren (2 - 3 Langstäbe) und meist mehreren Systemen am Mast. Oder mit Zahlen: das 380- und 220-kV-Verbundnetz (in Bayern teilweise auch das 110-kV-Netz).

Und an diesem Netz hängen alle Verbraucher und Erzeuger in Europa dran, wenn teilweise auch auf einer anderen Spannungsebene, so daß man glauben könnte, daß dies wohl damit nichts zu tun hat. Selbst der PC mit dem ich gerade dies schreibe.

Über dieses Netz wird halt nie gesprochen, wenn es um dezentrale Energien geht, entweder weil man die elektrotechnischen Zusammenhänge nicht kennt, oder weil es der Argumentation nicht dienlich ist. Und dieses Netz ermöglich uns überhaupt erst diese Zunahme der regenrativen Energien wie wir sie die letzten Jahre erleben durften, m. E. auch richtigerweise. Ohne dieses Netz gäbe es keine Windparks in Brandenburg, Thüringen, Schleswig-Holstein usw. Und ohne dieses Netz und ein vernünftiges Netzmanagement (Kraftwerksregelung) würde bei uns viel öfter der Strom ausfallen (bestes Beispiel USA). Und jetzt ratet mal wer Betreiber dieses Netzes in Deutschland ist, genau die, die bösen großen Stromkonzerne. Und wer oder was speist in das Netz ein?

Zum Thema Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee (bis 30 GW ca. 30 % unserer Lastspitze in Deutschland) wurde von der DENA (Deutsche Energie Agentur) vor vielen Jahren eine große Studie erstellt, die die Möglichkeiten der Energiebereitstellung und Energielieferung untersuchte. dabei kam heraus, daß ohne Investitionen in das Netz der geplante Ausbau von WP-Leistungen im Offshore-bereich nicht möglich ist. Das wußte ich und auch andere die sich damit beschäftigen auch ohne diese Studie schon, aber so ist es halt nun mal offiziell. Die gleichen Leute die damals die verstärkte Nutzung von regenerativen Energien forderten, verweigern allerdings heute vielfach die Genehmigung der erforderlichen Trassen. Das nenne ich konsequent.

Und bei all der Diskussion, daß es auch ohne Großkraftwerke geht bitte ich folgendes zu beachten. Wer heute seine PV-Anlage, sein BHKW, sein Windrad, seine Wassermühle oder was auch immer betreibt und sich über jede kWh die er in das Netz einspeist freut, sollte nicht vergessen, daß dies ohne diese Großkraftwerke nicht geht. Und daß die Mehrzahl der Stromkunden diese Einspeisungen mitfinanziert. Und wer über Schaffung neuer Arbeitsplätze aufgrund der neuen Technologien spricht, sollte auch die nicht aus den Augen verlieren, die ihren Arbeitsplatz aufgrund zu hoher Strompreise verloren hat. Die Rechnung ist leider nicht ganz so einfach. Diese stromintensiven Verbraucher (z.B. Elektrolyse bei der Aluminium-Produktion) hat man vielfach kurzerhand dicht gemacht und dafür irgendwoanders neu errichtet. Die paar Cent am Strompreis für die Förderung nach EEG, was soll das. Aber Kleinvieh scheißt eben auch einen großen Haufen wenn die Anzahl stimmt.

Ich bin für den Ausbau regenerativer Energien und ich beschäftige mich berufsbedingt auch damit, aber ich weiß deswegen auch, daß hier etwas mehr verbunden ist als nur der politische und gesellschaftliche Wille. Bei uns wird auch in vielen Jahren der Strom nicht ausgehen, aber damit das so bleibt muß man auch einiges tun. Es richtig, daß man Visisonen hat und auch fördert. Aber man muß dabei auch immer das Ganze im Zusammenhang sehen.

Gruß Thomas
 
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Lutz

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KlausisGS76

KlausisGS76

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1400er Intruder, Honda VFR nun R 1200 GS
Habe zwar nicht alles gelesen aber macht vermutlich nix.

Gegen einen Weltkonzern soll man sich erheben und diesen boykotieren. Naja wollen wir malnachsehen von welchen Firmen wir dann ebenfalls nichts mehr kaufen dürfen...

Fangt doch mal im kleinen an die Welt zu verbessern. Zum leistift mit der eigenen Regierung in unserem Lande. Die machen auch viel Scheiße auf deutsch gesagt. Das juckt den Deutschen aber nicht ( genug )
 
joeben

joeben

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Langerwehe bei Aachen
Modell
1200 GS
das machen beispielsweise auch die Kernkraftwerke in Frankreich, oder der allseits gehaßte Block A in Biblis, oder die Laufwasserkraftwerke in der Schweiz, oder die Braunkohleblöcke im Rheinland usw.

UCPTE - L´Union pour la Coordination de la Production et du Transport de l´Electricité) ist das Stichwort, oder einfach auf deutsch, Europäisches Verbundnetz.

Das sorgt dafür daß in allen angeschlossen Staaten Europas die Uhren gleich laufen (zumindest die älteren Synchronuhren) und Leistungen zwischen den Ländern ausgetauscht wird. Und es sorgt auch dafür das der Strom aus der Steckdose in Berlin, eben nicht nur aus Kraftwerken in Berlin kommt. Optisch sind das die großen dicken und unbeliebten Hochspannungsfreileitungen mit langen Isolatoren (2 - 3 Langstäbe) und meist mehreren Systemen am Mast. Oder mit Zahlen: das 380- und 220-kV-Verbundnetz (in Bayern teilweise auch das 110-kV-Netz).

Und an diesem Netz hängen alle Verbraucher und Erzeuger in Europa dran, wenn teilweise auch auf einer anderen Spannungsebene, so daß man glauben könnte, daß dies wohl damit nichts zu tun hat. Selbst der PC mit dem ich gerade dies schreibe.

Über dieses Netz wird halt nie gesprochen, wenn es um dezentrale Energien geht, entweder weil man die elektrotechnischen Zusammenhänge nicht kennt, oder weil es der Argumentation nicht dienlich ist. Und dieses Netz ermöglich uns überhaupt erst diese Zunahme der regenrativen Energien wie wir sie die letzten Jahre erleben durften, m. E. auch richtigerweise. Ohne dieses Netz gäbe es keine Windparks in Brandenburg, Thüringen, Schleswig-Holstein usw. Und ohne dieses Netz und ein vernünftiges Netzmanagement (Kraftwerksregelung) würde bei uns viel öfter der Strom ausfallen (bestes Beispiel USA). Und jetzt ratet mal wer Betreiber dieses Netzes in Deutschland ist, genau die, die bösen großen Stromkonzerne. Und wer oder was speist in das Netz ein?

Zum Thema Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee (bis 30 GW ca. 30 % unserer Lastspitze in Deutschland) wurde von der DENA (Deutsche Energie Agentur) vor vielen Jahren eine große Studie erstellt, die die Möglichkeiten der Energiebereitstellung und Energielieferung untersuchte. dabei kam heraus, daß ohne Investitionen in das Netz der geplante Ausbau von WP-Leistungen im Offshore-bereich nicht möglich ist. Das wußte ich und auch andere die sich damit beschäftigen auch ohne diese Studie schon, aber so ist es halt nun mal offiziell. Die gleichen Leute die damals die verstärkte Nutzung von regenerativen Energien forderten, verweigern allerdings heute vielfach die Genehmigung der erforderlichen Trassen. Das nenne ich konsequent.

Und bei all der Diskussion, daß es auch ohne Großkraftwerke geht bitte ich folgendes zu beachten. Wer heute seine PV-Anlage, sein BHKW, sein Windrad, seine Wassermühle oder was auch immer betreibt und sich über jede kWh die er in das Netz einspeist freut, sollte nicht vergessen, daß dies ohne diese Großkraftwerke nicht geht. Und daß die Mehrzahl der Stromkunden diese Einspeisungen mitfinanziert. Und wer über Schaffung neuer Arbeitsplätze aufgrund der neuen Technologien spricht, sollte auch die nicht aus den Augen verlieren, die ihren Arbeitsplatz aufgrund zu hoher Strompreise verloren hat. Die Rechnung ist leider nicht ganz so einfach. Diese stromintensiven Verbraucher (z.B. Elektrolyse bei der Aluminium-Produktion) hat man vielfach kurzerhand dicht gemacht und dafür irgendwoanders neu errichtet. Die paar Cent am Strompreis für die Förderung nach EEG, was soll das. Aber Kleinvieh scheißt eben auch einen großen Haufen wenn die Anzahl stimmt.

Ich bin für den Ausbau regenerativer Energien und ich beschäftige mich berufsbedingt auch damit, aber ich weiß deswegen auch, daß hier etwas mehr verbunden ist als nur der politische und gesellschaftliche Wille. Bei uns wird auch in vielen Jahren der Strom nicht ausgehen, aber damit das so bleibt muß man auch einiges tun. Es richtig, daß man Visisonen hat und auch fördert. Aber man muß dabei auch immer das Ganze im Zusammenhang sehen.

Gruß Thomas
Hallo Thomas,

vielen Dank - liest sich sehr fundiert. Natürlich hast Du Recht, das das Netz dringend renoviert und zukunftsfähig gemacht werden muss. Leider gehört es den großen Stromkonzernen.... Die sichern uns einerseits den Betrieb, zahlen andererseits aber lieber hohe Dividenden statt die Beträge in den Ausbau zu investieren ;)

Selbstverständlich kann man nicht von heute auf Morgen die Großkraftwerke abschalten ... Das wird noch ein paar Jahrzehnte dauern!

Insofern sind wir da nicht so weit auseinander

In einer interessanten Zukunftsstudie der Kathi Beys Stiftung (die auch schon für RWE die Zukunft erforscht hat) kommt man in 3 von 4 Zukunftsszenarien in meiner Region (Braunkohletagebau) zu dem Ergebnis, das RWE in 50 JAhren "nur" noch als Netzbetreiber agiert, aber nicht mehr Stromproduzent. (www. www.zwanzig50.de[url]) Aber...:rolleyes: Ciao Jörg EDITH: Link korrigiert
 
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TomTom-Biker

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Hallo Thomas,

vielen Dank - liest sich sehr fundiert. Natürlich hast Du Recht, das das Netz dringend renoviert und zukunftsfähig gemacht werden muss. Leider gehört es den großen Stromkonzernen.... Die sichern uns einerseits den Betrieb, zahlen andererseits aber lieber hohe Dividenden statt die Beträge in den Ausbau zu investieren ;)

Selbstverständlich kann man nicht von heute auf Morgen die Großkraftwerke abschalten ... Das wird noch ein paar Jahrzehnte dauern!

Insofern sind wir da nicht so weit auseinander

In einer interessanten Zukunftsstudie der Kathi Beys Stiftung (die auch schon für RWE die Zukunft erforscht hat) kommt man in 3 von 4 Zukunftsszenarien in meiner Region (Braunkohletagebau) zu dem Ergebnis, das RWE in 50 JAhren "nur" noch als Netzbetreiber agiert, aber nicht mehr Stromproduzent. (www. www.zwanzig50.de[url]) [B]A...n das ja wieder beruhigt machen und, und, und
 
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