Du gehst nur davon aus was Du jetzt siehst. Und das ist genau der Fehler der Manager Oberschicht. Warte mal 10 Jahre.
Das ist der Punkt. Wir in Mitteleuropa sind demnächst nicht mehr der Mittelpunkt auf den sich die Hersteller fokussieren. Der Markt hier bewegt sich nur noch über Konkurrenz und Marktanteile hin und her - und das
Umwälzen neuer Produktgenerationen. Ich glaube nur nicht, dass dies die Manager Oberschicht nicht genau so sieht. Die handeln schliesslich schon lange entsprechend.
Mache ich gern. Aber worauf?
Benzin wird in den nächsten Jahren nicht preiswerter - was sollen die dort also mit spritfressenden übermotorisierten Zweirädern? Es sei denn, ich unterschätze die Wunderwerke des Marketings
Grüße
Steffen
Dafür sind keine Wunderwerke notwendig - das ist bereits alles so vorgegeben und die Weichen sind gestellt. Es wird im Motorradsektor genau das Gleiche geschehen wie bei den Pkws. Die grössten Umsatzzuwächse hat BMW oder Mercedes mit seinen Autos in genau diesen neuen Märkten wie Russland und China. In Russland kann man bereits in jedem Discounter an der Kasse Ferrero Produkte kaufen - und jeder will einen BMW X5. In China ist es anteilig an der Bevölkerung besehen nur eine sehr kleine Schicht welche sich nun einen hohen Lebenskomfort erlauben kann - aber gesehen in realen Zahlen sind das unglaublich viele Menschen die sich nun genau das leisten wollen was es hier gibt. Die fahren keine Roller - die sind genauso für die immensen kontinuierlichen Zuwachszahlen gewisser Schweizer Uhrenhersteller verantwortlich. weshalb Motorräder dort nicht bereits solchen Zuwachs erfahren, liegt daran, dass ein Bedarf an diesem Produkt noch überhaupt nicht geweckt worden ist. In Russland kann man ein paar Freaks die Ninjas andrehen und ein paar Harleys - um damit cool am Cafe rumzustehen - aber traditionelles Motorradfahren wie hier in Europa gibt es dort überhaupt nicht.
Man fährt kein Motorrad wenn man genauso gut ins Auto sitzen kann.
Dazu kommt, dass sich erst einmal dementsprechende Strassen dafür anbieten müssen. Aber rein von der Struktur wird zB der russische Markt eines Tages ähnliche Bedürfnisse besitzen wie der US-amerikanische. Bei Pkws entwickelt sich dies bereits so - bei Motorrädern wird es in der Zukunft nachziehen.
Jaja, BMW hat in einem schwindenden Markt vieles richtig gemacht. Ändert aber nichts an der Tatsache das auch BMW keine Antwort darauf hat, wer denn in 10 Jahren noch Motorräder kaufen soll. Ausser höher, schneller, weiter fällt den Herstellern doch nichts mehr ein.
Solche Fragen hätte ich mir gewünscht, so gibt man einem Topmanager die Möglichkeit das übliche PR Gesülze von sich zu geben. Aber wer die Interviews oder die Berichte von Ulf Böhringer über BMW kennt, wusste was kommt.
grüße,
Jürgen
Die Märkte dieser Welt sind noch im Ausbau ihrer Entwicklung. Dann kommt dazu, dass BMW genauso wenig wie Harley auf die erste Priorität schneller, billiger angewiesen ist. Hier wird Lebensgefühl verkauft und nicht nur Nutzen. Wer eine BMW kauft, benötigt sie in der Regel überhaupt nicht - genauso wenig wie man eine Ledercouch benötigt. Das ist reiner Spass - "Nur Fahren" tun andere - BMW - oder überhaupt die Top-Klasse aus Deutschland, Europa - verkauft ein gutes Gefühl. Genau das was deutsche Autohersteller kontinuierlich erfolgreich gemacht hat, wird auch den letzten grossen deutschen Motorradhersteller weiter erfolgreich machen - denn das ist genau das Gleiche Konzept. Und es wird vom Kunde angenommen.
Ist auch nicht unbedingt die Zielgruppe, die BMW im Auge hat. Wie auch bei den Autos. Und ähnlich bei anderen Unternehmen im Hochpreissegment.
Was Volumen anbelangt können andere das besser, da billiger. Das ist aber wie mit allen Produkten die hier im Land gefertigt werden.
Wir sind zwar nur noch Vize-Exportweltmeister, aber dennoch Weltmeister. Und das nicht weil wir so günstig sind, sondern weil die Leistung stimmt und damit deutsche Produkte gefragt sind (noch). Bei denen die das bezahlen können. Und davon gibt es erstaunlich viele. Im eigenen Land und auch im Ausland.
Gruß Thomas
Das sehe ich auch so. Im übrigen sind wir scheinbar wieder Export-Weltm. - aber das ist auch belanglos... da es auch eine hohe Abhängigkeit mit sich bringt und im übrigen muss man sich das so vorstellen beim Verhältnis Deutschland-China wie wenn anders herum die Schweiz genau so viel weltweit exportieren würde wie Deutschland. Also ist sozusagen China nicht annähernd ein solch grosser Exporteur wie die kleine BRD.
Deutsche Produkte werden weiterhin gefragt sein - und es ist ganz klar, dass man die Menschen im Ausland in allen Bereichen mit an der Produktion beteiligen wird.
Man muss nur mal an die Amis denken, die all diese Victorys und Harleys kaufen um ein "amerikanisches" Motorrad zu fahren. Und sie fahren bevorzugter eben auch einen BMW X5 oder Mercedes SL wenn sie wissen, dass einer ihrer Landsleute da auch was dran geschraubt hat. Das ist völlig verständlich.
Hört sich vielleicht etwas blöd an als Beispiel - aber weshalb hat der Deutsche Waffenhersteller Heckler & Koch wohl so eine dermassen gute Lobby heute in den USA? Und jetzt macht die Tochter grössere Umsätze wie der Mutterkonzern.
Man kann zwar alles schön allein für sich in Deutschland zusammenbasteln - nur muss man sich dann nicht wundern warum man es dann auch behalten darf.
Deutsche Firmen machen heute bereits viel in Kooperation mit Russland - man muss es einfach mal verstanden haben, dass diese Länder uns die Hand reichen um bei ihnen neues Zeug zu fertigen - und nicht bloss die Jobs wegnehmen. Ob da neue Züge gebaut werden oder Einkaufszentren gebaut werden - wir sind überall dabei.
Deutschland hat den Russen nach dem Bankrott der Sowjetunion die Hand gereicht - wir haben Milliardenkredite vergeben - wir haben nicht gezögert ... und die Russen haben ALLES zurückgezahlt.
Heute ist Deutschland der wichtigste Handelspartner Russlands!
Und das ist erst der Anfang - egal wer im Osten in die EU möchte - es ist ihnen erstrangig wichtig was Deutschland macht..
Auch zB in Brasilien leben viele Menschen von denen durchaus einige allmählich ein Motorrad kaufen möchten und die auch eine GS problemlos bezahlen können....
Nun ja - etwas abgedriftet.. aber das ist auch die Basis für BMW, das ist die Zukunft .. BMW wird problemlos weiterhin seine Mopeds verkaufen. Die werden in paar Jahren grössere Mengen an russischen Betriebsanleitungen benötigen... und die GS-Gruppe wird ganz vorne dabei sein - weil sie auch für diesen Marlkt vorzüglich passt.