Ich habe mir dieses Thema nun zu Güte geführt, es hat teilweise (die Anfeindungen mal ausgenommen) gute Ansätze und interessante Meinungen.
Ich bin bis dato auch klassisch schwarz gefahren. Drei ABS-Einsätze binnen eines Monates (einmal war es wirklich eine Frage von Zentimeter bis zur seitlichen Kollision) aufgrund von blinden Dosenfahrern, die das Vortrittsrecht nicht kennen, haben mich dazu gebracht, einmal etwas leuchtend Gelbes überzustreifen.
Ich war zunächst doch etwas skeptisch, fühlte mich ausgestellt und nicht mehr so "cool" wie bis anhin. Aber ich war positiv überrascht von der Wirkung der Signalfarben. Auf der Autobahn gehört die linke Spur wieder mir, weil die Dosenfahrer, wenn ich von hinten anrücke, wie von selbst zurück auf die rechte Spur ziehen. Auch sonst habe ich das Gefühl, dass man von Seiten Autofahrer deutlich mehr wahrgenommen wird. Ich werde das Experiment auf jeden Fall weiterführen.
Es sieht scheisse aus und ich bin auch der Meinung, dass man als Zweiradfahrer nicht vor der Unfähigkeit der Autofahrer kuschen soll. Aber mein Vater sagte stets, als ich noch ein Kind war: Erzwinge als schwächerer Verkehrsteilnehmer nie den Vortritt. Es nützt niemandem etwas, wenn dann auf dem Grabstein steht "Er hatte Vortritt"...
Naja, jeder soll seine eigene Meinung haben, aber mal etwas Neues auszuprobieren lohnt sich auf jeden Fall. Es muss ja nicht gleich eine leuchtende Jacke und dazu noch ein gelber Helm sein. Eine Überziehweste, die man bei Bedarf anziehen (z.B. auf der Bahn oder bei entsprechenden Witterungsbedingungen) oder auch wieder abziehen kann (z.B. auf einer Passstrecke, wo es ja selten um Vortritt und so geht) ist sicherlich keine schlechte Sache.