und wenn ich an tagen wie heute sehe, wie viele in shorts,turnschuhen und t-shirt durch die stadt fahren wird mir anders
Hallo Jupp,
hättest mich heute auch so sehen können, war ja schließlich sauwarm... und wie wird dir denn? Es müssen doch nicht alle Menschen das selbe Verhalten vernünftig finden.
Zu denen kommen noch viele Rettungsassistenten und Notärzte. Wenn Du Glück hattest, kannst Du Dich freuen, dass Du günstig aufgekommen und gerutscht bist. Es gibt jedoch auch Unfälle, in denen die Hose bei weniger als 50 km/h durch ist und große Wunden entstehen. Es gibt inzwischen bekanntlich genug Bekleidung, die akzeptablen Schutz gewährt, leicht und bezahlbar und nicht der Volllederanzug ist. Eine kleine Vernunftbrille ist sicher nicht verkehrt.
Von mir aus kann sich jeder Fahrer kleiden, wie er will, und sich sogar barfuß und in Badehose auf sein Motorrad setzen, so lange er nach einem Unfall nicht Leistungen der Krankenversichertengemeinschaft in Anspruch nimmt und das Mehr an Folgen auf Grund seiner nicht ausreichenden Kleidung selbst bezahlt. Das Risiko für persönliche Freiheitsvorstellungen der Allgemeinheit aufzuerlegen, ist jedoch nicht in Ordnung.
Man kann immer unglücklich stürzen, gerne gebe ich dir da Recht. Letztens stolperte ein LKW Fahrer aus der Kabine, prallte auf den Kopf und war tod. Irgendwann vor ein paar Jahren wollte eine Extremkletterin bei schlechtem Wetter in Gebäude abseilen vorführen, erster Stock, 2,5 Meter, Seil irgendwie nicht richtig festgemacht, tod. Was lehrt uns dass. Man kann auch bei kleinen Dingen Pech haben. Durch die Stadt fahren ist ein kleines Ding. Sich trotzdem mit einem Anzug wie von dir beschrieben schützen ist sicher besser, keine Frage, aber wir brauchen keine gesetzlichen Regeln dazu, darum geht es in diesem Beitrag.
Nun zu den Krankenkosten: Welche kosten hättest du denn gerne umgelegt auf alle und welche sollen einzelne alleine tragen. Ich glaube, ich kann es mir denken. All die Kosten die dabei entstehen, dass Leute Dinge so machen wie du, sollen alle gemeinsam tragen (praktisch für dich), alle Kosten, die dabei entstehen, dass Leute Dinge unvernünftger machen als du, sollen sie alleine tragen (wieder praktisch für dich). Nur, die Gemeinschaft der Versicherten besteht nicht aus einer Sichtweise der Vernunft, nämlich der deinen. Gibt es nichts, was du ev. unvernünftiger betreibst als ich. Das glaube ich nicht. Wie schauts mit sonstigem Verhalten aus, das Gesundheitskosten auslösen kann? Und ist es nicht am günstigsten, wenn ein Pensionär im ersten Jahr mit dem Motorrad tödlich verunglückt? Ganz sicher sogar, kostet der Gemeinschaft nämlich keine Rente mehr. Da gibt es keinen Anfang und kein Ende bei dem Thema, daher kann ich mit dem Argument der Kosten der Allgemeinheit nichts anfangen.
Willst du deine Krankenkosten alleine zahlen, weil du wegen Unachtsamkeit einen Fehler machst und verunglückst. Wohl kaum. Wer aber ohne Schutzkleidung von einem besoffenem Autofahrer unschuldig vom Moped gefahren wurde, der soll sein Krankenhaus selbst bezahlen? Die Krankenversicherung bekommt in diesem Fall nämlich nichts von der Versicherung?!?
Wir Deutsch sind so erzogen worden, das wie denken wie die Versicherungen. Ein humaner Umgang miteinander und vor allem gegenüber Schwache wird uns ab erzogen. Es Grüßt das Kapital.
Große Zustimmung, Hauptsache immer auf die drauf, die es anders machen als man selbst. Leute, wir sind hier erwachsen, dürfen heiraten, Kinder zeugen usw., da brauche ich keine Kleiderordnung (gewisse Regeln mögen sein, Gurtpflicht, Helmpflicht, usw. aber eben in Grenzen, von mir aus müßte auch das nicht gesetzlich vorgeschrieben sein, wobei ich micht trotzdem anschnallen würde und einen Helm tragen würde).
Bedeutet für mich jedoch auch, dass ich dazu beitrage, andere Menschen und hier die Versichertengemeinschaft nicht unnötig zu schädigen und nur erwarte, dass die etwas für mich tun. Das ist richtig, aber meiner Ansicht nach sollte ein bewusst eingegangenes, überdurchschnittliches Risiko selbst getragen oder versichert werden.
Wer bestimmt, was überdurchschnittlich ist? Motorradfahren nur so zum Spaß wie es die meisten betreiben ist der
INBEGRIFF DES ÜBERDURCHSCHNITTLICHEN, BEWUßT EINGEGANGENEN RISIKOS !!!
Also bitte entlastet die Solidargemeinschaft und gebt das Motorradfahren endlich auf!
Das ist aber auch alles nur eine (Wunsch-)Vorstellung, denn dazu wird es wahrscheinlich nie kommen.
Wie kann man nur von halbnackten Motorradfahrern zu solchen Erörterungen kommen?
Na, weils ein Forum ist, in dem jeder so seine Meinung kundtut. Alles normale Leute, unauffällig im realen Leben, aber an den Tasten legen sie los
. Ich weiß, ich neige zu extremen Beispielen und ich hoffe zugleich, dass sich niemand zu arg auf die Füße getreten fühlt.
Meine einzige Kernaussage ist:
Wir brauchen keine neue Regeln, die uns vor uns selbst schützen.
Schutzkleidung in Deutschland sollte keinesfalls eingeführt werden, ehe nicht in Griechenland, Italien und Spanien ein konsequent überwachter 15-jähriger Dauertest durchgeführt worden ist...
Gibts hitzefrei eigentlich auch für Schutzkleidung?
Man frage einmal wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hitzefrei
und findet:
"Seit dem 23. Juni 2010 gilt die Arbeitsstättenrichtlinie (ASR) A 3.5, die die ASR 6,1 abgelöst hat. Danach gilt:
„Die Lufttemperatur in Arbeitsräumen […] soll +26 °C nicht überschreiten. […]“
Die neue ASR sieht ab Arbeitsplatztemperaturen über diesem Wert ein 3-Stufenkonzept vor. Bei Arbeitsplatztemperaturen zwischen 26 Grad und 30 Grad soll der Arbeitgeber zusätzliche Maßnahmen ergreifen wie Lockerung der Bekleidungsvorgaben oder kostenloses Trinkwasser. Ab 30 Grad werden solche Maßnahmen zur Pflicht. In Räumen in denen es heißer als 35 Grad ist, darf nicht gearbeitet werden."
Wie heiß ist es eigentlich in einer Schutzkleidung, wenn es draußen schon 35 Grad hat
. So, genug gealbert.