Sorry,
aber "erpressbar" sind immer nur die, die entweder "Dreck am Stecken" haben, o. einfach nur unfähig sind, sich mit anderen, gleichermaßen "Erpressbaren" zusammenzuschließen. Bei der (überschaubaren) Anzahl europäischer Großflughäfen (und den damit verbundenen Dienstleistern) sollte das wohl kein Problem sein, gemeinsam kostendeckende Gebühren von den Fluggesellschaften zu "erpressen".
Grüße
Uli
Auch die Großflüghäfen stehen untereinander im Wettbewerb im Streben nach den höchsten Passagierzahlen. Das untereinader abstimmen funktioniert dann leider nicht so wie gewünscht. Wenn eine große LH beispielsweise vom Flughafenbetreiber in Frankfurt Kostensenkungen fordert und das dann noch begründet ggf. ihre Aktivitäten nach München zu verlagern, hat das für mich schon den Beigeschmack einer Erpressung. Da aber weder die LH vom Drehkreuz Frankfurt weg möchte, die Fraport andererseits ihren wichtigsten Kunde auch nicht verlieren möchte, einigt man sich schon irgendwie. Das irgendwie geht dann leider auf Kosten der MA am Flughafen. Und das sind in manchen Bereichen wirklich arme Schweine, die von dem was sie im Schichtdienst verdienen wirklich nicht leben können. Während die große LH gleichzeitig ihren MA weitere Vergünstigungen und verbesserte Sozialleistungen zubilligt.
Wenn Fluggäste am Flughafen an das hinterste Gate laufen müssen (das sind schon einige hundert Meter), dann vielfach deswegen, weil LH ihre Kunden bevorzugt behandelt. Das geht dann auch nur mit Zustimmung des FH-Betreibers, da dieser den Betrieb leitet. Wer hat da wohl auf wen Druck ausgeübt. Die wenigsten Leute wissen das und ergeben sich still und brav ihrem Schicksal.
Wenn Fluggäste sich über Sicherheitskontrollen beschweren, dann sagt sich die LH von jeder Schuld frei und schiebt es ebenfalls wiederum auf den FH-betreiber, der dafür ja verantwortlich ist (formal ist es das BMI besser sogar die EU). Daß es dabei auch um die Sicherheit der eigenen Passagiere geht wird wohlweislich verschwiegen. Dto. bei den Sicherheitsgebühren.
Als die LH während des Vulkanausbruchs wegen zu hoher Staubbelastung nicht fliegen durfte, dann war dies ebenfalls eine Weisung von oben, zu der die LH natürlich nichts kann. Hier hatte sie versucht Druck beim Verkehrsminister aufzubauen, um das Flugverbot aufzuheben. Das Interview mit dem Pressesprecher der LH im Fersehen mit Ramsauer war genial Zitat Ramsauer: "normal spreche ich über solche Angelegenheiten mit Herrn Mayerhuber".
Um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin weder links noch grün und ich stehe zur sozialen Marktwirtschaft und damit auch zum (fairen) Wettbewerb. Bezüglich Fraport bekomme allerdings einiges aus erster Hand mit was mich bezüglich eines fairen Wettbewerbs schon zweifeln läßt.
Wenn Marktwirtschaft in Richtung Kapitalismus geht, wenn nur noch die Gewinnmaximierung das Handeln bestimmt, dann gibt es genügend die dabei auf der Strecke bleiben. Und jeder der mit Billigfliegern fliegt sollte dran denken, daß dieser billige Preis nicht von ungefähr kommt. Es gibt genügend, die die Zeche zahlen.
Dass gilt übrigens für vieles in unserer heutigen Gesellschaft. Jeder ist frei das zu tun was er für richtig hält, ich werde deartiges jedenfalls nicht unterstützen, sofern ich hierzu die Möglichkeit der Entscheidung habe.
Deswegen juckt es mich auch nicht wieviel das kg Gepäck oder Übergepäck bei welcher Biilig-Fluggesellschaft auch immer kostet.
Gruß Thomas