@Zebulon
- Habt ihr überhaupt noch genügend Nachwuchs, wer lässt sich noch in ein Berufsbild auf dem Abstellgleis ausbilden ?
Die Ausbildung läuft normal weiter, am Nachwuchs scheitert es nicht. Man muss es natürlich auch so sehen: Wir sind hoch spezialisierte Verfahrenstechniker, die , plump gesagt, mit monetären Abstrichen, nach kurzer Einarbeitung, jederzeit auch ein Müllheizkraftwerk bedinen können.
Wenn man davon ausgeht, das gegen 2020 Schluss ist, wird noch minderstens 5-10 Jahre Fachkundepersonal benötigt, der Schichtdienst aufrecht erhalten. Lüftung, Kühlung, nuklearer Brennstoff auf der Anlage ... da gibt es genaue Vorgaben. Wer kann sich heute entspannt zurück lehnen und sagen:für ca 20 Jahre habe ich noch eine Job?
- Was macht ihr in 10 Jahren, fehlen euch dann nicht die Ingenieure ?
Die Anzahl der Ingenieure wird beim Stillstand, im Ggs zum Betrieb, verringert werden können, ansonsten gilt, was ich oben geschrieben habe.
- Überaltert nicht generell das Fachpersonal ?
Wir haben aktuell einen sehr gesunden Schnitt und da die Betreiber immer so planen müsen, als ob der Betrieb bis 2700 weiter geht, wird sich daran nichts ändern.
- Liegt darin nicht eine Gefahr, müßt ihr mit schlecht ausgebildeten Mitarbeitern ein Atomkraftwerk betreiben ?
Ich kenne kaum einen Job, in dem so hohe Anforderungen gestellt werden. Angefangen bei der Qualifikation, weiter bei der Ausbildung über 3 Jahre , die ein Meister oder Ingenieur dran hängen muss, mit Prüfung vor der Behörde, permanenter Simulatorausbildung, Nachweis von Pflichtschulungsstundenm, Nachweis von Lernzielkontrollen , Verfall der FAchkunde, wenn man seine Job 6-12 Monate beispielsweise krankheitsbedingt nicht ausüben kann .... und und und.
Wieso du auf das schmale Brett kommst, wir seinen schlecht ausgebildet, zeigt, wie wenig über das Thema Kernenergie überhaupt bekannt ist.
In jedem anderen Job wird man eingestellt ( Ausnahme ev. Lufthansapiloten ) und wenn man keine goldenen Löffel stiehlt ist man sicher drinn ( abgesehen von auftragsbedigten Kündigungen).
EDF scheint sich übrigens bei der Revision ihrer AKWs Leiharbeiter zu bedienen.
Wenn die ihre maximal erlaubte Strahlendosis erreicht haben, kommen neue Leiharbeiter.
Für Fremdfirmenmitarbeiter gelten die gleichen Dosisgrenzwerte wie für das Eigenpersonal.
Auch bei uns wird zusätzliche Revisionspersonal eingstellt, dass hat aber nix mit Dosis zu tun, sondern dass dieVielzahl der Arbeiten mit Eigenpersonal in diesem kurzen Zeitraum nicht zu schaffen ist. Es gibt eine große Anzahl an Dekontern und Reinigern ( das liegt in der Natur der Sache ) , ebenso aber auch Dieselspezialisten, hochbezahlte Garantienahtschweisser oder zusätzliches Sanitätspersonal. Zusätzlich sind Heerscharen von Behördenvertretern und TÜV auf der Anlage.
Wahrscheinlichn denkt man aber draußen so wie du: die kaufen sich Verheizpersonal ....