So, Nordlicht, ich soll also nachfragen wenn ich etwas nicht verstehe? Ich verstehe nicht was du mit der Änderung des Status Quo der Demokratie meinst. Anscheinend meinst du ja bloß eine (bzw. mehrere) Gesetzesänderung. Das würde ja den Status Quo der Demokratie unangetastet lassen.
Eine Möglichkeit zur Gesetzesänderung (die ich sowieso schon als gegeben sehe) ändert doch nichts an einer Demokratie?
Erklär also bitte genau in welchen Kontext deine "Gesetzesänderungen" verpackt werden sollten? Ich glaube ehr dass du ein Problem damit hast wie welche gesetze gemacht werden, nicht mit dem politischen System. Und das politische System, das ist die Demokratie.
Ich habe auch einen Eid abgelegt, vor gut einem Jahr auf dem alten Schlossplatz in Stuttgart (ich muss mich korrigieren, dort habe ich "nur" gelobt), gegenüber von ca 1000 Demonstranten, die bei der Nationalhymne angefangen haben zu pfeifen. Sowas hinterlässt nunmal ein unschattiertes Bild.
Grüße
Lovin
Alles klar. Danke, dass du das Angebot annimmst und nachfragst. Respekt!
Ich denke, das Missverständnis liegt in den Begriffen:
Wenn ich die Demokratie abschaffen wollte, weil ich ein verkappter Kommunist wäre, dann würde ich den Status der Demokratie ändern wollen. Den ALLGEMEINEN Zustand. Sein Wesen. Und das wäre dann das, was du notfalls mit Gewalt würdest verhindern wollen.
ICH hingegen habe die Hoffnung, dass sich der STATUS QUO unserer westlichen Demokratien gezielt ändert! Der Status Quo ist der GEGENWÄRTIGE, AKTUELLE Zustand. Dieser lässt sich jederzeit ändern, ohne die Grundzuüge der Demokratie oder gar ihr Wesen zu zerstören. Man könnte aber stundenlang darüber debattieren, ob nicht grade der aktuelle Kapitalismus dies zum Ziel hat: Zerstörung demokratischer Grundwerte. Ich beziehe da mangels Fachkompetenz nichtmal Position, zeige dir nur auf, wie komplex dieses Thema ist. Und ich würde niemand als Staatsfeind bezeichnen, nur, weil er sich kritisch denkend zeigt. Da braucht es dann schon etwas mehr. Die Linken kratzen da haarscharf an diesen grenzen herum, verletzen diese auch. Weshalb sie für mich nicht gut wählbar, aber sehr wohl anhörbar sind.
Doch, jede Grundgesetzänderung verändert eine Demokratie! Du kannst per Gesetz vom EWinwanderungsland zur isolierten Staatsform wechseln. Du kannst Wählerrechte anpassen, du kannst Grundhaltungen ausbilden. Das alles verändert eine Demokratie natürlich. Aber eben nicht den Status des Landes. Ein demokratisches Land kann auch im Wandel demokratisch bleiben. Deshalb: Zuhören, wenn jemand die Demokratie verändern will. Nicht jede Veränderung hat das Auflösen zum Ziel.
DAS war der Kern meiner Aussage.
Nochmal Respekt wegen der Nachfrage!
Und zu den Pfiffen: Da wird dann in der Regel nicht die Nationalhymne als solche ausgepfiffen, sondern der Umstand, dass aus dieser Gelöbnisfeier so ein öffentlich-Rechtlicher Anlass gemacht wird. Dagegen hat jeder Demokrat das Recht zu protestieren. Denn Leherer erbringen z.B. in meinen AUgen einen erheblich grösseren Dienst am Vaterland, werden aber in Büros vereidigt, nicht auf PLätzen.
Diese Diskussion streitbar führen heisst, die Demokratie LEBEN! Nicht, sie zu zerstören.
Du siehst, es gibt selten nur eine einzige Betrachtungsweise - je nach Blickwinkel.
Ich wünsch dir (wieder ernst gemeint) einen schönen Tag und hoffe, dass du nie wirklich dein (und mein) Vaterland mit dem Leben verteidigen musst. Und wenn, dann als Freiwilliger und nicht, weil der Staat dich dazu gezwungen hat.