Der TÜV Prüfer hatte sich doch noch gemeldet und sich sehr freundlich entschuldigt. Im August (als ich bei ihm war) war die Info zu den geänderten Vorgaben noch nicht von der TÜV Zentrale an die Prüfstellen verteilt (die bekam er wohl erst am 16 September), daher konnte er im August nur einen anderen Reifen eintragen, aber die Reifenbindung nicht löschen. Mit der neuen Vorgabe darf er das nun.
Ich finde das interessant und höchst merkwürdig zugleich, denn als amtlich anerkannter Sachverständiger (a. a. S.) - unterstelle ich ihm Weisungsfreiheit (was sind Vorgaben?) - durfte er aufgrund seiner Ausbildung und seines
Sachverstandes solche Änderungen auch schon vorher abnehmen und eintragen, solange es technisch dagegen nichts einzuwenden gab. Nicht zuletzt die diversen hier im Thread konkret genannten Gegenbeispiele belegen das indirekt für andere Prüforte.
Jetzt kommt, nachdem sich unmittelbar vor der endgültigen Scharfschaltung des Termins zum 01.01.2025 zum wiederholten Male Widerstand gegen die Sinnhaftigkeit des gesamten Verfahrens regt (Grummeln in der Szene, Beiträge in den einschlägigen Postillen, bereits zweiter Anlauf zur Durchsetzung einer Petition), unvermittelt ein "Chef" aus der Deckung (siehe im Threadverlauf verlinktes Video in #35) und wedelt - dabei die gesamte Grundlage der Aktion Verkehrsblatt 15-2019 wortreich mit vielen Ausreden beschönigend - mit der Friedensfahne.
Dein a. a. S. gibt vor sich darauf berufen zu müssen und macht jetzt einen Rückzieher. Insoweit - bis auf Deinen neuerlichen Zusatzaufwand - geht das für Dich in Ordnung. Du hast ja von Anfang an auch eine gewisse Renitenz (siehe auch unseren früheren Austausch zum Thema) erkennen lassen, aber diejenigen (oder Unwissenden), die das Verfahren einfach als gottgegeben hingenommen haben, zahlen weiter bei jedem neuen Reifenprofil bzw. mindestens noch einmal bei der Austragung der Reifenbindung.
Nur - man erkennt es an meinen Formulierungen - kaufe ich Deinem TÜVer das nicht ab. Denn was haben seine etlichen anderen Kollegen gemacht? Nur ihren Sachverstand und ihre Weisungsfreiheit benutzt? Haben die sich eines Vergehens schuldig gemacht, weil sie vor dem xx. September 2024 die Reifenbindung schriftlich zum Altpapier befördert haben?
In meinen Augen ist die ganze Aktion seitens des TÜV Süd in Abstimmung mit der Postille Motorrad der ziemlich durchsichtige Versuch von den davonschwimmenden Fellen zu retten, was noch zu retten ist, denn so können die Prüfinstanzen (für die anderen "Mitbewerber" am Prüfmarkt wird das Video auch nicht folgenlos bleiben!) mindestens
noch einmal gut abkassieren, bevor es eventuell zukünftig gar nichts mehr zu holen gibt. Also ein rein finanztaktisches Manöver der TÜV-Zentrale Süd um es sich mit dem Teil der zahlenden Kundschaft nicht vollends zu verderben. Mehr nicht. Es gilt halt weiterhin, wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt! Oder zahlt einfach schafsmäßig weiter bis ihm (m/w/d) das Geld dafür ausgeht.