OT: Kehrtwende bei Auspuffanlagen, Früher gerne laut, heute leise? (ausgegliedert)

Diskutiere OT: Kehrtwende bei Auspuffanlagen, Früher gerne laut, heute leise? (ausgegliedert) im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Achtung: Die folgende Frage bzw. Kommentierung mag polarisieren. Das ist aber nicht meine Absicht, sondern es ist eine ernstgemeinte Frage. Ich...
John_Stiles

John_Stiles

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Achtung: Die folgende Frage bzw. Kommentierung mag polarisieren. Das ist aber nicht meine Absicht, sondern es ist eine ernstgemeinte Frage.

Ich gehe schwer davon aus, dass die allermeisten hier schon lange, vermutlich mehr als ihr halbes Leben Motorrad fahren. Hand aufs Herz, vor 20, 30 oder gar mehr Jahren konnte ein Motorrad nicht laut genug sein. Man hat sich Endschalldämpfer angeschraubt, die den Begriff Schalldämpfer mehr als Alibi im Namen getragen haben. So wie ich mich erinnere, hat sich niemand dran gestört (völlig ohne Wertung).

Woher kommt die Kehrtwende? Ist es der aktuelle Zeitgeist, werden wir alle zunehmend altersmilde, gar fortschreitender Tinitus? Oder sind es solche Abmahnvereine wie der BUND, die in unser Gewissen kriechen und dort ihre Botschaften nachhaltig einpflanzen? Früher gab es den zustimmenden Daumen von anderen Motorradfahrern, wenn es so richtig geröhrt hat, heute zeigen mutmaßlich die gleichen Zeitgenossen den erhobenen Zeigefinger.

Was hat sich verändert?
 
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steffl08

steffl08

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jetzt R 1250 GS TB vorher R1200 GS BJ 2005 und TRX 850 BJ 1996
Also, ich finde übermäßig laut auch nicht toll.
aber ein Motorrad hat nun mal eine gewisse Lautstärke... die einen mehr, die anderen weniger.
wir können uns ja alle in eine S-Klasse mit V12 setzen und es ist Ruhe...aber wer will das.
Lasst mal die Kirche im Dorf....heutzutage ist es doch mit den Mopeds viel leiser als in den Achzigern

Viele Grüße vom Steffl, der mit Originaltopf eigentlich auch zu laut unterwegs ist
 
moubeli

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"Wilma" > BMW R1200R LC, "Elise" > Der Ameisenbär
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Ich gehe schwer davon aus, dass die allermeisten hier schon lange, vermutlich mehr als ihr halbes Leben Motorrad fahren. Hand aufs Herz, vor 20, 30 oder gar mehr Jahren konnte ein Motorrad nicht laut genug sein. Man hat sich Endschalldämpfer angeschraubt, die den Begriff Schalldämpfer mehr als Alibi im Namen getragen haben. So wie ich mich erinnere, hat sich niemand dran gestört (völlig ohne Wertung).

Woher kommt die Kehrtwende? Ist es der aktuelle Zeitgeist, werden wir alle zunehmend altersmilde, gar fortschreitender Tinitus? Oder sind es solche Abmahnvereine wie der BUND, die in unser Gewissen kriechen und dort ihre Botschaften nachhaltig einpflanzen? Früher gab es den zustimmenden Daumen von anderen Motorradfahrern, wenn es so richtig geröhrt hat, heute zeigen mutmaßlich die gleichen Zeitgenossen den erhobenen Zeigefinger.

Was hat sich verändert?
Was sich verändert hat?
Nichts.
Ich lese derzeit täglich die alten (70er/80er) Jahrgänge der MOTORRAD, habe gerade den kompletten 1972er Jahrgang durch und momentan liegt Heft 18/1973 bereit für den Kaffee nach dem Abendessen.
In jeder zweiten oder dritten Ausgabe dieser Jahrgänge geht es im Editorial oder irgendwelchen Kolumnen und vermeidbaren Lärm, um die Außenwirkung der langsam aus dem Tal der Bedeutungslosigkeit wiedererstarkenden Motorradbranche, um die Akzeptanz bei Bürgern und Politik sowie um unnützes "Frisieren" bzw. die der Sache schadende Verwendung von "Rennauspüffen".
Damals gab es noch keine Grünen, aber schon Anwohner, Wanderer, Mitmenschen.
In den 80ern, 90ern, frühen 2000ern waren Motorräder von Werk aus eher leise, Ducatis mit Contis, Guzzis mit Lafranconis, Kawas mit Devils, Yoshimura-Hondas waren selten und zum Teil schmerzlich illegal.
Die penetrant lauten Zweitakter starben sukzessive aus - vor allem wegen des Lärms.
Heute bescheren unseren Gegnern Sounddesign, Brandimage, Auspuffklappen sowie Elektronikgefurze reichlich Öl auf die Mühlen.
Der Blick auf vermeintlich bessere Zeiten geht wie so oft an der Realität vorbei.
 
John_Stiles

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Was sich verändert hat?
Nichts.
Ich lese derzeit täglich die alten (70er/80er) Jahrgänge der MOTORRAD, habe gerade den kompletten 1972er Jahrgang durch und momentan liegt Heft 18/1973 bereit für den Kaffee nach dem Abendessen.
In jeder zweiten oder dritten Ausgabe dieser Jahrgänge geht es im Editorial oder irgendwelchen Kolumnen und vermeidbaren Lärm, um die Außenwirkung der langsam aus dem Tal der Bedeutungslosigkeit wiedererstarkenden Motorradbranche, um die Akzeptanz bei Bürgern und Politik sowie um unnützes "Frisieren" bzw. die der Sache schadende Verwendung von "Rennauspüffen".
Damals gab es noch keine Grünen, aber schon Anwohner, Wanderer, Mitmenschen.
In den 80ern, 90ern, frühen 2000ern waren Motorräder von Werk aus eher leise, Ducatis mit Contis, Guzzis mit Lafranconis, Kawas mit Devils, Yoshimura-Hondas waren selten und zum Teil schmerzlich illegal.
Die penetrant lauten Zweitakter starben sukzessive aus - vor allem wegen des Lärms.
Heute bescheren unseren Gegnern Sounddesign, Brandimage, Auspuffklappen sowie Elektronikgefurze reichlich Öl auf die Mühlen.
Der Blick auf vermeintlich bessere Zeiten geht wie so oft an der Realität vorbei.
Wow - klasse, vielen Dank dafür.

Sehr interessant, hatte ich echt gar nicht so auf dem Schirm.
 
FlowRider

FlowRider

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Du kannst doch schon in diversen Threads darüber diskutieren. Hier wurde nach einer leiseren Auspuffanlage gefragt. Deine Frage ist hier also OT.
OT (mal wieder) ausgegliedert aus einer Diskussion zu einem anderen Thema.
 
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Q-Treiber-Josef

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Wow - klasse, vielen Dank dafür.

Sehr interessant, hatte ich echt gar nicht so auf dem Schirm.
Und es ist wie mit vielem, die schiere Masse machts.
Man schaue sich mal an wie viele Töffs in den 70er Jahren fuhren, und dann nich wie viele es heute sind.
Schätzungsweise Faktor 3 - 4 mal mehr.

Josef
 
FinallyGS

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Hi ,

Thema heisst doch "Gibt es extra leise Auspuffanlagen im Zubehörmarkt".

Dazu hat niemand was geschrieben. Kennt jemand leise Schalldämpfer für 1250 Euro 5?

Nur Jekyll & Hyde erwähnen m.W. "leiser" auf ihrer Homepage bzw kann man die Lautstärke bei denen per Klappensteuerung selber einstellen.... für deutlich über 1800€ aber inkl ABE.
 
hydrantenfritz

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R 1100 GS Quasimodo wird im Juni 2024 zum Oldtimer.
Achtung: Die folgende Frage bzw. Kommentierung mag polarisieren. Das ist aber nicht meine Absicht, sondern es ist eine ernstgemeinte Frage.

Ich gehe schwer davon aus, dass die allermeisten hier schon lange, vermutlich mehr als ihr halbes Leben Motorrad fahren. Hand aufs Herz, vor 20, 30 oder gar mehr Jahren konnte ein Motorrad nicht laut genug sein. Man hat sich Endschalldämpfer angeschraubt, die den Begriff Schalldämpfer mehr als Alibi im Namen getragen haben. So wie ich mich erinnere, hat sich niemand dran gestört (völlig ohne Wertung).

Woher kommt die Kehrtwende? Ist es der aktuelle Zeitgeist, werden wir alle zunehmend altersmilde, gar fortschreitender Tinitus? Oder sind es solche Abmahnvereine wie der BUND, die in unser Gewissen kriechen und dort ihre Botschaften nachhaltig einpflanzen? Früher gab es den zustimmenden Daumen von anderen Motorradfahrern, wenn es so richtig geröhrt hat, heute zeigen mutmaßlich die gleichen Zeitgenossen den erhobenen Zeigefinger.

Was hat sich verändert?
Wenn ich es recht verstehe, wurde das hier her verlagert um auf John's obenstehende Fragen zu antworten.
Der Titel suggeriert etwas anderes..wäre vielleicht gut den hier anzupassen.
 
Goofy196

Goofy196

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Moin,
Was sich verändert hat?
Nichts.
Dann erlaube ich mir mal, bei allem gebotenen Respekt, die Antithese zu formulieren:
  • Das Bewußtsein und die Sensibiltät für schädigende Einflüsse im direkten Lebensumfeld ist in den letzten 50 Jahren in weiten Kreisen der Gesellschaft um ein Vielfaches gestiegen. Proportional zu diesem Anstieg ist die Bereitschaft gesunken, diese Noxen einfach hinzunehmen.
  • In Folge der sinkenden "Duldsamkeit" hat sich innerhalb von Teilen der Bevölkerung, bedingt durch viele mehr oder minder erfolgreiche kleinere und größere Kampagnen sowie das mediale Echo darauf, ein gesteigertes Gefühl von Selbstwirksamkeit gebildet. Im negativ übersteigerten Fall (aber auch in der Wahrnehmung der ins Visier geratenden Gruppen) wird daraus dann so etwas wie Selbstermächtigung.
  • Institutionen wie die DUH, der BUND und andere sind nach Jahrzehnten in der Wahrnehmung der Allgemeinheit angekommen und, wohl noch wichtiger, sind inzwischen gut in maßgeblichen Kreisen vernetzt. Ob man das positiv oder negativ findet ist dabei egal. Der Einfluss, der daraus auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene entsteht, hat inzwischen ein nicht zu unterschätzendes Maß erreicht. Und er steigt langsam, aber stetig weiter.
Ist alles meine persönliche Wahrnehmung der letzten Jahre (Jahrzehnte?) und ist mein Beitrag zur Diskussion. Und ich erhebe ausdrücklich nicht den Anspruch darauf, die "Weisheit mit Löffeln" konsumiert zu haben. :biggrin:
 
hydrantenfritz

hydrantenfritz

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R 1100 GS Quasimodo wird im Juni 2024 zum Oldtimer.
Ich möchte es ein wenig persönlicher, für mich, beschreiben.

April 1972 mit 18 den Führerschein für Motorräder gemacht.
Sturm und Drang Jahre..bis 1983 viele Motorräder...Ducati 250 Desmo mit Dunstall Megaphon usw.
nicht um andere zu ärgern...wirklich weil diese Art von Motorrädern noch mit einfachen Mitteln in der Leistung zu topen waren...Auspuff offen, andere Vergaser Bestückung usw.
Das Umweltbewusstsein war praktisch nicht vorhanden.

Dann BMW R80/100 ST..und die Reisen begannen.
Das Umweltbewusstsein immer noch nicht ausgeprägt vorhanden.
Aber etwas schätzte ich zu dieser Zeit bereits an der BMW....nach 9 Stunden Motorradfahren, hatte ich keinen Tinitus, und konnte mich noch ganz normal mit Menschen unterhalten.

1994 - heute
R1100GS, zu seiner Zeit ein sehr fortschrittliches Motorrad, Umwelttechnisch und von der Technik allgemein.
Lange Reisen ohne Ohrstöpsel sind problemlos möglich.
Das Umweltbewusstsein beginnt langsam zu greiffen.
Ja der "Sound"..ist halt nicht mehr eine Norton Commando mit Dunstall...
Eher eine "Hummel in der hohlen Hand"

Auch heute noch, technisch auf einem hohen Niveau, leise ( keine Kopfschmerzen nach 9 Std. und ärgere keine anderen Mitmenschen). Auch Abgas-Technisch!

PS: Zu guter letzt...jede Veränderung am Abgasstrang eines modernen Verbrenungsmotors verändert die Leistungsfähigkeit, desselben. Das sind heute Verbrennungsmotoren welche mit der Strömungsdynamik der Ansaug und Auspuffseite ihre volle Leistung bringen.
Dieser "Klappenzwang" bringt vielleich 5 PS mehr Leistung und 4 km/h mehr Endgeschwindigkeit.
Braucht das der GS Fahrer?

Also die Hersteller sind gefragt und im Zugzwang....und natürlich wir Motorradfahrer.
Ein Motor lässt sich sehr gut auf "Leise, guten Sound und gute Leistung abstimmen.
 
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sigmali

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R 1250 GS, EZ 03/2020
Achtung: Die folgende Frage bzw. Kommentierung mag polarisieren. Das ist aber nicht meine Absicht, sondern es ist eine ernstgemeinte Frage.

Ich gehe schwer davon aus, dass die allermeisten hier schon lange, vermutlich mehr als ihr halbes Leben Motorrad fahren. Hand aufs Herz, vor 20, 30 oder gar mehr Jahren konnte ein Motorrad nicht laut genug sein. Man hat sich Endschalldämpfer angeschraubt, die den Begriff Schalldämpfer mehr als Alibi im Namen getragen haben. So wie ich mich erinnere, hat sich niemand dran gestört (völlig ohne Wertung).

Woher kommt die Kehrtwende? Ist es der aktuelle Zeitgeist, werden wir alle zunehmend altersmilde, gar fortschreitender Tinitus? Oder sind es solche Abmahnvereine wie der BUND, die in unser Gewissen kriechen und dort ihre Botschaften nachhaltig einpflanzen? Früher gab es den zustimmenden Daumen von anderen Motorradfahrern, wenn es so richtig geröhrt hat, heute zeigen mutmaßlich die gleichen Zeitgenossen den erhobenen Zeigefinger.

Was hat sich verändert?
Ich war -nach Ausbildung und einigen Jahren Unfalldienst- ab 1980 bei einer reinen Verkehrspolizei. Wir waren für den Regierungsbezirk Tübingen mit 8 Landkreisen zw. Tübingen, Ulm, Bodensee zuständig. Wir waren nicht für Unfälle zuständig, sondern das gesamte Spektrum der Überwachungen. 2 der 5 Dienstgruppen hatten einen erheblichen Anteil an Motorradkontrollen (neben Geschwindigkeit, Pkw-Tuning, Überholen/Abstand u.a.). Zu laute Motorräder waren sozusagen eines "unserer täglichen Brote".

Der wesentliche Unterschied damals zu heute:
  • sehr viel weniger Motorräder auf den Straßen
  • viele leisere (Serien-)Motorräder
  • keine EG-genehmigten Zubehörschalldämpfer (die kamen irgendann in den späten 90er-Jahren)
  • keine EG-genehmigten Zubehörschalldämpfer mit leicht entfernbaren dB-eatern
  • wenige Firmen für Zubehördämpfer. Es gab welche mit TÜV-Gutachten (Einzelabnahme- und Eintragungspflichtig) und ungekennzeichnete unzulässige Racing-Töpfe. Wer also "regulär" umbaute, hatte hinterher einen individuellen Eintrag im Fahrzeugschein. Wenn der gut gemacht war, konnten nachträglich vorgenommene weitere Änderungen durch geübte Kontrollkräfte leicht erkannt werden.
  • Wenn lautstärkenverändernde Änderungen vorgenommen wurden, waren die häufig von der "plumpen" Art (Löcher bohren, einschlagen, eigene Kennzeichnungen an unzulässige herstellerseitig nicht gekennzeichnete Dämpfer anbringen, eigene Dämpfer bzw. reine Hüllen ohne Inhalt anbauen und und und). Das war für routinierte Kontrollkräfte i.d.R. erkennbar.

Der erste Schritt in die "neue Zeit" war in den 90ern die Zunahme der EG-BE-Dämpfer. Wenn man die auf der Straße (durch Polizei, Motorradzeitschriften, VdTÜV, usw.) nachmisst, sind sie im Fahrgeräusch lauter als zulässig und eigentlich nicht zulassungsfähig (Tricks, Schlampereien im Zulassungsverfahren durch Herstller und Prüforganisation????). Im Standgeräusch erfüllen sie die Vorschriften - keine Handhabe bei HU oder Polizeikontrolle.
Hatten wir vorher subjektiv hörbar laute Motorräder angehalten, war für diese i.d.R. nach der Kontrolle Ende der Fahrt, Anzeige, Mängelbericht usw.
Ab damals gab es immer mehr und schließlich unzählige Kontrollen, bei denen diese Fahrzeuge unbehelligt aus den Kontrollen entlassen werden mussten.

Das aufwändige Fahrgeräuschmessverfahren war für uns eigentlich nicht gedacht (wir als Spezialdienststelle, insbesondere ich selber, machten es in sehr vielen Einzelfälllen über viele Jahre, wenn eine geeignete Umgebung gerade in der Nähe war und meldeten die Ergebnisse an das KBA und das Verkehrsministerium - mit bekanntem negativem Erfolg). Ich durfte über diese Erfahrungen 2000 und 2010 in Berlin vor Vertretern von Ministerien, Behörden, Überwachungsorganisationen jeweils einen Vortrag halten und wurde in der Folge zu entsprechenden Kontrollaktionen derselben eingeladen.

Dies war den Motorradherstellern über all die Jahre bekannt. Und den wesentlichen Behörden auf EG-Ebene auch. Passiert ist nichts.

Dann haben nach und nach einige Motorradhersteller (leider auch BMW) reagiert. Vermutlich das Motto: Was die ungestraft können, können wir auch. Wir machen Anstrengungen, um die Motorräder leise zu bekommen und die machen illegal das Geschäft mit dem Zubehörhandel. Je leiser wir bauen, desto besser wird deren Geschäft.

Unser Kunde muss nicht unbedingt für teuer Geld ein Zubehördämpfer mit mehr "SOUND" kaufen. Er bekommt es von Haus aus. Oder er kauft bei unserem lieben Haus- und Hof-Lieferanten Akrapovic. Der setzt dann nochmals was oben drauf.
Aber BMW ist ja nicht alleine. Es gibt genügend weitere Beispiele dafür, wie die Hersteller ihren Kunden die gewünschten "Emotionen" frei Haus liefern.

Im Zusammenhang mit der puren Menge der heutigen Motorräder ist das passiert, was ich 2000 in Berlin zum Abschluss meines Vortrags gewarnt hatte. Eine Zunahme an rigorosen, ALLE betreffenden Verbote und stärkere Ablehnung des Motorradverkehrs in der Bevölkerung.
 
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sampleman

sampleman

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Honda CRF1100L Africa Twin
Ich nehme ein Auseinanderdriften der Positionen wahr. In meiner Wahrnehmung gibt es einen Mainstream, der immer weiter in Richtung "Achtsamkeit", "Rücksicht" und "Ressourcenschonung" geht und gleichzeitig einen Trend zur Erlebnismaximierung. Man sehe sich mal an, mit was für einem High-Tech-Geschoss sich heute ein Hobby-Rennradfahrer auf seine Abendrunde begibt - vor 30 Jahren wäre jeder Tour-de-France-Fahrer froh um ein solches Equipment gewesen. Und während sich gleichzeitig Fahranfänger von heute nicht trauen, auf dem Beschleunigungsstreifen die Gänge mal richtig auszudrehen - weil sie das in der Ausbildung nie gelernt haben - gibt es andererseits Leute, die ihr Auto so "soundtunen", dass es sogar in einer Tempo-30-Zone in einer Tour Fehlzündungen raushaut.

Es gibt eine Gruppe von Leuten, denen es Spaß macht, einen auf dicke Hose zu machen. Im Grunde beziehen sie ihre Befriedigung daraus, andere Leute zu belästigen. Auch akustisch. Mir fallen diese Leute heute unangenehmer auf als früher. Ich frage mich, ob das daran liegt, dass ich älter geworden bin, ob diese Gruppe von Leuten heute größer ist als früher oder ob sie in einer Umgebung von Lastenradfahrern mehr auffällt als früher.

Ich persönlich brauche es nicht laut. Wenn man mal davon ausgeht, dass ein Akra etc. eine Zusatzinvestition von rund 1.000 Euro am Krad bedeutet, würden mir sehr viele Dinge einfallen, die ich an meinem Mopped für einen Tausender eher machen würde als den serienmäßigen Auspuff lauter zu machen.

Ich habe allerdings etwas Merkwürdiges festgestellt. Ich fahre seit Jahren mit Gehörschutz und probiere da immer wieder neue Sachen aus. Eigentlich hätte ich am liebsten einen Helm, der so leise ist, dass ich keinen Gehörschutz brauche, aber das ist bei unseren vollverkleideten Reiseenduros wohl eine Illusion. Mir ist aber aufgefallen, dass ich mein Mopped mit Stöpseln im Ohr nicht nur besser höre als ohne, es klingt auch besser. Bevor jetzt Bemerkungen kommen: Das ist nicht nur bei meiner Affentwin so, das war bei der R1100GS fast noch ausgeprägter. Mit Gehörschutz klingt sie dumpf und satt, geschmeidig und präzise. Ohne klingt sie klapprig und unruhig.

Diese Erfahrung hat mich auf den Gedanken gebracht, ob es nicht möglich wäre, den Motorsound - gegebenenfalls klanglich nach Wünschen des Fahrers optimiert - direkt in den Helm zu spielen. Der erste Reflex ist be iso was natürlich "Das ist fake, da kann ich ja gleich Playstation spielen". Andererseits ist Sounddesign heute ja gang und gäbe. Ich erinnere an Audi, wo sie Lautsprecher in die Endtöpfe ihrer 3.0 TDI gebaut haben, um einen Turbodiesel so klingen zu lassen wie einen Big Block. BMW spritzt bei der S1000RR im Schiebebetrieb geringe Mengen Sprit ein, um so ein geiles/aufdringliches Auspuffsprotzeln hinzukriegen. Und bei Licht betrachtet finde ich auch die Lösung mit dem Klappenauspuff als eher unschön.

In dieser Diskussion soll es ja um Nachrüstlösungen gehen, die Moppeds leiser machen. In dem Zusammenhang habe ich von der Firma Hattech gelesen, die so was offenbar baut. Ich las über die Aprilia RSV 1100, die mit einem Standgeräusch von 105 db eingetragen ist - in Tirol wird man für so was ohne Verfahren gleich erschossen. Hattech bietet eine Lösung an, die das Standgeräusch auf eingetragene 95 db bringt. 10 db weniger - das ist natürlich schon eine Menge Holz. Fraglich ist, ob sie das nur so hinschwiemeln, dass der Auspuff bei halber Nenndrehzahl kurzfristig dichtgemacht wird, oder ob die Mühle insgesamt leiser wird.

In einer Facebook-Diskussion pries jemand die Aprilia lobend mit den Worten an, der Sound sei "voll der Hass". Meinen Einwand, dass wir bestimmt nicht mehr Moppeds auf der Straße haben, die "voll nach Hass" klingen, kam bei dem Sportsfreund nicht an.

Würde ich 1.000 Euro ausgeben, um meine Affentwin leiser zu machen? Eher nicht. Ich fahre wegen der Windgeräusche im Helm ohnehin mit Gehörschutz, und ob mein Mopped nun etwas leiser ist, wird die öffentliche Wahrnehmung von Motorrädern auch nicht ändern.
 
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Montie

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Hi ,

Thema heisst doch "Gibt es extra leise Auspuffanlagen im Zubehörmarkt".

Dazu hat niemand was geschrieben. Kennt jemand leise Schalldämpfer für 1250 Euro 5?

Nur Jekyll & Hyde erwähnen m.W. "leiser" auf ihrer Homepage bzw kann man die Lautstärke bei denen per Klappensteuerung selber einstellen.... für deutlich über 1800€ aber inkl ABE.
Firma Hattech hat da einiges im Programm
 
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Hand aufs Herz, vor 20, 30 oder gar mehr Jahren konnte ein Motorrad nicht laut genug sein.
Da kann ich die Hand überall hin legen. Mich hat sinnloser Krach schon als junger Kerl genervt.

Vor ziemlich genau 30 Jahren hab ich mir eine Transalp neu gekauft. Ich war begeistert wie leise man dieses Motorrad fahren konnte und was für einen angenehmen Sound es hatte. Auch die Nachbarn waren erfreut.
 
KlausB

KlausB

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R1200 GS LC (2016)
Ich hatte bei der Firma Hattech angefragt, welche Lärmpegel bei welchen Drehzahlen denn nun mit dem speziellen geräuschärmeren Auspuff bei der R1200GS (K50) im Vergleich zum Originalauspuff konkret erreicht werden. Was soll ich sagen, es gab dazu keine Stellungnahme und keine Werte. Nachfragen brachte auch nichts. Ohne Werte habe ich aber keine Lust, einen Auspuff zu erwerben, der als leiser beworben wird, im relevanten Drehzahlbereich dann aber vielleicht gar nicht leiser ist. Das Standgeräusch ist nur ein Teil der Wahrheit. Formal kann mit einem leiseren Auspuff geworben werden, wenn dieser bei den Lärmgrenzwerten im Fahrzyklus sowie beim Standgeräusch leiser als der Originalauspuff ist. Aber auch 1 dB(A) ist schon leiser. Und außerhalb des Fahrzyklus ist nichts reguliert, da kann man alles behaupten.

Gruß
Klaus
 
sneaky_p

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R1250GS 40 Jahre Edition
Wenn du per email gefragt hast: Das gehört nicht zu seinen Stärken…
Ich bin dennoch das Risiko eingegangen und wurde nicht enttäuscht. Der Dämpfer ist in allen Drehzahlbereichen hörbar leiser!
Das was in der Beschreibung in seinem Shop steht, stimmt tatsächlich.
Eigentlich müsste man ihm die Türen einrennen, aber Herr Akrapovic macht das große Geschäft…
 
Thema:

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