Hallo Hajo,
sollte man vielleicht gleich an den CAN-Bus gehen? Wenn ja, wie und wo? Oder geht das Moped dann nicht mehr in den Schlafmodus? Oder kann man den Anschluss der Bordsteckdose abgreifen? Die ist ja recht clever geschaltet: Bleibt noch ein paar Minuten an, wenn das Moped ausgeschaltet wird und wird dann ebenfalls getrennt.
Der CAN-Bus - die alte Legende - ist ja gar nicht zugänglich und wenn, würde er nicht der Stromversorgung dienen. Der Begriff deutet vielmehr an, dass es sich um ein Motorrad mit ZFE (zentrale Fahrzeug-Elektronik) handelt, die mit anderen Steuerungen im Motorrad über den CAN-Bus kommuniziert - aber nicht mit der Steckdose. Die ZFE hat einige Eigenarten, die Stromkreise betrifft, die von ihr geschaltet werden - die Bordsteckdose gehört dazu.
Oberhalb der Batterie befindet sich ein Steckverbinder für Zusatzgeräte, der der Bordsteckdose parallel geschaltet ist. Indofern hat der auch die Minute Nachlauf nach dem Abstellen der Zündung. Da ich die Schaltkriterien nicht genau kenne, kann ich leider keine Entwarnung geben; unter bestimmten Umständen könnte es also passieren, dass die ZFE nach der Minute nicht abschaltet und die Verbraucher weiter saugen. Dabei ist es - wie gesagt - egal, ob man an die Bordsteckdose geht oder an den Steckberbinder unter der Verkleidung.
Den Steckverbinder für Zusatzgeräte habe ich für den Anschluss meines Navi, ein Garmin Zumo 550 genutzt, bisher ohne Probleme, habe aber schon einmal beobachtet, dass der Anschluss nach der Minute nicht abgeschaltet wurde, wenn das Navi noch dabei war, den eingebauten Akku aufzuladen (bei vollem Navi-Akku geht der Anschluss aber nach der Minute immer aus, ebenso, wenn das Navi aus oder nicht im Halter ist).
Mit einem Stecker in die Bordsteckdose würde ich nicht trauen. Habe gerade die Quick-and-Dirty-Variante mit einem USB-Wandler (von Louis) in dieser Dose. Hat leider während der Fahrt oft Kontaktprobleme.
Ich nehme an, dass die Kontaktprobleme im Adapter zur Zigarettenzünder-Anschluss-Dose auftreten, denn dieser Steckverbindertyp war - wie der Name schon sagt - für einem Zigarettenzünder im Auto konstruiert und ist als Steckverbinder schlecht, erst recht am Motorrad. Aber auch USB-Steckverbindungen sind eigentlich nicht für Fahrzeuge gedacht, von daher nicht rüttelsicher und nicht wasserdicht. Du solltest also auch von einer besseren Lösung keine Wunder erwarten.
Ich favorisiere Standlicht und irgendwo vorne unter dem Cockpit verschraubt. - Nur wo und wie?
Beim Anschluss am Standlicht muss man sich darauf gefasst machen, dass die ZFE Störungen erkennt, wenn die Stromaufnahme außerhalb des für diesen Stromkreis erwarteten Toleranzbereichs liegt. Das dient der Erkennung von Kurzschlüssen und dem Ausfall von Lampen. Wie genau die ZFE das für diesen Stromkreis prüft, habe ich noch nicht ergründet, aber vielleicht hat es ja schon jemand anders probiert.
Bei einem Anschluss an die Batterie vermeidet man ungewollte Wechselwirkungen mit der ZFE, muss aber andere Nachteile in Kauf nehmen wie eben den, dass trotz abgeschalterem Motorrad ein spannungsführender Anschluss zugänglich ist.
Eckart