Hey Leute,
ich selber habe den Pilgerweg bereits zweimal erlebt und möchte die beiden völlig unterschiedlichen Erfahrungen nicht missen. 2013 bin ich, die 6 Wochen direkt vor meinem Einzug in die Luftwaffe als SaZ, die 900Km - bin wo es möglich war immer den einsameren Weg gegangen, das war meist auch der längere - zu Fuß gegangen. Dies war eine geniale Erfahrung und mit gerade mal 8,5 Kg (inkl. dem was ich trug!!!!) hatte ich auch wirklich jeden Luxus zu hause gelassen! Leider musste ich aufgrund einer Fussverletzung in SC aufhören, sonst hätte ich meine AGA nicht mehr machen können.
2014 bin ich den Pilgerweg dann auf eine ganz andere Weise gepilgert. (Ja, ich nenne das so)
Da mein Vater eine körperliche Einschränkung hat konnte er den Weg nicht komplett laufen, also sind wir über die Autobahn bis Frankreich gefahren und haben dann den Pilgerweg so weit wie möglich mit dem Auto befahren, nur an den Stellen wo es nicht machbar war sind wir auf die normalen Straßen ausgewichen. Wir haben so etwa 100 Km am Tag geschafft. Als wir in SC dann ankamen stellten wir den Wagen am Flughafen gegen eine geringe Gebühr ab und gingen zu Fuß bis nach Finisterre, danach mussten wir schon wieder abbrechen, da seine Verletzungen sich zu stark bemerkbar machten. Dann fuhren wir noch bis nach Muxia weiter und dann über Schnellstraßen zurück nach Kiel. Auch wenn wir uns nur die Kompostella aus Finisterre holten, war es doch eine richtige Pilgerfahrt. Denn für meinen Vater war es anstrengender als für mich die 900Km zu Fuß zu gehen und somit hat mein Vater sehr, sehr viel geleistet und darf das in meinen Augen als echte Pilgerfahrt bezeichnen. Und glaubt mir, für mich war das auch anstrengend mit einem körperlich eingeschränkten Menschen den Weg zu fahren, doch da es uns NOCH näher zusammen gebracht hat, würde ich es jederzeit wiederholen. -Danke an dich, falls du das irgendwann mal liest.
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Nun überlege ich ob ich die Tour noch mal mit meiner GS fahre, mit dieser kann ich mich anhand der Fahrradrouten orientieren und so den Weg komplett noch mal erleben. In Spanien sind die Feldwege ja fast alle für Fahrzeuge zugelassen. Das mag uns Deutschen zwar seltsam erscheinen, ist für die dort aber normal.
Mir kamen 2013 auch mehrfach spanische Quads und Motorräder auf dem Pilgerwegen entgegen, das stört dort niemanden, solange die Fahrer Rücksicht auf die Pilger/Einwohner nehmen - Und das sollte für einen Jeden von uns doch selbstverständlich sein!
Ich versuche mir aktuell eine vernünftige Kameraausstattung zu zulegen, dann werde ich diese Tour (geplant für dieses oder nächstes Jahr) zum Film zusammen schneiden und hier gerne posten.
Viele Grüße
650 Sertao