YS6 schrieb:
hi Gerald, beim ESA ist es nach meinem Wissensstand ja so, dass
- die Federrate nur im Stand eingestellt werden kann (1P bzw 1P+Gp bzw 2P); dabei wird imho "nur" das hintere Federbein via Stellmotor verstellt, während das vordere Federbei eine feste, voreingestellte und somit nicht justierbare Vorspannung hat (unveränderbarer negativer Federweg)
- die Dämpfung dagegen im Stand oder während der Fahrt eingestellt werden kann (Comfort bzw Normal bzw Sport); dabei wird jeweils vorne und hinten "nur" die Zugstufendämpfung verstellt und nicht die Druckstufe
Sollte ich mich da irren, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Wennn dem jedoch so wäre, dann würde es erklären, was ich (zugegebenermassen nur im Stand) bei der ESA "R" gefühlt habe. Die Vorderpartie taucht relativ stark ein und auch die Eintauchgeschwindigkeit ist relativ groß, bzw die Druckstufendämpfung relativ "schwach". Beim Fahren kaum merkbar, denn die Zugstufendämpfung funktioniert bestens.
Beim vorderen ESA Federbein fiel mir zudem eine relativ geringe Wickelzahl und Gleichmäßigigkeit der Federspirale auf in Verbindung mit einem (im Vergleich zum Wilbers oder Öhlins) relativ dünnen Federdraht. Das weist imho auf eine lineare, nicht allzu hohe Federrate hin.
Aber grau ist die Theorie, man muss sie wirklich mal fahren und hart rannehmen, die R. Persönlich würde ich jedoch zu einem Zubehörfederbeinsatz tendieren, obwohl man zugeben muss - Du hast es angesprochen, Gerald - dass die Fahrwerksvariabilität während einer größeren Tour (zB hier Rennstrecke, dort Soziabetrieb) mit ESA einzigartig ist.
Hi,
im Grunde alles von 100% korrekt dargestelltm bis auf = Beim ESA ist auch die Drcukstufe mit einbezogen bei den Einstellungen. im Gegensatz zu den normalen Federbeinen (original)=
ESA (Electronic Suspension Adjustment)
In der BMW K 1200 S feierte ESA, die erste elektronische Fahrwerkseinstellung im Motorradbau, ihre Weltpremiere. Diese Sonderausstattung ermöglicht es dem Fahrer, das Fahrwerk seines Motorrads per Knopfdruck optimal auf seinen Fahrstil, die Beladung des Motorrades und die jeweiligen Streckenverhältnisse abzustimmen.
Über einen Taster an der linken Lenkerarmatur kann der Fahrer die Feder-Dämpfer-Charakteristik des vorderen sowie des hinteren Federbeins variieren. Die Einstellung erfolgt dabei in zwei Schritten über ein Steuergerät der zentralen Fahrzeugelektronik.
Im ersten Schritt stellt der Fahrer die Vorspannung der Federbasis je nach Art der Beladung (Solo; Solo mit Gepäck oder Sozius; mit Sozius und Gepäck) ein. Dabei übernimmt ein Elektromotor die Justierung, die aus Funktions- und Sicherheitsgründen nur im Stand möglich ist.
Im zweiten Schritt wählt der Fahrer die Dämpfereinstellung passend zu seiner Fahrweise: Dazu stehen die Modi Sport, Normal und Komfort auf dem Programm der Elektronik. Die Einstellung der Dämpfercharakteristik ist auch während der Fahrt möglich. Beim vorderen ESA-Federbein wird dabei die Zugstufendämpfung, beim hinteren die Zug- und die Druckstufe justiert. Die Einstellung selbst übernehmen direkt am Dämpfer angebrachte Schrittmotoren. Dabei wählt die Elektronik die zur eingestellten Federbasis passende Dämpferrate: Feder- und Dämpfercharakteristik sind damit jederzeit optimal aufeinander abgestimmt. Da der Fahrer jeweils alle drei Modi für Beladung und Fahrweise miteinander kombinieren kann, stehen ihm insgesamt neun unterschiedliche Abstimmungsprogramme zur Verfügung. Eine Anzeige auf dem Info-Flat-Screen des Cockpits zeigt das aktuell gewählte Programm an.
Der Vorteil der elektronischen Fahrwerkseinstellung mit ESA gegenüber einer konventionellen mechanischen Einstellung von Federvorspannung und Dämpfercharakteristik liegt in der stets auf Anhieb harmonierenden Abstimmung aller Fahrwerkskomponenten. Der Fahrer erspart sich zudem das umständliche und zeitaufwändige Hantieren mit Werkzeug, stattdessen kann er die Justierung komfortabel per Knopfdruck innerhalb von zehn Sekunden vornehmen. Somit ist es möglich, das Fahrwerk auch kurzfristig abzustimmen, beispielsweise beim spontanen Mitnehmen eines Sozius oder einer sich plötzlich ändernden Streckencharakteristik.
Mit dem ESA-System gibt BMW Motorrad den Fahrern von K 1200 S, K 1200 R und R 1200 RT ein komfortabel, schnell und einfach zu bedienendes Instrument für eine optimale Fahrwerksabstimmung an die Hand, mit dem sich alle Möglichkeiten, die ein modernes Fahrwerk bietet, voll ausschöpfen lassen. So leistet das im Motorradbau einzigartige ESA einen effizienten Beitrag zu mehr Sicherheit und Komfort.
Mfg Gerald