Um nochmal auf das Ursprungs-Thema des Threads zurückzukommen:
Ich kann ein gewisses Verständnis für eine frühzeitige Beendigung der Liason mit der 800er (und damit mit BMW) aufbringen.
Nach 13 problemlosen Jahren R1100 GS (130.000km) und parallel 70.000km mit dem 1150 GS-Gespann (noch im Besitz), wollte ich solo etwas leichteres haben. Zwei Tunesien-Touren mit der Suzi DR 650 haben mich ein wenig "back to the roots" gebracht, soll heißen weniger Gewicht=mehr Fahrspaß.
Also standen im Lastenheft 2 Zylinder, Enduro, ca. 200kg. Da gab es letztes Jahr die 800er und evtl. ne KTM LC8. Die Entscheidung zur 800er war schnell getroffen.
Jetzt nach 10.000km ist das Verhältnis immer noch zwiespältig. Motor und Leistung OK. Handling und Fahrspaß für mich super, das Motorrad-Konzept paßt.
Aber: Um ein wirklich perfektes Motorrad zu haben, muß man einfach noch ordentlich Geld investieren. Nach einem Jahr Diskussion mit BMW (Händler und KD-Gebietsleiter) habe ich mir selbst ein neues Vorderrad (Excel) gekauft. Was BMW da als "rund" definiert ist eine Frechheit (Höhenschlag 1,5mm, Seitenschlag 2,2mm bei mir). Von den ganzen Argumenten, die man dann hört ganz zu schweigen. Irgendwann wird es auch noch ein Hinterrad werden und dann kommen die Federelemente dran. Die Gabel funktioniert auf der Straße, aber Ansprechverhalten ist etwas anderes. Habt ihr mal im Stand Gabel eingefedert ? Eine Frechheit !
Und so machen sehr viele Dinge, die dem Rotstift entsprungen sind, das Motorrad kaputt. Und die Kundenbetreuung von BMW tut ein Übriges um eine langjährige Beziehung zu beenden.
Aber ich wechsele nicht jährlich die Motorräder, sondern will eigentlich immer über längere Zeit "meine" Maschine haben. Deswegen habe ich für mich beschlossen, weiter zu optimieren, auch wenn es unverhältnismäßig teuer wird. Für vieles gibt es eine Lösung.
Nur die Sitzbank..da weiß ich noch nichts. Die Touratech-atmungsaktiv-Variante brachte noch keine Besserung. Da muß wohl mal ein spezialisierter Sattler mit dem Maßband um meinen Allerwertesten gehen.
Insgesamt ist die 800er vom Konzept für mich aber schon passend. Zwei Zylinder für die Straße und auch mal zu zweit über die Autobahn. Und trotzdem für eine Reiseenduro noch genügend Potenzial im Gelände und Wüstensand.
Die einzige Alternative dazu ist eigentlich nur noch eine alte 2V-GS mit HPN-Umbau, aber das ist eine andere Geschichte
Matthias