Wie ist so etwas rechtlich zu bewerten?

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Ralsch

Ralsch

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Ich hatte mal einen klassischen Golf-Opa vor mir, den Frankenstein hoch, der hat es sich einfach gemacht und ist die ganze Zeit hart links an der Begrenzung gefahren. Da kann man sich natürlich mit +80 Jahren und +20 Dioptrien leichter orientieren, ist näher als der doofe rechte Rand der ja auch noch auf der falschen Seite vom Auto ist.
Wenn man diese Rohrkrepierer immer berücksichtigen wollte dürfte man nur noch Schritttempo fahren - oder am besten überhaupt nicht mehr.
Ich habe deshalb auch meinem Sohn erklärt dass er bei entgegenkommenden Traktoren und Radfahrern immer extrem aufpassen muss. Nicht wegen den langsamen Verkehrsteilnehmern sondern den Schwachmaten die selbige IMMER überholen, sch...egal ob Kurve oder Kreuzungsbereich oder was auch immer.
Bei diesen Harakiri-Überholern sind im Übrigen auch immer sehr viele Einspurige dabei...
 
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Smarty

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Was mich bei solchen Unfällen immer wieder schockiert, sind die diversen Kommentare in den sozialen Medien ( Facebook, Twitter, etc.)

Da wird doch tatsächlich ein Kommentar geschrieben der da lautet: " Tja, Pech gehabt....." oder " Was muss der auch da lang fahren, ist doch bekannt das es eine gefährliche Kurve ist, selbst schuld" usw.

Mir fehlen bei solchen Kommentaren einfach die Worte, wie empathielos, eiskalt, dumm oder was weiss ich sind solche Menschen?
ich empfehle www.feldberginitiative.de

Da ging es u.a. auch um diesen schlimmen Unfall.


Diese Seite zeigt auch wessen „Geistes Kinder“ sich auf beiden Seiten befinden.
 
FlowRider

FlowRider

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am Ende der langen Rechtskurve gegenüber dem Parkplatz "Windeck" bin sehe ich einen Pick-Up auf meiner Fahrspur entgegenkommen
Ich kenne die Ecke gut, das ist eine sehr schöne Kurve. Wenn der von unten kam, hat er doch überhaupt nichts gesehen. Hoffentlich hat er sich in die Hose gekackt.
 
rd07

rd07

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Ups, jetzt auch noch der Märchenonkel am Werk?

Womöglich haben der Auto- und der Motorradfahrer ihre Fahrzeuge nicht bei einem der Weihegottesdiesnte segnen lassen.

Tragisch für den Motorradfahrer und seine Angehörigen, es ist zu hoffen, dass der Unfallhergang aufgeklärt wird. Es ist mit Sicherheit auch für den Autofahrer, der leichtfertig einen Menschen zu Tode gebracht hat, ein Rucksack der sein ganzes Leben lang schwer zu tragen sein wird. (Ausser er ist ein rücksichtsloser unverbesserlicher Egomane, dem so ein Ereignis egal ist).
 
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Reincarnator

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Die rechtliche Bewertung, die hier vorgenommen werden soll, sollte man den Fachleuten überlassen. Ermittelnden Polizeibeamten, Sachverständigen, Staatsanwälten, Rechtsanwälten, Richtern. Juristisch ausgebildeten Leuten.

Hierzu ist das Spurenbild an der Unfallstelle von Bedeutung, die Auswertung und Rekonstruktion durch den Sachverständigen, die Aussagen von Zeugen, Einlassung des Beschuldigten usw. usf.
Bei so einem Unfall, wie er sich leider häufig ereignet, spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass ein online - Zeitungsartikel keine Basis für so eine Debatte sein kann. Das kommt oft vor, dass so ein Thema in Foren emotional präsentiert wird und mir ist kein Fall bekannt, wo etwas Vernünftiges dabei herauskam.

Wenn es um Feinheiten der objektiven Tatbestände des §211 StGB geht, sollte man die zumindest genau kennen und auch die allgemeine Rechtsprechung dazu würdigen und nicht das, was über die "Todesraser" in den Boulevardzeitungen steht.

Vor allem hat eine "rechtliche Bewertung" jegliche Befangenheit und subjektives Empfinden außen vor zu lassen. Dazu kommen subjektive Tatbestände wie Rechtswidrigkeit und Schuld. Ich empfehle, die Debatte nicht weiter zu führen, sondern abzuwarten welche weiteren Erkenntnisse später von dieser website präsentiert werden. Ich weiß es jetzt schon: Keine. Das ist eine Meldung und damit abgehakt.

Ich erinnere mich an den Fall, als ebenfalls der Boulevard sich darüber echauffierte, dass ein Autofahrer, der einen Motorradfahrer mit Sozia absichtlich anfuhr, wobei die Sozia verletzt wurde, nicht wegen gefährlicher KV verurteilt wurde.

Das ursprüngliche Urteil kassierte das LG oder OLG München, weil der Autofahrer die Sozia nicht direkt mit dem Auto getroffen hat, das durchaus ein gefährlicher Gegenstand ist, sondern "nur" das Motorrad.

Nach diesem reißerischen Artikel hat sich die gesamte Motorradwelt wahnsinnig aufgeregt, der Schreiberling hatte sein Ziel erreicht. Maximale mediale Aufmerksamkeit.

Zig Seiten lang haben sich die Hitzköpfe in einem allgemeinen "Bikertreff", die das sogenannte "gesunde Rechtsempfinden" haben, beharkt. Völliger Blödsinn wurde da verzapft. Das "gesunde Rechtsempfinden" ist nämlich bullshit.

Keiner hat sich die Mühe gemacht, die Urteilsbegründung zu lesen, denn das AZ war im Artikel abgedruckt. Keiner? Doch. Einer. Ich.
Zu Recht hatte das (O)LG erkannt, dass die Waffe die Verletzung verursachen muss. Und zwar direkt, nicht indirekt. Soweit kann man sich noch aufregen.
Aber das OLG hat eben auch erkannt, dass diese Vorgehensweise des Autofahrers nach §315b Absatz 3 StGB tatbestandsmäßig ist. (gef. Eingriff in den Straßenverkehr) Das war wohl im Vorfeld dem Staatsanwalt und dem Amtsgericht entgangen.

Während im Falle der gefKV eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren zu verhängen ist, liegt die bei 315b Abs. 3 (Fälle des §315 Abs 3) bei einem Jahr bis zu zehn Jahren (Verbrechen), in minder schweren Fällen bei sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Das ist eine rechtliche Bewertung. Alles andere ist Gelaber.

Der Autofahrer wurde nach meiner Kenntnis im zweiten Anlauf wegen gef. Eingriffs in den Straßenverkehr nach §315b Abs 3 i.V.m §315 Abs 3 StGB verurteilt und erhielt eine härtere Strafe. Das hätte alle Gemüter beruhigt. Deshalb wurde das von dem B
oulevard-online-Zeitungsfritzen entweder verschwiegen oder nicht erst recherchiert.

So läuft das aber immer


 
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sampleman

sampleman

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Was mich bei solchen Unfällen immer wieder schockiert, sind die diversen Kommentare in den sozialen Medien ( Facebook, Twitter, etc.)

Da wird doch tatsächlich ein Kommentar geschrieben der da lautet: " Tja, Pech gehabt....." oder " Was muss der auch da lang fahren, ist doch bekannt das es eine gefährliche Kurve ist, selbst schuld" usw.

Mir fehlen bei solchen Kommentaren einfach die Worte, wie empathielos, eiskalt, dumm oder was weiss ich sind solche Menschen?
Ich glaube, man darf solche Kommentare nicht zu tragisch nehmen. Es ist das Charakteristikum von Social Networks, dass sie von Interaktionen leben, und deshalb belohnen sie Posts, die zahlreiche Interaktionen hervorrufen - zum Beispiel, indem sie diese Posts mehr Leuten zeigen. Suchtforscher sind inzwischen davon überzeugt, dass die Belohnungsmechanismen von Social Networks ähnliche Prozesse im Hirn verursachen wie Suchtdrogen.

In meinen Augen bringt die Kommunikation im Netz merkwürdige Charakterzüge ans Licht. Gern zum Beispiel auch die Unfall-Threads zu Beginn der Saison, in der Regel garniert mit der mehr oder weniger unverhohlenen Aufforderung an andere, vorsichtiger zu sein und mehr aufzupassen. Dahinter steht dann ja ganz offenbar die Auffassung, der Verfasser solcher Posts wisse, wie vorsichtig man sein müsse und wie gut man aufpassen müsse - während die unbekannten Leser dies nicht wüssten.

WTF?


Viele Grüße vom Sampleman
 
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