Weißer kristalliner Belag am Kupplungsgeber

[snipys]

Wertes Forum

nachdem bei meiner 1150 GS nach 18 Jahren und 82.000 km nun die Kupplung ihren Geist aufgegeben hat, habe ich mit dem Zerlegen begonnen.

Der Kupplingsgeberzylinder war trocken und auch der Dichtring zum Getriebe ist dicht.
Allerdings hatte sich eine größere Menge eines weißen, kristallinen Belags am Kolben angesammelt, sieht aus wie Salpeterablagerungen an alten Kellerwänden.

Wie man auf dem Bild auch erkennen kann, kommt das Zeug nicht von außen - die Dichtfläche ist blank. Die Kupplungsflüssigkeit ist sauber und klar.

Kann mir hier jemand sagen, um was es sich hier handelt?

Soll ich den Kupplungszylinder tausche obwohl er noch funktioniert und trocken ist?



Die Kupplungsscheibe habe ich gemessen - 5,2mm. Eigentlich hätte sie noch nicht durchrutschen dürfen. Ich habe das Getriebe aber noch nicht abgenommen und kann nicht ausschließen, dass sie Öl abbekommen hat.

 

[gstommy68]

Hallo

meiner Meinung nach ist das oxidiertes Aluminium.

gruß
gstommy68

 

[kuhschrauber]

dieser belag ist auch oft bei undichten bremspumpen zu sehen! da ist wohl der nehmerzylinder defekt!

 

[Truckie]

Tommy hat recht. Es ist Aluminiumoxid. Das ist nichts anderes als "angerostetes" Alu. Da hat sich im laufe der Jahre etwas Kondenswasser angesammelt und hat das Alu angegriffen. Ich sehe da keine Probleme. Saubermachen, dünn einfetten oder ein wenig mit Wachs einsprühen und den Zylinder einbauen. Hält nochmal 18 Jahre.......
Grüße Volker

 

[2VRaini]

Alu korrodiert zum Teil so.

Ich denke in Verbindung mit Bremsflüssigkeit und Wasser (in der Bremsflüssigkeit ) kann das so aussehen

Alles reinigen, vielleicht etwas fetten, neue Teile wo nötig, und gut

Rainer

 

[snipys]

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten. Nachdem ich alles gründlich gereinigt habe, sieht der Kolben wieder wie neu aus. Dort ist auch alles dicht und die Druckstange war total trocken. Ich werde aber noch dekadenter Weise eine Stahlflex- Kupplungsleitung verbauen.

Für diejenigen, die noch etwas mehr Interesse haben: Die Kupplung ist am undichten Wellendichtring am Getriebeeingang gestorben.


Nach 82.000km bei sehr "agiler" Fahrweise war die Kupplungsscheibe immer noch 5,3mm dick, jetzt aber total verölt.



Und so dramatisch ist das Zerlegen des Moppeds auch nicht. Man muß zwar einige Teile wegbauen. Es gab aber keinerlei Komplikationen und man braucht auch kein Spezialwerkzeug.

 

[gerd_]

Hi
Tu Dir einen Gefallen und mach' einen neuen KupplungsNEHMERzylinder rein.
Man kann nicht prüfen wie weit verschlissen das Ausrücklagerchen ist und es ist suboptimal wenn das in "14 Tagen" verröchelt, den Nehmerkolben mitdreht, damit die Dichtung killt, und sich Bremsflüssigkeit mit dem WeDi des Getriebes "anlegt".
gerd

 

[snipys]

Gibt es zwischen diesen beiden Zylindern Unterschiede ? .... außer im Preis?

https://www.tills.de/advanced_search_result.php?categories_id=0&keywords=21522335061+&inc_subcat=1

https://www.leebmann24.de/nehmerzylinder-kupplung-d-24-21522335061.html

 

[Machtien]

Keine Ahnung. Ich habe seit ein paar Wochen Tills drin und der funktioniert.

Schöne Grüße, Machtien

 

[gerd_]

Hi

Gibt es zwischen diesen beiden Zylindern Unterschiede ? .... außer im Preis?

Das wirst Du den Vertreiber fragen müssen. So er die Dinger direkt von Magura beziehen kann, dürften sie identisch sein. Die Differenz ist bei BMW der Aufwand für die Lagerlogistik und Gewinn.
Normal ist, bei den Abnahmemengen von BMW, ein EK von etwa 10...20% des VK.
gerd

 

[snipys]

Vom Tills habe ich jetzt die Antwort, dass es kein Magura Zylinder ist. Damit kommt er für mich nicht in Frage.

Dann will ich das Thema Ablauf- Bohrung nochmal aufwärmen. Das Material am Getriebe ist ja ausreichend dick, so dass man ein M5 oder M6 Gewinde hineinschneiden kann und einen passenden Gewindefitting mit Ablaufschlauch oder eine Schraube zum Verschließen für gelegentliche Kontrolle einschrauben kann.



Das würde die Dringlichkeit den Kupplungsnehmerzylinder zu tauschen minimieren, zumal man das auch später mit vertretbaren Aufwand machen kann.

.... oder ich mache die €140,- noch locker und führe beide Maßnahmen durch - Ablauf und neuen Zylinder ?!?

 

[snipys]

Die Idee, ein Ablaufloch zu bohren, habe ich wieder verworfen, weil man von unten nicht vernünftig an die Stelle hinkommt.
Dafür habe ich mir dann doch den originalen Magura Kupplungsnehmerzylinder bestellt.

Noch eine Frage zum Wellendichtring am Getriebeeingang:
Den Übeltäter habe ich gestern mit viel Mühe gezogen. Dabei habe ich festgestellt, dass er über die vielen Kilometer mit seiner Dichtlippe eine recht tiefe Rille in die Welle gearbeitet hat.
Sollte der neue Dichtring etwas tiefer eingeschlagen werden, damit er an einer anderen Stelle auf der Welle abdichtet? Ist das überhaupt möglich?

Zum einschlagen werde ich mir eine passende Hülse aus Kunststoff fertigen.

btw. eine ähnliche Hülse habe ich für das Zentrieren der Kupplung gebaut und die original Druckstange als Dorn verwendet .... hat hervorragend funktioniert:

 

[Doug Piranha]

(…)
Noch eine Frage zum Wellendichtring am Getriebeeingang:
(…)
Sollte der neue Dichtring etwas tiefer eingeschlagen werden, damit er an einer anderen Stelle auf der Welle abdichtet? Ist das überhaupt möglich?
(…)

Ja / ja.
(Habe ich auch so gemacht.)

 

[snipys]

Auch wenn es etwas off topic ist und ich Euch hier ein wenig langweile …

Den neuen Wellendichtring habe ich mit einer passend gefertigten Hülse problemlos eingebaut … hoffen wir, dass er für die nächsten 20 Jahre dicht hält.

 

[Truckie]

Hi.

Warum sollte uns das langweilen? Ich finde es immer wieder toll wenn sich jemand Gedanken macht und nicht auf was gekauftes zurückgreift.

Grüße Volker

 

[Gast 41871]

Hallo snipys,

nein Du langweilst uns nicht. So wie es Volker vor mir schon schreibt: Schön wenn sich jemand Gedanken macht und nach eigenen Lösungen sucht. Und uns an den gewonnenen Erkenntnissen teilhaben lässt.

MfG Gärtner

 

[Chris_]

Ich schließe mich den Vorschreibern an.
Mach weiter so[emoji106]

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[FP91]

Üblicherweise setzt man dann eine SpeedySleeve Hülse, gibts z.B. bei SKF. Die Laufspuren lassen aber eine ungenügende Härtung der Welle vermuten.

 

[Doug Piranha]

Üblicherweise?
Ach, komm...

 

[Truckie]

Moin.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie solche Hülsen in der Hand hatte. Alle Schwungscheiben die raus mussten (wegen dem KW Simmerring) hatten auf dem Zapfen noch einen gehärteten Laufring aufgeschrumpft. Selbst diese Laufringe (wirklich sehr hartes und sprödes Material), hatten Laufspuren und mussten, wenn erhältlich, ausgetauscht werden.
Daher kann ich FP 91's Vermutung nicht bestätigen...
Grüße Volker