Endlich Feierabend
. Ich hatte ja einen Aufsatz versprochen, versuche es aber doch kurz zu machen. Es war damit zu rechnen, dass hier die meisten Beiträge kommen, die zur Vollausstattung raten - der
wird das auch tun. Es gibt wenige hier, die standhaft geblieben sind und das bestellt haben, was sie selbst wollen oder brauchen.
Huck hat ja schon darauf hingewiesen, dass es ein Dynamik-ESA-Fahrwerk ist. Ich schreibe aber nicht das Prospekt hier ab...
Ich habe da aber die althergebrachte Meinung, dass wesentliche Bestandteile eines guten Fahrwerkes durch Fahrwerksgeometrie, Radaufhängung/-führung, Stoßdämpfer, Räder/Bereifung, Lenkung und Bremse definiert sind. Zwischen dem ESA- und manuellen Fahrwerk unterscheidet sich zunächst mal nur die Komponente Stoßdämpfer. Ich unterstelle, dass der manuelle Stoßdämpfer qualitativ nicht schlechter ist. Ich kann es zumindest nicht spüren. Was ohne DYNESA fehlt, ist die automatische Ermittlung der Fahrbahngegebenheiten und der Fahrzustände incl. ABS-Infos und entsprechenden Einfluss auf die Dämpfung. Ob diese Regelung immer besser passt, als eine feste Einstellung ist für mich persönlich nicht sicher - ich habe sogar ein bisschen Angst vor den elektronischen Eingriffen
. Wie gesagt - nur Einfluss auf die Dämpfung - sonst ändert sich an den wesentlichen Elementen eines Fahrwerks nichts.
Wenn man es positiv sieht, reichen bei DynESA drei Einstellungen (Soft, Norm, Hard), da die Regelung alles dazwischen perfekt regelt. Andererseits sehe ich, wieviel Spass ich dabei hatte mein manuelles Fahrwerk so abzustimmen, bis es mir passt. Ihr werdet nicht glauben, wie deutlich man jeden Klick Veränderung der Dämpfung spürt und stelle beim A-B-Vergleich fest, dass mir meine Einstellung besser gefällt (vielleicht auch nur Gewöhnung).
Dann gibt es zusätzlich noch die Verstellung der Federbasis. Ist hier ja auch schon beschrieben. Wer "Normalgewicht" hat und fast ausschließlich Solo fährt, braucht es wirklich nicht. Letztlich ist es auch hier eine Beschränkung der Einstellungsmöglichkeiten. Am Serienfederbein ist manuell die Vorspannung frei einstellbar.
Insgesamt sage ich persönlich: Nachteil ist, dass man sich mit dem manuellen FW beschäftigen muss bis man "seine" Einstellung gefunden hat; Vorteil ist, dass sich das Moped dann immer gleich verhält. Ich traue der Elektronik und den Verstellmotoren auch nicht so richtig... Bei häufig wechselnden Beladungszuständen würde ich aber immer zu ESA raten. Ich habe beide (manuell und ESA) ausgiebig gefahren und stelle bei vernünftiger Einstellung keinen Nachteil ohne ESa fest - ich fühle mich auf meiner konventionellen wohler und sicherer
. Nach knapp 10000 gefahrenen km würde ich persönlich wieder ohne ESA bestellen.
Eine wesentlich Option möchte ich noch erwähnen: Man kann auch in Öhlins und Wilbers investieren und wird einen echten Sprung in der Qualität der Feder-/Dämpferelemente erleben.
Das Thema Wiederverkauf blende ich mal aus. Dazu und als Ergänzung empfehle ich den Fred "Nackte GS".