Mein "Großer" wird diesen Sommer sechs und fährt seit etwa einem Jahr bei mir mit. Dass er es liebt, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, oder?
Natürlich ist er voll ausgestattet. Außerdem sitzt er in dem oben angesprochenen Kindersitz. Ich habe ferner in eine Gegensprechanlage investiert, durch die wir uns während der Fahrt unterhalten können. Dies finde ich besonders wichtig, da ich ihn auf Dinge am Wegesrand aufmerksam machen kann, die er aufgrund seines vor ihm sitzenden Papas sonst erst viel zu spät wahrnemen würde, ihn allgemein ansprechen und aktivieren kann (wenn ihm langweilig wird, besteht die Gefahr, dass er einschläft), ihn auf Fahrmanöver vorbereiten und ihm Anweisungen geben kann, er seine Eindrücke mitteilen und Fragen stellen kann, er mir mitteilen kann, wenn ihm etwas keinen Spaß macht oder er vielleicht aufs Klo muss und zuguterletzt ich kontrollieren kann, ob er vielleicht nicht doch eingeschlafen ist. Gerade damit letzteres nicht passiert, ist es wichtig, die gesamte "Tour" kindgerecht zu gestalten.
Derzeit fahren wir eigentlich nur eine knappe Stunde lang über schöne Umwege zu einem Motorradtreff, wo es für ihn Cola, Pommes und ein Eis gibt (Er hat wenig Lust, sich an den Benzingesprächen zu beteiligen und ist so ein schmales Hemd, dass ihm die paar Kalorien ganz gut tun...). Die Tour startet meistens so gegen 10.00 Uhr. Wir kommen dabei am Trainingsgelände eines Bogenschützenvereins vorbei, wo wir gerne anhalten und den Schützen beim Training zusehen. Für den Rückweg wähle ich dann immer den schnellsten Weg. Spätestens gegen halb zwei sind wir dann wieder zurück. Damit reicht die Zeit, noch etwas mit der gesamten Familie zu unternehmen.
Der wichtigste Punkt ist, dass das Kind reif genug ist, die Wichtigkeit und Richtigkeit der Anweisungen des Fahrers zu verstehen und zu begreifen, wie und warum es sich auf einem Motorrad zu verhalten hat. Es muss sich allerdings auch trauen, dem Erwachsenen zu widersprechen (z.B. wenn ihm etwas keinen Spaß macht). Die Tour muss so ablaufen,d ass das Kind nicht auf dem Mopped einschläft. Eine Variante kann sein, dass Papa und Kind gemeinsam zu einem (nicht allzu weit entfernten) Event hinfahren, dort die Mama trefen und etwas erleben und das Kind dann mit Mama im Auto nach Hause fährt (und unterwegs vermutlich einschläft). Nach und nach kann man übrigens die Fahrleistung gemäß Alter und "Trainingszustand" des Kindes ausweiten, so dass irgendwann auch Urlaubsfahrten denkbar sind.
Dass defensiveste Fahrweise angebracht ist und riskante Manöver jedweder Art tabu sind, versteht sich dabei natürlich von selbst.
Gruß
Patrick