
gerd_
- Dabei seit
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Hi
Im Prinzip sind alle Aussagen der Hersteller Öl bis zu einer Aussentemperatur von x Grad verwenden zu können sinnlos.
Dem Öl ist die Aussentemperatur eigentlich egal., die Aussagen der Hersteller beruhen letztlich auf einem "Messmotor" nach irgendeiner Aminorm und auf Erfahrung bei der Anwendung. Anwendung heisst heutzutage "wassergekühlt".
Praktisch alle "offen" vertreibenen Öle entsprechen ausserdem den API-, VW-, DB-, etc-. Normen. Bei Internetverkäufern unterstelle ich einigen "Ultragünstigen" (nicht allen Vertreibern!!) knallhart, dass sie "Restposten" aufgekauft haben und Öle nach überholten Normen verschleudern. Wenige drucken vielleicht ihre Labels sogar selbst und füllen "irgendetwas Glitschiges" ein.
Folglich ist in der Summe interessant welche Belastungen ein Öl in einem Motor ertragen muss und wie es dabei belastet wird. Hat es nur Schmieraufgaben oder muss es auch Kühlprobleme bewältigen. Muss es, bei integriertem Getriebe, auch grosser Punkt- oder Linienlasten aushalten (>nur deshalb "Motorradöl" weil andere Additive!)?
Kein Ölhersteller weiss wie sein Öl eingesetzt wird, aber es gibt spezielle Motorradöle (doch der Luft-Boxer ist konstruktiv sozusagen ein Auto mit nur zwei Rädern!!)
In einem Motor mit X PS fällt eben wenigstens 60% Abwärme an. Wird diese Abwärme von H2O abgeführt hat das Öl weniger zu tun und wird thermisch weniger beansprucht. Beim Luftkühler ist die themische Belastung eben grösser, wobei "Luftkühler" bei den 4V ohnehin falsch ist. Der Bereich der Auslassventile (heisseste Stelle des Motors) ist ölgekühlt!
Erwärmt man Öl so wird es dünnflüssiger, und lässt sich leichter durch die Schmierstellen drücken. Wird es zu dünnflüssig sackt der Öldruck ab (wenn der Motor "in Bozen" klappert "wie Sau", dann flackert auch das Öldrucklichtlein). Das ist die Grenze einer vernünftigen Schmierung im Leerlauf. Bei höherer Drehzahl ist das zwar "weg" aber wenn zu wenig Druck anliegt besteht (an den Kolbenlaufflächen) die Gefahr eines Risses des Ölfilms, und in den Lagern gibt's Probleme den hydrostatischen Druck aufzubauen wenn das Öl nicht ausreichend zäh ist.
Da könnten die "Versager" in der Konstruktion die Spiele dann kleiner machen (dann fressen die Teile eben bei niederen Temperaturen) oder exotische Materialpaarungen verwenden (kann sich niemand leisten) oder man kauft sich einen wassergekühlten Japaner (und ereifert sich über Anderes). Für "Nicht-Wasser-Kühler" gelten eben etwas andere Randbedingungen.
Doch auch BMW bietet wassergekühlte Motoren!
Das Alles muss nicht heissen, dass der Motor schlagartig zerfällt, sondern nur dass der Verschleiss erheblich steigt.
Auch exakt nach den Angaben der Hersteller eingesetztes Öl könnte zu erheblichen Reklamationen führen. "Komplette Elektronik versaut, Lager gefressen, etc., aber immer im angegebenen Temperaturbereich!" Hä?? Oops, das wäre evtl. eine Reklamation der NASA weil ja kein Hersteller angibt, dass sein Produkt nicht in der Schwerelosigkeit geeignet ist :-).
gerd
Im Prinzip sind alle Aussagen der Hersteller Öl bis zu einer Aussentemperatur von x Grad verwenden zu können sinnlos.
Dem Öl ist die Aussentemperatur eigentlich egal., die Aussagen der Hersteller beruhen letztlich auf einem "Messmotor" nach irgendeiner Aminorm und auf Erfahrung bei der Anwendung. Anwendung heisst heutzutage "wassergekühlt".
Praktisch alle "offen" vertreibenen Öle entsprechen ausserdem den API-, VW-, DB-, etc-. Normen. Bei Internetverkäufern unterstelle ich einigen "Ultragünstigen" (nicht allen Vertreibern!!) knallhart, dass sie "Restposten" aufgekauft haben und Öle nach überholten Normen verschleudern. Wenige drucken vielleicht ihre Labels sogar selbst und füllen "irgendetwas Glitschiges" ein.
Folglich ist in der Summe interessant welche Belastungen ein Öl in einem Motor ertragen muss und wie es dabei belastet wird. Hat es nur Schmieraufgaben oder muss es auch Kühlprobleme bewältigen. Muss es, bei integriertem Getriebe, auch grosser Punkt- oder Linienlasten aushalten (>nur deshalb "Motorradöl" weil andere Additive!)?
Kein Ölhersteller weiss wie sein Öl eingesetzt wird, aber es gibt spezielle Motorradöle (doch der Luft-Boxer ist konstruktiv sozusagen ein Auto mit nur zwei Rädern!!)
In einem Motor mit X PS fällt eben wenigstens 60% Abwärme an. Wird diese Abwärme von H2O abgeführt hat das Öl weniger zu tun und wird thermisch weniger beansprucht. Beim Luftkühler ist die themische Belastung eben grösser, wobei "Luftkühler" bei den 4V ohnehin falsch ist. Der Bereich der Auslassventile (heisseste Stelle des Motors) ist ölgekühlt!
Erwärmt man Öl so wird es dünnflüssiger, und lässt sich leichter durch die Schmierstellen drücken. Wird es zu dünnflüssig sackt der Öldruck ab (wenn der Motor "in Bozen" klappert "wie Sau", dann flackert auch das Öldrucklichtlein). Das ist die Grenze einer vernünftigen Schmierung im Leerlauf. Bei höherer Drehzahl ist das zwar "weg" aber wenn zu wenig Druck anliegt besteht (an den Kolbenlaufflächen) die Gefahr eines Risses des Ölfilms, und in den Lagern gibt's Probleme den hydrostatischen Druck aufzubauen wenn das Öl nicht ausreichend zäh ist.
Da könnten die "Versager" in der Konstruktion die Spiele dann kleiner machen (dann fressen die Teile eben bei niederen Temperaturen) oder exotische Materialpaarungen verwenden (kann sich niemand leisten) oder man kauft sich einen wassergekühlten Japaner (und ereifert sich über Anderes). Für "Nicht-Wasser-Kühler" gelten eben etwas andere Randbedingungen.
Doch auch BMW bietet wassergekühlte Motoren!
Das Alles muss nicht heissen, dass der Motor schlagartig zerfällt, sondern nur dass der Verschleiss erheblich steigt.
Auch exakt nach den Angaben der Hersteller eingesetztes Öl könnte zu erheblichen Reklamationen führen. "Komplette Elektronik versaut, Lager gefressen, etc., aber immer im angegebenen Temperaturbereich!" Hä?? Oops, das wäre evtl. eine Reklamation der NASA weil ja kein Hersteller angibt, dass sein Produkt nicht in der Schwerelosigkeit geeignet ist :-).
gerd