Verständnisfrage Ventilbetätigung TÜ

[Larsi]

Moin zusammen

Ich bin gerade im Sonderheft der MO im Artikel zur Einstellung des Ventilspiels über ein Foto gestolpert und frage mich jetzt, ob ich es richtig deute.
Ich habe einer TÜ noch nicht unter den Deckel geschaut.

Wenn ich es richtig sehe, ist das der in Fahrtrichtung rechte Zylinder.
Soweit ich weiß, drehen die Nockenwellen gleichläufig.
Die sichtbaren Nocken betätigen die Auslassventile.
Soweit ok?

Sehe ich es dann ebenfalls richtig, dass das obere Ventil sanft geöffnet und schlagartig geschlossen wird, das untere aber schlagartig öffnet und sanft schliesst??
Beim Blick auf die Nockenprofile sieht das so aus ...

Oder habe ich einen Denkfehler?

 

[fralind]

Ausslass rechts, stimmt.

Die Erhebungskurven sind wie du richtig erkannt hast, etwas gegenläüfig.

Da beim DOHC durch die Kanalführung Einlass und den wegfall der Schnorchel in der Airbox ein entsprechender Drall entsteht, soll dieser Flow im Zusammenspiel rechts links auch beim öffnen erhalten bleiben (Füllungsgrad, Verbrennung, Spülungsverluste).

Deswegen war es auch kein Problem die R nineT S auf Euro 4 zu heben.

 

[Gast 23088]

Sehe ich es dann ebenfalls richtig, dass das obere Ventil sanft geöffnet und schlagartig geschlossen wird, das untere aber schlagartig öffnet und sanft schliesst??

Dreht sich die Kurbelwelle nicht eigentlich in Fahrtrichtung rechtsrum? (Im Uhrzeigersinn). Dann müssten sich die Nockenwellen auf dem Bild, wen es der rechte Zylinder ist, ja in dieser Blickrichtung (von vorne, also gegen die Fahrtrichtung) ja linksrum (gegen den Uhrzeigersinn) drehen. Und dann wäre es ja umgekehrt, das obere Ventil würde schnel öffnen und das untere sanft. ??

Warum aber die beiden Auslassventile unterschiedlich "schnell" ansteuern (also Deine eigentliche Frage): Keine Ahnung

 

[Larsi]

Dreht sich die Kurbelwelle nicht eigentlich in Fahrtrichtung rechtsrum? ...

Ja, hast recht.

 

[Larsi]

...
Die Erhebungskurven sind wie du richtig erkannt hast, etwas gegenläüfig.
...

Danke für die Bestätigung.
Also kein Denkfehler sondern eine Betätigung, die ich so noch nicht kannte.

 

[gerd_]

Hi
Oops, das heisst die eine Nocke läuft sozusagen "gegen" ihren Schlepphebel?
gerd

 

[Larsi]

So isses ...

Und der eine Nocken hat eben diese deutlich steilere Erhebungskurve.
In dieser Ausprägung hätte ich das nicht erwartet, denn das Profil ist schon recht krass.

 

[Bergler]

Werde demnächst die Ventile eistellen, mal schauen ob die steiler angefahrenen
Schlepphebel und deren Nocken ein anderes Tragbild als die "flacheren" aufweisen.

 

[maxquer]

Bei meiner Inspektion nach 83.000km war jedenfalls nichts eingelaufen. Das Tragbild sah absolut sauber aus.

Gruß,
maxquer

 

[teileklaus]

schon beachtlich wie man im Zylinder Drallbewegungen der Gase beeinflussen kann.
Der Andere ist dann also ein Schiebhebel , kein Schlepphebel

 

[Bergler]

GS 1200 TÜ 2011er mit ca.67000 km

Hab die Auslassnocken und Schlepphebelbilder vom rechten Zylinder hier festgehalten.
Der untere Nocken fährt die steile Kurve, ist am Nockenlaufbild zu sehen, aber mit
dem Finger drüber streichen nicht spürbar.

Beim oberen Nocken mit der flachen Kurve sieht das Tragbild dementsprechend gleichmässiger aus

Der untere Schlepphebel hat eine mit dem Finger spürbare und sichtbare Einkerbung
quer zur Anlaufläche in Richtung Lagerbohrung.
Sonst sehen die Schlepphebel tadellos aus.

Die 2 Ventile mussten eh eingestellt werden, beide haben 0.05 mm zuviel Spiel .