Ich hab die letzte Saison die
Vanucci-Nubuk-Jacke in Kombination mit einer komplett wasserdichten (getapte Nähte) Nubuk-Hose von Lodenfrey/Pynamics gefahren ...
Bin zwischenzeitlich damit zu jeder Tages-/ und Jahreszeit ungefähr 17.000 km gefahren, bei Temperaturen von -5 bis +39 °C ...
Bei Temps
um den Gefrierpunkt ist es kühl unterm Leder, da gibt es bessere Jacken und ich fahr da lieber meine BMW-Streetguard 2 Jacke mit Innenfutter
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... für Kurzstrecken geht es, über ein bis zwei Stunden hinaus machts da nimmer so Spass !
Im
Temperaturbereich unter ca. 10-15°C ist es wichtig, was ordentlich warmes drunter zu ziehen (gute Unterwäsche und nen warmen Pulli) oder auf der Passhöhe im Sommer evtl. ne winddichte Regenjacke kurz mal drüber... dann wird es auch drunter mollig warm, ohne dabei zu schwitzen.
Ab ca. 15-20 °C reicht meist ein T-Shirt oder dünner Langarm-Pulli drunter, bei Langstrecke lieber den Pulli und wenns zu warm wird ggf. während der Fahrt ein bisschen mit den Belüftungsöffnungen an Arm und Brust spielen.
Über 30-35 °C war ich immer wieder überrascht, wie angenehm es doch noch in einer Lederjacke sein kann (i.Vgl. zu einer High-Tech-Textiljacke wie z.B. BMW-Streetguard mit Gore-Laminat) ! Bei zwei Alpentouren im Juni und im August sind wir längere Tagesetappen bei Temperaturen über 35-40 °C unterwegs gewesen. Klar war es eine Strapaze unter französischer und italienischer Sonne auf dem Motorrad zu brutzeln
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Am wärmsten empfand ich es doch immer unterm Helm und in den Stiefeln ! Bei den hohen Temperaturen hab ich alle Belüftungen voll geöffnet und v.a. auch die unteren Armabschlüsse bis zum Anschlag offen gehabt ... dort hat der flotte Fahrtwind die Jacke schön von vorn durchlüftet und am Rücken gings wieder raus ... Am Ende der "heissen Fahrten" war dann der Unterschied zu den Mitfahren, welche eine Textiljacke mit irgendwelchen Membranen (egal ob Gore oder TexMex) trugen, deutlich zu sehen. Die Jungs sind kaum aus Ihren klebenden Jacken und Hosen gekommen und waren klitschnass drunter. Unter der Nubuk-Jacke war mein T-Shirt nur im Bereich des dicken Rückenprotektors und ab und an das Mesh-Futter und die Haut in den Armbeugen etwas klamm ... Sonst war ich relativ frisch
Wenn man die Sicherheitsreserven einer passenden Lederjacke betrachtet ist der
Idealbereich der Nubukjacke bei ca. 15-40°C ... eine textile Membran-Jacke ist wohl bei wechselnden Bedingungen im Bereich 15-25 °C geschickter, dafür schwitzt man darin auch sehr leicht, eine "Sommer-Mesh-Jacke" lüftet deutlich besser und ist auch leichter zu tragen ... nur übern Asphalt möcht ich in Textil nicht rutschen ... PUNKT
Was passiert bei Regen ???
Auf diese Antwort war ich selbst sehr gespannt und konnt es ehrlich gesagt, oder zum Glück, selten erfahren ...
Am Gardasee sind wir bei angenehmen 30 °C ungefähr ne viertel/halbe Stunde im ordentlichen Gewitterregen gefahren ... irgendwann drückte Wasser im Fahrtwind an den geschlossenen Oberarmbelüftungen herein und suchte seinen Weg zu den Handschuhen ... Hier war dann die Jacke innen gut feucht, war aber nicht als "nass" zu bezeichnen. Im Brustbereich und am Rücken hatte ich keinen Wassereinbruch an den Reisverschlüssen. Das Leder selbst blieb absolut dicht und trocknete während der Fahrt zum Iseosee auch wieder umgehend und komplett ! Die Jacke blieb auch leicht, da sie sich nicht vollsaugte; das Wasser perlte ab. Für längere Regenfahrten hab ich unter dem Heckträger im GapBag ne ordentliche Stormchaser-Regenjacke ... diese hält Wind und Regen ab und ist wie das behandelte Nubukleder atmungsaktiv ! Eine sehr gute Kombination, die sich auch einfach an- und ausziehen lässt.
zur Passform:
saubequem !
Details, Vor- und Nachteile:
Verarbeitung bislang tadellos, bis auf den Klett-Zipper am Kragen (der klettet nimmer so). Apropos ... Ich finde die Jacke auch wegen Ihrer "Einfachheit" so klasse, d.h. man hat drei gutgehende Reisverschlüsse und zwei Klettteile zu bedienen und die Jacke sitzt ! Kein fummeliges Druckknopfsuchen und rumdrücken, keine Schlaufen und Hakenösen, keine ewig langen Falze zum falten, keine Doppelreisverschlüsse und lästigen Klettverschlüsse die diese nervigen reissenden Geräusche machen ... einfach herrlich - herrlich einfach, das mag ich !
Nachteile finde ich wenige. Nichts desto trotz wären da zu erwähnen, die zwei langen Verbindungsreisverschluss (für unterschiedliche Hosengrössen) zur Hose sind am leichten Innenfutter angenäht, die Jacke hat sehr wenig Reflektoren (z.B. frz. Vorschriften) ... einen kurzen Verbindungsreisverschluss gibt es nicht. Zwei Aussentaschen und drei Innentaschen reichen mir aus für Geldbörse, Handy, Rauchutensil und div. Kleinkruscht
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. Alle notwendigen Protektoren sind vorhanden und stören nicht beim anziehen, tragen und ausziehen ... gestestet hab ich sie zum Glück noch nicht ! Der Kragen passt, nichts reibt.
Weitere Anmerkungen und Vergleiche:
Ich fahre meist mit gelber Weste (wenns auch nicht jedem gefällt), nur wenns richtig heiss wird kommt sie in den Tankrucksack und die Brustbelüftungen funktionieren dann wieder ordentlich. Vielleicht bewirkt das Westchen auch, dass bei Starkregen kein Wasser im Brustbereich an Belüftungs- und Hauptreisverschluss hereingedrückt wird... sondern Aussenvor bleibt !?
Auf der GS mit Standart-Windschild oder höheren Zubehörscheiben funktionieren die Belüftungsöffnungen an Oberarm und Brust so gut wie gar nicht zur Be-Lüftung, einzig die Hitze zwischen Körper und Jacke kann ab und an mit Bewegung "rausgepumpt" werden! Hinter der Wintergartenkulisse einer 12er GS ist wohl eine luftige Textiljacke mit auszippbarer Membran (z.B. Held Carese, Revit Sand u.ä) möglicherweise genau so gut oder vielleicht auch besser ... falls man nicht auf Leder steht und besteht
Meine ideale Kombination ist
Nubuk-Leder + Flowjet + Fahrtwind / Nubuk-Leder + Regenjacke + Dauerregen
Ich denke eine BMW "Atlantis 1-3" Jacke ist ähnlich gut wie die Vanucci-Nabu, die "Atlantis 4" wird wohl im Regen unschlagbar sein, dafür vermutlich nicht so luftig und leicht bei Hitze. Die Pynamics-Jacke gibt es leider nimmer, die wäre wohl das
Non+Ultra ... Dicht mit Belüftungen ... Leider habe ich keine passende Pynamics-Jacke mehr bekommen und hab dann mit der deutlich günstigeren Louis-Jacke eine wirklich klasse und saubequeme Motorradjacke erhalten. Die Pynamics-Hose ist absolut und uneingeschränkt empfehlenswert für den Allrounder.
mein Fazit: voll empfehlenswert !
Im Grossen und Ganzen eine prima Lederjacke, die einen üppigen Einsatzbereich hat.
Im Frühjahr, Herbst und Sommer sehr angenehm zu tragen ist, selbst bei grösster Hitze und kleinen Schauern ... für die Regenfahrt ist ne Regenjacke notwendig.
Das Leder fühlt sich immer gut an, bekommt ne schöne "Old-Style"-Patina und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt !
Gruss Volker ... bei Fragen einfach fragen
PS: im Biete Forum hab ich noch eine neue und ungetragene Pynamics-Jacke in der Bauchgrösse 25 für um die 300 € zu verkaufen ... passt nicht und ändern wäre zu teuer und somit unsinnig...