Wie gesagt was hier im Thema assoziiert wird, das steht so nicht im tatsächlichen Interview. Man hofft wohl, dass der eine oder andere gar nicht so genau nachliest.
Herr Kuenheim: "Na ja, auch wir müssen jeden Euro zweimal umdrehen."
(es geht uns finanziell nicht gerade gut, und wir müssen
wirklich sparen und billiger produzieren).
Herr Kuenheim: "Die GS ist dieses Jahr deutlich weniger nachgefragt, als wir es erwartet haben. Allerdings kommen wir auch von einem Rekordniveau im letzten Jahr. Es war klar, dass man das extrem hohe Absatzniveau nicht halten konnte" (Erwartungen waren schon zurückgeschraubt, aber es hat uns noch schlimmer erwischt = schlechte Markteinschätzung)
Herr Kuenheim: "In den ersten Monaten war der Absatzrückgang bei der GS überproportional, aber er hat sich inzwischen wieder eingependelt." (Wir haben eine Erholung, mit der wir nicht gerechnet haben = schlecht geschätzt, aber Glück für uns)
Herr Kuenheim: "Das Überraschende ist, dass gerade hochpreisige Motorräder weiterhin gut gehen. " (=Wir haben Probleme bei unseren günstigeren Modellen)
Dass es den anderen europäischen Marken nciht so übel reinläuft wie den Japamnern und Amerikanern, zeigt, dass
hier ein Trend liegt und keinesfalls eine spezifische Leistung von BMW. Natürlich muss Herr Kuenheim berufsbedingt auch den schlechten Neuigkeiten was Gutes abgewinnen. Und wer glaubt, das jemand in der Position immer die Wahrheit sagt, wenn so ein lieber, netter Journalist kommt, dann irrt sich der.
Entsprechend ist das mal wieder nur wie einen jämmerlichen Regenwurm zu einer Python machen.
Das ist weder ein Regenwurm noch eine Phyton, und von keinem dazu gemacht worden. Aber wenn sich hier Leute bemühen, zwischen den Zeilen zu lesen, machen Sie alles richtig - es wird ja auch zwischen den Zeilen gesprochen. Mein Fazit aus dem Interview: BMW Motorrad geht es schlechter, aber nicht wirklich schlecht - noch nicht. Und falls BMW glauben sollte, das alle Probleme sich ausschließlich aus dem schwachen Markt ableiten und keine der zahlreichen Ursachen in den vorher genannten Krritikpunkten liegt, dann sind sie betriebsblind.
PS: Wer glaubt in Italien wird eine Motorrad im GS Stil mit besserer Qualitaet gebaut, der glaubt wohl auch das Fiat weniger rosten wie Audi.
Ich hatte vor meiner BMW R1200 GS (Modell 2007, im März gekauft, seitdem 8500 km gefahren) mehrere Hondas und Ducatis. Ich weiß genau, warum ich mir die BMW gekauft habe, schließlich bin ich den letzten Jahren nicht jünger geworden. Ich weiß aber auch, was die Ducati (zuletzt eine ST4s) besser konnte. Letztendlich habe ich ein mehr Bequemlichkeit und Sicherheit gegen weniger Spaß getauscht. Aber dass die Ducati schlechter verarbeitet gewesen wäre, kann ich wirklich nicht behaupten. Und so schlecht ist eine Stelvio auch nicht zusammengestopselt.
Apropos Audi: Tolle Marke. Die hat nicht über Premium-Anspruch geschwätzt, sondern ihn konsequent umgesetzt, während Mercedes beispielsweise in der Qualität durchaus nachgelassen hat. Da muss man sich nur mal nacheinander in einen Audi A4 und eine C-Klasse von Mercedes setzen. Bei aller Modellvielfalt und technischen Entwicklungen müssen Mercedes-Kunden für Fehler des managements bezahlen. Und BMW Motorrad ist in dieser Hinsicht meiner Meinung nach eher wie Mercedes unterwegs als wie Audi.
Nichts für ungut, ich verkünde hier wie alle anderen auch nur meine ganz persönliche Meinung.
EStz
PS: Sorry für die Länge