und mit jedem weiteren internationalen Studenten, der sein Glück und seine Bildung nicht in seiner Heimat finden kann (ist ja auch verständlich in unserer Bildungswüste mit eklatantem Mangel an Unis), werden die Zimmer und Wohnklos dort wieder teurer. Studententourismus. Für mich treibt das alles sehr merkwürdige Blüten und das beginnt schon bei der Großindustrie Schüleraustausch und geht weiter mit organisierten Abibällen für ein Schweinegeld, danach studiert man dann halt in einem schönen Touristenort, weil es soll ja nett sein.
Wat bin ich froh, dass ich das alles hinter mich bringen konnte ohne dass meine Eltern 40.000 DM p.a. investieren mussten, damit ihr Goldjunge was wird. Meine eigene Wohnung durfte ich mir damals übrigens auch selber suchen
Ich höre, was du sagst. Aber die Zeiten sind vorbei, als ich im Studentenwohnheim noch ein Zimmer für 200 DM warm bekommen habe, das Studium umsonst war und das Essen in der Mensa mittags mit Getränk 2 DM gekostet hat.
Meine Tochter studiert derzeit in Frankfurt/M. Verglichen mit dem, was die Universität von Amsterdam anbietet, ist der Unterschied schon sehr deutlich. Das Lernen dort ist anders angelegt. Grob gesagt ist der deutsche Unterricht in dem Fach, was sie studiert, eher verschult/verkopft und frontal, also eher Lehrer-zentrisch. Dort in Amsterdam sehen wir das eher vom Studenten her gedacht mit viel mehr Bezug zur Praxis und auch anderen Lehrmethoden, die auf den Studenten abzielen und nicht auf effiziente Verwaltung. Dort ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Aber sie machen einiges richtig. In Amsterdam bezahlen wir pro Semester 2.000 Euro an Gebühren, das ist noch im Rahmen, finde ich. Wir haben seit ihrer Geburt regelmäßig Geld für sie zur Seite gelegt. Das tat nicht so weh, jetzt kann sie das angesparte Geld in ihre Ausbildung investieren.
Dazu kommt, dass ich es durchaus begrüße, dass meine Tochter sich freiwillig einem anderen Land "aussetzt". Die soll sich mal für zwei Jahre mit einer anderen Mentalität rumschlagen, einer anderen Sprache (bzw. im Studium sogar zwei), auf eigenen Beinen stehen und ihre Erfahrungen machen - nicht nur sechs Wochen bei Auslandsaufenthalten. Außerdem sind die Niederlande ein zwar gelegentlich lautes, aber in Summe sehr aufgeschlossenes Völkchen. Ich bin gerne dort.
Wir haben allerdings den Amsterdamer Wohnungsmarkt drastisch unterschätzt, obwohl wir uns mit Wohnungsknappheit aus der Vergangenheit durchaus auskennen. Sie braucht die Wohnung in drei Wochen, sucht schon einige Zeit, jetzt helfen wir halt nochmal. Bei Töchtern ist das auch was anderes, als bei Jungs, schätze ich.