Technologieoffenheit

[hydrantenfritz]

Hab mal im TV eine Interessante Sendung über die Möglichkeiten bei neuen AKW gesehen.
Glaube nicht dass die Sendung auf dem Buckel eines Stromkonzerns entstanden ist.

Aber es zeigte auf das heute sehr sichere AKW's gemacht werden können.

Und nein ich bin kein Fachmann, aber ich interessiere mich dafür, und habe einen technischen Hintergrund.

 

[maxquer]

Das Problem ist nicht die Sicherheit von Kernkraftwerken. Das kann man heute gewährleisten
Das Problem ist der radioaktive Abfall.
Den hat man nach wie vor und niemand hat dafür eine Lösung, die im Konsens mit der Gesellschaft umgesetzt werden kann.
Weiß ich aus 1. Hand.

Gruß,
maxquer

 

[TTTom]

Aber es zeigte auf das heute sehr sichere AKW's gemacht werden können.

Ja, es gibt da gute Ideen. Falls Du diese modularen Minireaktoren meinst: Leider ist "heute" in diesem Zusammenhang in 10, 15 Jahren.
Microsoft hat da z.B. eine Pilot-Kooperation, bei der in 2,3 Jahren angefangen werden soll Rechenzentren damit zu versorgen.
siehe z.B. Wirtschaftswoche (Bezahlschranke)

 

[hydrantenfritz]

Nein Tom...aber das ist interessant.

 

[finepixler]

Die Weltbevölkerung ist im vergangenen Jahr um 82 Millionen Menschen gewachsen. Ich vermute hauptsächlich in Afrika. All diese Menschen wollen versorgt werden und beanspruchen einen gewissen Lebensstandard. Mir fehlt die Phantasie, wie all diese Menschen in Zukunft mit ausreichend Energie versorgt werden sollen. Da sind unsere aktuellen Probleme Peanuts …

 

[hydrantenfritz]

Ja Frank...das ist ja der Grund Tenor des Threads...

Meiner Ansicht nach gibt es keine "Universal Technologie" die das lösen kann.
Ich vermute eher dass das aus Verbrauchsreduzierung, und weiterem Ausbau von Wasser-Wind-Sonnen- und halt leider auch Atom-Kraft sein wird.

 

[*Topas*]

Aber es zeigte auf das heute sehr sichere AKW's gemacht werden können.

Und nein ich bin kein Fachmann, aber ich interessiere mich dafür, und habe einen technischen Hintergrund.

Bis zum nächsten Zwischenfall.

In der Schweiz gibt es fünf Kernkraftwerke:

• KKW Beznau 1 + 2
• KKW Gösgen.
• KKW Leibstadt.
• KKW Mühleberg (ausser Betrieb)

Die Schweizer Atomkraftwerke Beznau 1 und 2 sollen noch bis 2033 respektive 2032 laufen.
Block 1 ist eines der weltweit ältesten AKW, das am Netz ist.

Einwohner in der Schweiz - etwa 8.3 Mio.

Die Schweiz verbrauchte in den letzten 5 Jahren durchschnittlich rund 810'000 Terajoule Energie pro Jahr
und ist dafür zu rund 70% abhängig vom Ausland.

Energie – Fakten und Zahlen

Wenn ich mal mit Deutschland vergleiche - etwa um den Faktor 10?

Die Atommüllentsorgung wurde meines Wissens noch nicht abschliessend geklärt - wedre in der Schweiz, noch in Deutschland.

In der Schweiz wird Strom zu 52.8% aus Wasserkraft,
zu 36.4% aus Kernkraft,
zu 1.4% aus fossilen und
9.4% aus neuen erneuerbaren Energien erzeugt

Entweder man spart sich die knapp 37% aus den KKW ein oder baut die Alternativen aus.

 

[hydrantenfritz]

Korrekt Tom...

Die Alternativen haben noch potential, und daran wird auch gearbeitet...siehe Linth Limmern..(Wasser)

Aber ist halt auch in der Schweiz schwierig den Umweltschutz davon zu überzeugen.

 

[dawshill]

Dazu möchte ich auch aus CH noch etwas schreiben..

Seit 2 - 3 Jahrzehnten werden hier kleine und mittlere Wasserkraftwerke modernisiert mit Unterstützung des Bundes.
Und werden mit einer Ausbeute des Stromes um ein vielfaches weiter betrieben.

Auch wirklich grosse ( Linth-Limmern Glarus, oder Grimsel, Orsiere am Fuss des St. Bernhard ) sind in Arbeit oder Fertiggestellt.

Warum machen wir hier (D) nicht auch was Schlaues?
Sonne und Wind sind gar oft unpässlich - aber wir haben Berge - große und kleine und wir haben Wasser.
Was hindert uns ober- oder unterirdische Speicher oben anzulegen, die bei Bedarf durch Freigabe von Wasserkraft absolut klimaneutral bei- bzw einspringen?
All die Energie, die bei gutem Wind und scheinender Sonne nicht genutzt wird oder genutzt werden kann, läßt sich somit bei überschaubaren Verlusten "lagern"...

 

[Boxerrockser]

Ich glaube, unsere Gesetzgebung hindert uns daran, schlaue Dinge zu tun.

 

[Donar]

nur leider ist "die Atomkraft" mit Abstand der teuerste Energieträger und wie oben bereits erwähnt ist die Entsorgung technisch völlig ungeklärt. In D hat sich die Kernernergie Industrie von den Lagerkosten für ein Trinkgeld freikaufen können, geht in Zukunft also voll zu Lasten der Steuerzahler ...
Spannend dabei: die Idee Rechenzentren mit Mini AKWs zu versorgen - so ein "Mini" AKW hat ca. 0,5GW Leistung bei einem Bedarf großer Rechenzentren der nahen Zukunft über 10GW! da kommt man mit einem Mini AKW nicht hin sondern benötigt gleich mehrere davon oder ein "normales! oder eine entsprechende Grundlastversorgung mit regenerativen Quellen. Die Mini AKW gibt es auch nicht für kleines Geld, da hofft man derzeit (ohne dass es bisher ein im Einsatz befindliches AKW gäbe) an die Erzeugungskosten vergleichbarer Gaskraftwerke (in den USA ohne CO2 Abgabe...) heranzukommen.
Mittlerweile liegen nach den neuesten Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts die Herstellungskosten regenerativer Energien zw. 4ct und ca. 15ct je KWh. Bei konventionellen Kohle, Öl und Gaskraftwerken liegen wir zw. 15ct und 36ct/KWh, Biomasse bei 10ct - 35ct/KWh und Kernenergie (zum Schluss) bei 15ct - 45ct/KWh (allerdings ohne die Entsorgung zu Lasten des Steuerzahlers) - somit ist die ökonomischste Form der Herstellung mittlerweile die regenerative Erzeugung - hört die Lobby der konventionellen Erzeugung nur nicht so gerne :-)

 

[TTTom]

Warum machen wir hier (D) nicht auch was Schlaues?
Sonne und Wind sind gar oft unpässlich - aber wir haben Berge - große und kleine und wir haben Wasser.
Was hindert uns ober- oder unterirdische Speicher oben anzulegen, die bei Bedarf durch Freigabe von Wasserkraft absolut klimaneutral bei- bzw einspringen?

Davon haben wir hier im Ruhrgebiet genug (und brauchen heute massenhaft Strom um Grubenwasser abzupumpen):
Ein stillgelegtes Bergwerk wird zum Stromspeicher

Damit könnte man das hier prima nutzen und speichern:
Potenzial der Sonnenenergie
Als die größte Energiequelle liefert die Sonne pro Jahr eine Energiemenge von etwa 1,5 · 1018 kWh auf die Erdoberfläche. Diese Energiemenge entspricht mehr als dem 10.000fachen des Weltenergiebedarfs der Menschheit im Jahre 2010

 

[Donar]

Warum machen wir hier (D) nicht auch was Schlaues?
Sonne und Wind sind gar oft unpässlich - aber wir haben Berge - große und kleine und wir haben Wasser.
Was hindert uns ober- oder unterirdische Speicher oben anzulegen, die bei Bedarf durch Freigabe von Wasserkraft absolut klimaneutral bei- bzw einspringen?
All die Energie, die bei gutem Wind und scheinender Sonne nicht genutzt wird oder genutzt werden kann, läßt sich somit bei überschaubaren Verlusten "lagern"...

In D gibt es seit wir Kernenergie ausgebaut haben (also schon seit den 70er Jahren) eine Reihe großer Speicherseen, damit der Überschuss an Kernenergie dort zwischengespeichert werden kann - als Spitzenlastkraftwerke sind die AKW nicht geeignet und da kommt die schnell abrufbare Energie eines Speichersees gerade recht. Somit tatsächlich auch in D ein alter Hut
Fun Fact: die Energie eines Speichersees zählt als Wasserenergie und damit regenerativ hihihi

 

[Thomas211]

die Idee Rechenzentren mit Mini AKWs zu versorgen - so ein "Mini" AKW hat ca. 0,5GW Leistung bei einem Bedarf großer Rechenzentren der nahen Zukunft über 10GW! da kommt man mit einem Mini AKW nicht hin sondern benötigt gleich mehrere davon oder ein "normales!

Die Absurdität fällt da keinem auf? Also Facebook google Microsoft bauen mini AKW für ihre Daten sammelwut, das is also io? Würde sich das ändern wenn musk eins für x bauen würde?

Forschung is ja der anfang damit in sachen Energie mal was voran geht, Statist sagt allein China plant 41akw.

Man kann natürlich in Deutschland noch ein paar windräder bauen, aber wenn die wirtschaftliche Entwicklung so weiter geht werden die die wir schon haben reichen.

 

[hydrantenfritz]

In D gibt es seit wir Kernenergie ausgebaut haben (also schon seit den 70er Jahren) eine Reihe großer Speicherseen, damit der Überschuss an Kernenergie dort zwischengespeichert werden kann - als Spitzenlastkraftwerke sind die AKW nicht geeignet und da kommt die schnell abrufbare Energie eines Speichersees gerade recht. Somit tatsächlich auch in D ein alter Hut
Fun Fact: die Energie eines Speichersees zählt als Wasserenergie und damit regenerativ hihihi

Meine Rede...es braucht ein stabiles Fundament, die Spitzen können mit Speicherkraftwerken abgedeckt werden. ( Dieselben kann man mit moderner Technologie sehr viel leistungsfähiger machen).

Und es bringt nichts, gegen alles ein wenn und aber zu haben.

 

[Inot]

Der Wirkungsgrad von Speicherkraftwerken dürfte mittlerweile schon ziemlich ausoptimiert sein.
Es gibt nur leider zuwenige davon.

 

[hydrantenfritz]

Der Wirkungsgrad von Speicherkraftwerken dürfte mittlerweile schon ziemlich ausoptimiert sein.
Es gibt nur leider zuwenige davon.

Nein..wir in CH sind immer noch drann...und es hat von klein bis gross gute Beispiele.

 

[ginfizz]

Fukushima, Tschernobyl und viele andere Atomunfälle, eine Auflistung von 1952 - 2011

Von der Tagesschau: Kosten von Atomunfällen weltweit

Bis 2011 ein Schaden von 470Mrd.

Dies 470Mrd. haben wohl letztendlich die Nutzer über ihre Stromrechnung bezahlt, oderrrr?

70 Vorfälle mit einer Schadenssumme von 470Mrd. Jeder Vorfall mit der Ursache beschrieben
wie - zwei haarsträubende Fundstellen:
Falsche Installation der Kondensatoren - 120 Mio $ Schaden
Rancho Seco: Sicherheitssystem versagt, daraufhin wird Reaktor frühzeitig abgeschaltet - 790 Mio $ Schaden

Sollte in der Schweiz ein AKW hochgehen, die größten Folgeschäden werden sicherlich in den angrenzenden Nachbarländern zu finden sein.

Wer würde im Fall der Fälle zahlen? Oder bekämen wir, diesmal ganz ohne Kavallerie, die Schüssel von der Schweiz übergeben?

 

[maxquer]

Meine Rede...es braucht ein stabiles Fundament, die Spitzen können mit Speicherkraftwerken abgedeckt werden. ( Dieselben kann man mit moderner Technologie sehr viel leistungsfähiger machen).

Und es bringt nichts, gegen alles ein wenn und aber zu haben.

Hört sich alles sehr gut an, aber ohne den gesellschaftlichen Konsens, wie schon erwähnt, geht gar nichts. Ende!
Das Planfeststellungsverfahren für das Endlager Schacht Konrad, bis zur endgültigen Baugenehmigung, hat 23 Jahre gedauert. Erst dann waren sämtliche Einsprüche abgeurteilt. Übrigens über 200.000 die bearbeitet werden mussten.
Wer heute versuchen würde in Deutschland ein Kernkraftwerk durch zu drücken, müsste mit ca. 40 Jahren Genehmigungsphase rechnen.
Und dann kommt das aller geilste, die Gegner kommen nach dieser Zeit mit dem Argument, dass das geplante Projekt nicht mehr dem Stand der Technik entspricht, womit sie sogar Recht haben, und klagen wieder.
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz!
Solche Projekte sind in Deutschland einfach nicht mehr umsetzbar, ohne gesellschaftliche Akzeptanz.
Ist einfach so. Und ich spreche aus der Praxis,.

Gruß,
maxquer

 

[Thomas211]

Fukushima, Tschernobyl und viele andere Atomunfälle, eine Auflistung von 1952 - 2011

Von der Tagesschau: Kosten von Atomunfällen weltweit

Bis 2011 ein Schaden von 470Mrd.

Dies 470Mrd. haben wohl letztendlich die Nutzer über ihre Stromrechnung bezahlt, oderrrr?

70 Vorfälle mit einer Schadenssumme von 470Mrd. Jeder Vorfall mit der Ursache beschrieben
wie - zwei haarsträubende Fundstellen:
Falsche Installation der Kondensatoren - 120 Mio $ Schaden
Rancho Seco: Sicherheitssystem versagt, daraufhin wird Reaktor frühzeitig abgeschaltet - 790 Mio $ Schaden

Sollte in der Schweiz ein AKW hochgehen, die größten Folgeschäden werden sicherlich in den angrenzenden Nachbarländern zu finden sein.

Wer würde im Fall der Fälle zahlen? Oder bekämen wir, diesmal ganz ohne Kavallerie, die Schüssel von der Schweiz übergeben?

41akw allein in China in Planung..... Aber man kann gern die Agora Argumente weiter verbreiten.