Luftfilter
Es kommt NICHT darauf an, ob der Ansaugwiderstand eines Lufi-Materials 0,02oder 0,03 bar beträgt.
Sehr wohl kommt es aber darauf an, wie steif der Lufi das Resonanzvolumen von Airbox und Schnorchel trennt.
Der lapprige, weiche Schaumstoff der Pipercross Einsätze pulsiert mit den Ansaug-Druckstößen der Airbox und gibt diese Resonanz in den Schnorchel weiter, ähnlich wie ohne Lufi. Das wirksame Resonanzvolumen wird um einen gewissen Schnorchelanteil größer.
Bei steiferen Lufis wie K&N (hochkantgefaltetes Papier oder drahtgestütztes Gewebe) beschränkt sich die Resonanz weitgehend auf die Airbox, beziehungsweise wird beim Duchgang durch den steifen Lufi abgebremst-gedämpft.
Sowohl reinwärts als auch rauswärts !
Dies ist bei weichen Lufis nicht der Fall.... Druckweiterleitung ähnlich einer pulsierenden Membran.
Daß das Schnorchelvolumen bei weicheren Lufis besser mitgenutzt wird, zeigt auch die Tatsache, daß NUR bei weichen SchaumstoffLufis eine messbare Reaktion auf verschiedene Ansaugschnorchel (langer S-Schnorchel, mittlerer ST-Schnorchel, kurzer GS-Schnorchel) überhaupt stattfindet.
Fazit:
Mit weichem (pulsierenden) Lufi und abschließender Abstimmung auf 0,87 Lambda kann unter 4.500 rpm die Leistung ziemlich gleich gehalten werden, bei ansteigender Drehzahl ein langsam ansteigendes, kontinuirliches Plus von 2PS bei rund 7.500 u/min.
Verantwortlich für dieses leichte Plus ist aber NICHT die Durchlässigkeit des Filtermaterials, SONDERN die Fähigkeit des "mitschwingens".
Airbox
Die Airbox beeinflußt mit ihrem Volumen maßgeblich die Resonanzfrequenz im Ansaugtrakt.
Eine feste Airboxgröße kann immer nur für einen bestimmten Drehzahlbereich optimal sein und ist daher immer ein Kompromiß, der sich an der gewünschten Motorcharakteristik orientiert.
Die serienmäßige Airboxgröße aller 12er Boxer ist 7,8 Liter.
Bei einem Boxer mit 110 Serien-PS ist BMW mit der alten Opa-Faustformel also schon serienmäßig nah am Optimum.
Die Airbox so extrem groß wie möglich zu bauen ist sicher nicht zielführend, der resultierende Leistungsvorteil reduziert sich bei Extremen auf einen engen Drehzahlbereich.
Als alte Faustregel für die Airboxgröße von hubraumstarken Twins gilt:
Hubraum x 6 x PS : 100 = Liter Airboxinhalt.
Im Falle meiner getunten 12 S waren also anzustreben:
1,170 Liter Hubraum mal 6 , mal 140 PS geteilt durch 100= wären 9,82 Liter das optimale Airboxvolumen.