Mit Geld leisten wir momentan keine Entwicklungshilfe, sondern Überlebenshilfe. Das sind 2 völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Auch ich habe in Tansania viele "freiwillige Bettler" erlebt, denen das dreckige Grinsen erst verging, als ich ihnen sagte: "Räum deinen Dreckstall von Hütte auf, dann gibts Kohle (nicht wirklich sachlich - aber sehr zum Vergnügen von unserem tansanischen Kumpel! Der meinte, dieser KNabe hätte vermutlich das Wort "Arbeit" zum ersten Mal gehört
Aber was hat das mit den OPfern der Kriege und Hungerkatastrophen zu tun?
Nix.
Die Mentalität werden wir nicht ändern können. Die kulturellen Eigenheiten ebenfalls nicht. Wir sind zwar für einige sehr nachteilige Entwicklungen verantwortlich - aber heilen muss Afrika selbst. Wobei ich Zweifel habe, ob dies noch möglich ist.
Was wir hingegen tun können: Denen, die jenseits jeder akademischen Diskussion über Werte und Normen ganz akut damit beschäftigt sind, das eigene Verrecken noch um 24 Stunden hinauszuzögern! Denn für deren Elend sind wir durchaus mitverantwortlich. Die dortigen Wirtschaften siond abhängig von UNSEREM Geld. Die Politiker sind geschult in UNSEREN Systemen. Die Waffen ihrer Kriege kommen von UNS. Das Geld, mit denen sie bezahlt wurden, ebenfalls.
Die Umwelt wird massiv zerstört. Zum Teil direkt für UNS, zum Teil, weil die Energieversorgung kurzfristig keine andere Möglichkeit bietet.
Will sagen: Eine gewisse Verpflichtung zur Nothilfe ist da. Aber sie ist wenig erfolgversprechend.
Es gibt ein, zwei Organisationen, bei denen versickert relativ wenig Geld. je grösser die Organisation, desto grösser auch der Schutz vor afrikanischer Willkür.
UNser Hilfsprojekt z.B. wird vom int. red Cross unterstützt. Wir fordern eine nachhaltige PLanung (Nachweis muss erbracht werden, dass ein Ambulanzgespann auch unterhalten werden kann), bieten dafür eine gewisse UNabhängigkeit. Die Fahrzeuge werden teilweise auch als Schulungsfahrzeuge umgebaut eingesetzt. So erreichen Landwirtschaftsberater erheblich mehr verstreut liegende Farmen im ländlichen gebiet. Warum fahren sie da überhaupt hin? Weil Krieg, TB und AIDS z.B. im Swaziland dermassen viele Männer umgebracht hat, dass entweder die Ehefrauen, oft soagr aber die Kinder selbst den Hof bewirtschaften. Ihnen fehlt aber nicht nur Die Kraft und das geld - ihnen fehlt vor allem das Knowledge!
Hier setzt der Kampf gegen den Hunger an: Menschen müssen auch in Afrika lernen, wie man auf die sich verändernde Umwelt reagiert, müssen Ackerbau neu lernen.
NAtürlich gibt es die Grossspenden, wie wir sie alle kennen. Säckeweise Maismehl wird an Hungernde ausgeliefert. Und Schweinehunde verdienen sich daran eine goldene Nase.
Aber es gibt eben auch eine Vielzahl kleinerer Projekte. Und auch diese werden von Grossorganisationen wie dem Roten Kreuz, Caritas etc. unterstützt. Die deutschen Hilfsorganisationen haben sich zu einem Verband zusammengeschlossen. Da kommt Geld mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem effektiven Einsatz.
Ich könnte euch STories über die Unbeweglichkeit vom Roten Kreuz erzählen - aber das ist halt mittlerweile wie eine Behörde organisiert. Und durch die Skandale vor ein paar Jahren immer noch gelähmt, weil halt jeder Bürger im Lande das Gefühl hat, er wisse nun besser als das IRK, wie man hilft. Was def. nicht der Fall ist.
Andersherum: Wenn man vor Ort erlebt, mit welch unerträglicher Arroganz viele Wessis sich dort bewegen, dann kann ich es direkt verstehen, dass man diese Herrenmenschen nach Strich und Faden ausnehmen möchte. Richtiggehend widerlich.