willi.k
Hi Vatta,Frage an die Experten: Ist das "wichtig"?
Mein Reifenhändler klebt die Gewichte mittig in die Felge zwischen die Speichen.
ich bin zwar kein Experte, melde mich aber trotzdem mit etwas Senf .
Wenn man nicht tatsächlich 80g Blei platzieren muss, dann können die üblichen Mengen problemlos (weil symmetrisch) in der Felgenmitte aufgeklebt werden, sonst braucht man wohl den Platz an beiden Felgenseiten. Wobei ich einen Toleranzbereich von 80g bei einem Motorradreifen und dessen Gesamtgewicht unterirdisch finde .
Mein Reifenhändler, der auf Motorradreifen spezialisiert ist, macht es auch wie Deiner in der Mitte.
Mein aktueller VR hat tatsächlich 0 (in Worten: Null ) Gramm nötig gehabt. Ich war beim Auswuchten dabei. Ist übrigens ein Heidenau K 60 Scout.
Und jetzt kommt meine Kreuzspeichenstory (habe gerade Zeit )
Nachdem ich ich den o.g. VR montiert hatte, lief das Rad schrecklich unruhig. Beim Blick seitlich auf das laufende Rad, dachte ich, der neue Reifen hätte eine Beule, war aber nicht so. Stattdessen hatte die Felge einen Seitenschlag von 3,7 mm. Woher ? nun ja ich bin halt schöne Endurotouren gefahren und habe nie auf den Seitenschlag geachtet. Wahrscheinlich hatte sich der letzte VR über seine Laufzeit ausreichend an das Ei angepasst und bei chronisch vermindertem Reifendruck (wegen des kleinen Feldweges zwischendurch ) fiel mir nichts auf.
Was war nun zu tun? Ein Kreuzspeichenguru ist hier über 100km entfernt und meine Zeit und Lust dort hin zu reisen, hielt sich in Grenzen.
Also beschloss ich, mich selbst dem Projekt zu widmen (zum Guru kann ich dann ja immer noch ).
Ich darf selbstbeweihräuchernd vorrausschicken, dass ich Fahrradlaufräder perfekt zentrieren kann, aber Kreuzspeichen sollen ja was ganz besonders Kryptisches sein. Ich habe also im www gesucht, aber nichts konkret Brauchbares gefunden und mich dann mit logischem Kalkül, Geduldd!!! und einer Messuhr an die Arbeit gemacht.
Wie Gerd oben schon schrub, muss man das Rad ganzheitlich bearbeiten, nicht irgendwie 2 oder 3 Speichen spannen und/oder lösen. Das Kreuzspeichenrad ist von der Stabilität nicht mit einem konventionellen Speichenrad vergleichbar. Nach 1 1/2 Stunden war ich bei ehrlichen 1,6mm Seitenschlag, Hurrrraaaa, bei harmonischer Spannung aller Speichen untereinander. Ein Höhenschlag musste nicht korrigiert werden.
Mit diesem Zustand bin ich nun unterwegs und merke nichts mehr. So gut und ruhig lief das Rad in meiner Erinnerung noch nie. Allerdings fahre ich keine Spitzengeschwindigkeiten wie der Threadersteller. In der Endurositzposition (HP2), Endurohelm und ohne eine Scheibe o.ä. hat mich ab 130km/h bereits die Lust am rechten Handgriff verlassen .
In einem Monat oder so, wenn sich die aktuelle Justierarbeit wieder gesetzt hat, werde ich zunächst nur nachmessen. Wenn der Seitenschlag so etwa geblieben ist, bin ich noch nicht sicher, ob ich es dabei belasse oder mich ein weiteres Mal ans Feintuning begebe. Nötig ist es wohl nicht (s. Toleranzbreite und zufriedenstellende Fahreigenschaften) aber feinmechanisch/perfektionistisch reizt es mich schon . Ein Kreuzspeichenrad ist schon eine geniale Konstruktion!
Sportliche Grüße und eine genussvolle Sardinien-Tour
Willi
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