Vor sehr vielen Jahren startete das Innenministerium B-W eine Nachwuchs-Werbeaktion mit dem Slogan: "Polizei - ein Beruf so interessant wie das Leben". Dieser Spruch zierte die Dienstwagen im ganzen Land lange Zeit. Und auch Werbeplakate
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Man wollte junge Menschen motovieren, sich zu bewerben. Weil man hier Dinge erlebt und es (fast) nichts gibt, was es nicht gibt. Im Schönen, im Schlechten, im Lustigen wie im Traurigen.
Dieser Spruch kam mir in den Sinn, als ich die Nachricht las, die in meinen Augen doch recht außergewöhnlich ist. Und bei den im Einsatz befindlichen Sanitätern und Polizisten vermutlich in Erinnerung bleibt. Auch über die aktive Zeit hinaus.
Wie hier in anderen Beiträgen zutreffend beschrieben wurde, entwickelt man in Berufen, die mit solchen Ereignissen regelmäßig konfrontiert wird, eine eigene Art, damit umzugehen. Wie der Arzt mit einem fehlenden Finger, der meint 50/50 % Heilungschance.
Man kann "schwarzer Humor" sagen, oder auch Sarkasmus - es dient auch zum Bewältigen der Ereignisse. Polizisten, Sanitäter, Ärzte, Krankenhauspersonal können auf jeden Fall dazu etwas sagen und entwickeln diesen "Humor".
Nach 41 Berufsjahren ist das dann halt so. Menschen, die selten/nie damit konfrontiert werden, sehen das vielleicht anders. Und wundern sich oder kritisieren es. Dann ist das halt auch so.
Ein Beispiel aus dem Alltag meiner Ehefrau (Krankenschwester): In der Klinik musste einer Patientin ein Stück einer großen Salatgurke aus der Vagina entfernt werden. Wie/warum sie dort rein kam, kann jeder sich denken.
Meine Frau trat wenige Tage nach diesem logischerweise im Team kommentierten Vorkommnis ihren Einzel-Nachtdienst an. Ihre (männlichen und weilblichen) Kollegen hatten ihr im Schwesternzimmer ein Teller mit einem bunten Arrangement (Karotten, Gurken u.ä.) hingestellt. Mit dem freundlichen Hinweis: "falls es Dir heute Nacht langweilig ist".
Sexistisch, me too oder sonst was? Nö, einfach nur witzig. Zumindest hat meine Frau das so aufgefasst und alle haben herzlich gelacht.