Auch ich bin gerade Sonntag aus Rumänistan zurück, nach 15 Tagen und 5942 Kilometern auf meiner Rüttelplatte. Kleine Vorgeschichte: ich hab vor 5 Jahren in Brasov ein halbes Jahr gearbeitet, leider in den Wintermonaten, hab das Land also nicht "grün" gesehen. Ich habe mich in die Gegend unsterblich verliebt und hab mir damals geschworen mit dem Motorrad im Sommer wieder herzukommen.
Nun war es so weit, mit 4 Kollegen gings los. Sehr gemischte Gruppe, 2 Harleys, BMW K1200 und BMW F800. Von vornherein war klar das wir die grossen Etappen zusammen fahren, in Rumänien selber aber getrennt unterwegs sein würden, uns abends aber in der Unterkunft wieder treffen würden. Wir sind einen grossen Bogen gefahren, rein über Sapanta (fröhlicher Friedhof), Sighet (Securitate Museum), weiter über Barsana (Holzkloster), Borsapass (schlechte Strasse), Moldauklöster (Kloster Voronet), Tihutapass (auch schlechte Strasse), Bicazschlucht, roter See nach Schässburg (Geburtsort von Vlad dem Pfähler oder Graf Dracula) mit einer wunderschönen Altstadt. Bis hier war es manchmal etwas mühselig, die Dörfer sind oft elend lange Strassendörfer und man fährt von einem ins andere. Fährt man 50 wird man nur überholt, geblitzt und gelasert wird auch hie und da. Wenn man über eine durchgezogene Linie fährt ist der Lappen weg.
Von Schässburg nach Brasov kann man die Europastrasse nehmen oder aber noch über Biertan (schöne siebenbürgische Wehrkirche) auf kleinen Wegen nach Fagaras fahren über Cincu und Rodbav. Hier gerade über die DN1 nach Recea. Und dann hintenrum nach Brasov über Sebes, Valcea, Sinca Noua (kurz vor diesem Nest spannt sich links eine Riesen Betonbogenbrücke, gehörte zu einer alten Eisenbahnbrücke), Rasnov, Poiana Brasov. In Brasov empfehle ich 2-3 Tage Aufenthalt, ist so ziemlich die entspannteste Stadt die ich kenne, tolle alte Häuser, super Kneipen (Hotel Gott, Festival 39, etc), empfehlen kann ich die kleine Pension Brasovu Vechi, ca 500 Meter von der Altstadt entfernt und mit abgeschlossenem Parkplatz.
Abgefahren sind wir von Brasov über die üblichen Verdächtigen Transfagarasan und Transalpina. Beide schön und spektakulär. die Anfahrt zur Transfagarasan ging über eine schöne Bergstrecke nach Curtea des Arges, dann von Süden über den Pass nach Hermannstadt. Von Hermannstadt über die Transalpina, weiter nach Baile Herculane und zum Eisernen Tor. Und dann die geilste Strecke: Bei Slatina Timis zweigt von der DN6 die Transsenic ab (DJ582) nach Resita, auf der Strasse hat man auf ca 50 - 60 Kilometern die Geraden vergessen, dafür gibt es alle Arten von Kurven und einen guten Strassenbelag. Von dort aus gings via Ungarn und Austria ins Allgäu zum Jahrestreffen des F650 Forums (liegt ja quasi auf dem Weg), bevor wir die letzte Etappe Richtung Nordsee unter die Räder nahmen. Die Harleys und die grosse BMW hatten wir übrigens schon in Austria aussortiert.
Wir haben ein paar Eckdaten bei einem Anbieter für geführte Touren in Rumänien geklaut, ride in romania , dort gibts noch ein paar Infos und appetitanregende Bilder.
Rumänien ist ein wunderschönes Land mit netten Menschen, vielen Strassenhunden, schönen Hotels und Pensionen. Mir selber gefällt Siebenbürgen am Besten, dort gibt es unglaublich viel zu entdecken.