ROCK IM PARK

[Vatta]

Zur "Preisfrage": Ich habe noch kein Konzert organisiert. Wenn ich aber mal ganz grob rechne was da aufgefahren wird, dass die Gruppen ja nicht nur für die 2-3 Stunden ihr Geld haben wollen sondern auch für die 100te und 1000de Stunden zum Komponieren, üben, etc., die vielen Bühnenbauer die schon tw. Wochen vorher anfangen, Verwaltung, Technik, Sanitär, etc. etc. etc., das sind schon Hausnummern, und alle wollen davon leben und ihre Familien ernähren.

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Also ich war dieses Jahr im Juli beim Rammstein-Konzert in Luxemburg. Das war auf einem relativ kleinen Festivalgelände in Roeser. 18.000 Zuschauer. Da es nach dem Konzert Verzögerungen am Ausgang gab aufgrund eines kleinen Unfalls, konnten wir noch ein Bier trinken ( 0,5 L für 7 Euro ) und die startenden Abbauarbeiten beobachten. Das war wirklich beeindruckend. Unmittelbar nach dem letzten Song rücken gefühlte 500 Mitarbeiter in verschiedenfarbigen Klamotten / Westen an und schieben Kisten an die Bühne, klettern unzählige Techniker mit Stirnlampen auf die Bühne und Lautsprechertürme und montieren alles auseinander. Ein LKW nach dem anderen fährt vor, die ruckzuck beladen werden und auf dem Gelände hin- und her rangieren. Alles macht den Eindruck, wie ein perfekt organisierter Ameisenhaufen. Da die meisten Arbeiter Stirnlampen trugen, sah das ganze fast aus wie eine Verlängerung der Show. In dem Moment habe ich schon überlegt, was das alles kostet und ob da überhaupt viel übrig bleibt, bei 18.000 Zuschauern je 100,00 Euro / Karte.

 

[Klausmong]

Es sind jetzt nicht gerade 500 Leute bei sowas ( zumindest nicht für die Technik auf der Bühne ) aber da kommen schnell mal 100 Stagehands ( Helfer für schwere Tätigkeiten 9 dazu die die Techniker unterstützen.

Und ja, das geht einigermaßen schnell mit der groben Technik, dauert aber trotzdem viele Stunden bis da mal die Technik aus der Bühne ist.

Dann kommt die Bühne weg und dann die Infrastruktur, Zäune, Elektroleitungen , Sanitär usw.
Das dauert Tage, und da sind mehrere Hundert Menschen daran beteiligt.

Ich mach sowas beruflich als Techniker, ich kenne das.

 

[Pepsi]

aber da stellt sich die Frage ob der ganze Aufriss denn nötig ist? Gehts den nur noch um die dicke Show? Also Rammstein 1995 im Loft (leider zu) war eines meiner besten Konzerte, und auch danach kommen eher die kleinen feinen wo es halt um gute Musik, Atmosphäre, Stimmung usw. geht. Und eben teuer sind genau DIE nicht, nur spielen die ganz Großen des Geschäfts diese nur äusserst selten bis garnicht.

 

[FrankS]

selbst wenn von 18000 Zuschauern für die Band nur 1% des Eintrittspreises hängen bleibt ist das noch deutlich mehr als bei 50% von 500 Zuschauern bei einem kleinen Konzert....

 

[Vatta]

aber da stellt sich die Frage ob der ganze Aufriss denn nötig ist? Gehts den nur noch um die dicke Show? Also Rammstein 1995 im Loft (leider zu) war eines meiner besten Konzerte, und auch danach kommen eher die kleinen feinen wo es halt um gute Musik, Atmosphäre, Stimmung usw. geht. Und eben teuer sind genau DIE nicht, nur spielen die ganz Großen des Geschäfts diese nur äusserst selten bis garnicht.

Ich denke, dass Rammstein, selbst wenn sie es wollten, nicht mehr ohne die große Show können. Das hat sich imho so in diese Richtung entwickelt. Ich brauche bei Konzerten eigentlich auch kein riesen Spektakel, aber bei Rammstein gehört das irgendwie dazu. Ist mir aber auch lieber, als Bands die jeden Abend dem Publikum in einer anderen Stadt erzählen, dass sie die besten Fans sind. So hat jeder seinen Stil.

Trotzdem stellt sich bei dem Aufwand die Frage, warum andere bekannte Künstler, die nur mit Gitarre und einer Kerze auf der Bühne stehen, ähnliche Eintrittspreise verlangen. Davon abgesehen, möchte ich den heute kleinen Bands unterstellen, dass auch sie eines Tages horrende Preise verlangen, wenn sie mal zu den "großen" aufgeschlossen sind. Angebot und Nachfrage sind ein ganz natürlicher Vorgang und niemand wird gezwungen, Tickets zu kaufen.

Ergo: allet jut

Zu den Festivals: 2016 war ich beim Pinkpop in Landgraaf. Freitag + Samstag kosteten ca. 200 Euro pro Nase. Dafür haben wir neben Rammstein auch die Red Hot Chili Peppers gesehen und wirklich einige mehr oder weniger bekannte Künstler, die sowas von super Musik gemacht haben. Ein schönes Wochenende!

 

[Bergchris]

Rock im Park - hier:

 

[der_brauni]

Über Preise für Konzertveranstaltungen hat man sich schon vor 30 Jahren gewundert,
berichtet und der

Gruß Thomas

 

[TS 75]

Leute
Spaß kost halt
Eine Alte Weißheit:
Das Leben ist schön,
Aber teuer
Könnt auch billiger sein
Dann wär's aber nicht mehr so schön

 

[Ralsch]

Leute
Spaß kost halt
Eine Alte Weißheit:
Das Leben ist schön,
Aber teuer
Könnt auch billiger sein
Dann wär's aber nicht mehr so schön

Aha, der Herr Filoso-Fisch
Sehe ich überhaupt nicht so, die schönsten Dinge sind ohne Geld zu bekommen (naja, manche müssen auch dafür zahlen, das ist aber ne andere Geschichte ).
Motorrad fahren gehört aber leider nicht zu den kostenlosen schönen Dingen....
Trotzdem halte ich die Aussage für grundlegend falsch und Grund für unseren Konsumwahnsinn und immer auf der Jagd nach "mehr" zu sein, wobei "mehr" mittlerweile langsam komplett aus dem Ruder läuft.
Das war meine Viel-o-Sophie am Sonntag morgen - bis denn dann.

Ralf

 

[Klausmong]

Also was das Thema betrifft:

ich war in Gegenden, da hatten die Leute so gut wie nichts.

Und trotzdem hatte ich den Eindruck das die glücklich sind.
Zumindest oft glücklicher als wir.
Hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.

Ich behaupte mal das Besitz nicht der Schlüssel zum Glück ist.
Was nicht heißt das ich ohne die für mich schönen Dinge leben will.

Aber man sollte mal nachdenken ob teure Dinge ( Besitz ) wirklich der Schlüssel zum Glück sind .

Und deswegen denke ich, Spaß muß nichts kosten.

 

[der_brauni]

Wie sang einst eine große Pop-Philosophin (die kleine Schwester vom großen Michael) so schön:
The Best Things In Life Are Free.


Gruß Thomas