Retter brauchen diesmal Eure Hilfe.

[Muellermann]

Verstehe ich irgendwie nicht.

Ich bin selber 10 Jahre im Rettungsdienst gefahren, danach 10 Jahre im Krankenhaus gearbeitet.
Was willst du mit einer Petition erreichen? Die Schuldigen sind hier nicht unbedingt auf Arbeitgeberseite zu suchen, sondern vielmehr in der Tarifkommission eurer Gewerkschaft. Das sage ich wohlwissend, da ich da selber mal 'mitgespielt' habe. Mit Verlaub waren dort zu meiner Zeit einige Oberpfeifen vertreten, die mich dazu veranlasst haben, aus der Gewerkschaft auszutreten.

Dort liegt der Hase im Pfeffer und ich denke nicht, daß öffentlicher Druck Gewerschaftsfunktionäre zu einem Überdenken ihres Handelns bewegt.

Mein Tip: Organisier dich, mach Druck auf die Gewerkschaft und ansonsten tritt aus dem Kasperlverein aus. Nur so kapieren die es!

 

[kh-office]

Das heißt wir habe eine 48Std Woche und bekommen nur 39Std bezahlt.

Klar werden Überstunden bezahlt... Darum gehts hier gar nicht.

 

[hartl15]

Verstehe ich irgendwie nicht.

Ich bin selber 10 Jahre im Rettungsdienst gefahren, danach 10 Jahre im Krankenhaus gearbeitet.
Was willst du mit einer Petition erreichen? Die Schuldigen sind hier nicht unbedingt auf Arbeitgeberseite zu suchen, sondern vielmehr in der Tarifkommission eurer Gewerkschaft. Das sage ich wohlwissend, da ich da selber mal 'mitgespielt' habe. Mit Verlaub waren dort zu meiner Zeit einige Oberpfeifen vertreten, die mich dazu veranlasst haben, aus der Gewerkschaft auszutreten.

Dort liegt der Hase im Pfeffer und ich denke nicht, daß öffentlicher Druck Gewerschaftsfunktionäre zu einem Überdenken ihres Handelns bewegt.

Mein Tip: Organisier dich, mach Druck auf die Gewerkschaft und ansonsten tritt aus dem Kasperlverein aus. Nur so kapieren die es!

Gewerkschafts-Bashing?
Das wäre die erste Gewerkschaft, die bei bestehenden Benachteiligungen ihren Mitgliedern (und auch ihren Noch-Nicht-Mitgliedern) unbegründet und andauernd einen sachlich erforderlichen Korrektur-Antrag an den AG versagt!
In allen Fällen: Audiatur et altera pars ...

 

[Frangenboxer]

Bekommt ihr dafür keinen Freizeitausgleich?

Bei uns gab es bis vor ca. 5 Jahren sogenannte "Inclusivstunden", bei manchen Kollegen 2 in der Woche, bei anderen 10 im Monat. Keine Bezahlung oder Freizeitsusgleich. Bei gewerblichen Arbeitnehmern in der Fertigung.
Ein mittelständisches Familienunternehmen im techn. High End Bereich.
Der Mist hat erst aufgehört , als wir keine Mitarbeiter mehr gefunden bzw. einige gegangen sind.

Das wäre im Rettungsdienst fatal......

 

[FlowRider]

Rettungs-Sanitäter, -Assistenten und -Helfer haben schon einen Knochenjob. Dass im Gesundheitswesen nicht leistungsgerecht bezahlt wird, muss nach wie vor nachgebessert und geändert werden - unabhängig von diesem Fall.

Bei so Missständen würde ich nicht weiter dort arbeiten wollen. Gute Assistenten werden überall dringend gesucht.

 

[Matjes]

Die Arbeitgeber mauern!
Meine Kollegen sind da -
Hier ein Update vom NDR .

Rettungssanitäter übergeben Petition an Lüneburgs OB Mädge

 

[Matjes]

Moin,
ja , auf die Verdi tanten und Onkel sind wir auch sauer. Das wissen die auch. Ich kenn den Verein auch schon sehr lange und war auch selbst dort aktiv.
Aber ohne gewerkschaftliche Organisation gehts gar nicht.
Dann mußt Du als einzelner verhandeln und das klappt eher nicht. Dann muss man mit den Füssen abstimmen.

Die Petition hätte vor den Tarifverhandlungen in die Öffentlichkeit gehört. Wir waren zu still.

Wie man immer wieder hört finden nicht nur die Öffenlichen Arbeitgeber total geil, die doofen Arbeitnehmer (oder auch Retter) deutlich mehr Stunden arbeiten zu lassen, als man sie bezahlt.
Wenn das auch noch im Uralt-Tarif steht... Ist klar dass die auf dem Ohr taub sind und das auf gar keinen Fall ändern wollen.

Leider wurde im NDR Fernsehbericht auch noch die Unterschriftenanzahl von über 41 000 auf 4100 verniedlicht. ! Mal eben auf ein 1/10 runtergewürgt.

Unfassbar!
Trotzdem danke für Eure Hilfe!
Matthias

 

[Randyacres]

ja , auf die Verdi tanten und Onkel sind wir auch sauer.

wie viel % der Mitarbeiter sind denn dort organisiert?

 

[Matjes]

moin,
so weit ich weiß unter 20%.
die Youngster denken, sie bekommen ja eh Tariflohn und verstehen leider (noch) nicht, dass man sich gegen schlechte Bedingungen wehren muss.

In den letzten Jahrzehnten sind viele Rahmenbedingungen im Rettungsdienst verbessert worden.
Solche Verbesserungen konnten natürlich nur Schritt für Schritt und ganz wichtig, nur mit entsprechendem Druck der Gewerkschaftsmitglieder durchgesetzt werden.
So konnten wir vor Jahren den Versuch einer großen Hilfsorganisation abwehren, die Arbeitszeiten im Rettungsdienst auf 72!!! Std/Woche an zu heben und den Lohn natürlich abzu- senken.
Wir sind mit ca. 30 Rettern geschlossen in die Gewerkschaft eingetreten und es gab sehr schnell eine breite öffentliche Diskussion. Danach gab es 15 Arbeitsgerichtsprozesse, die die Arbeitgeber alle verloren haben.
Das Geld für beliebige Arbeitsgerichts-Prozesse war immer da. Das Geld was den Mitarbeitern laut Arbeitsvertrag und vereinbarten Tarifvertrag zustand musste mehrfach bis vor das Landesarbeitsgericht erstritten werden.
Die haben sich auch nicht gescheut Gerichtsurteile zu ignorieren und man musste noch mehrfach vor Gericht, um das zugesprochene Geld auch endlich zu bekommen.

Geschenkt gibt´s nix.

Matthias

 

[Randyacres]

Geschenkt gibt´s nix.

eben, aber wer nicht gewerkschaftlich organisiert ist, solls Maul halten, aber ehrlich. Da ist mittlerweile sehr viel Anspruchsdenken dabei. Mein früherer bester Kumpel und Mitbewohner seit Schulzeiten ist Krankenpfleger und Rettungssanitäter, arbeitet in einem großen Krankenhaus in Frankfurt/Main und ist dort Betriebsrat. Die haben brutal Ärger am Bein wegen der Bezahlung und vor allem den Bedingungen. Permanent stehen ihm KollegInnen auf den Zehen deswegen, aber organisiert sind gerade einmal 5% von denen, da kriegt er regelmäßig einen Vogel, von nix kommt nix

 

[Muellermann]

aber organisiert sind gerade einmal 5% von denen

Und genau da ist der Punkt wo ich sage, dass Betriebsräte als Tarifpartner für Haustarife gestattet sein sollten. Da haben aber weder der Arbeitgeber noch die Gewerkschaften Interesse dran, obwohl so individuellere Tarifabschlüsse herbeigeführt werden könnten.

 

[Matjes]

Oi,
Ihr macht da ein neues Fass auf.
Jeder hat die Arbeitsbedingungen , die er verdient. Wer sich nicht organisiert ist im Prinzip selber Schuld.

Arbeitgeber lieben Haustarifverträge... Warum wohl. Weil die die besten und teuersten Fachleute dransetzen, um den Betriebsrat so richtig schön einzuseifen.
Das geht übel aus, selbst wenn sich Betriebsräte schulen lassen bzw. Fachberater beauftragen, die sich wirklich auskennen.
ist damit zu rechnen, dass die Arbeitgeber die gewiefteren Profiverhandler auf den Plan rufen.

Sich schlaustellen geht meist schief - umgekehrt gehts vielleicht...
Aber grundsätzlich gehören Arbeitsstunden bezahlt! Basta!
Das hat wohl nix mit Anspruchsdenken zu tun, sondern mit Fairness und gesundem Rechtsbewußtsein. Wer lässt sich denn schon gerne verarschen.

Matthias

 

[Muellermann]

Arbeitgeber lieben Haustarifverträge... Warum wohl. Weil die die besten und teuersten Fachleute dransetzen, um den Betriebsrat so richtig schön einzuseifen.

Du weisst aber schon, dass selbst ein Haustarifvertrag über die Gewerkschaft und nicht über den BR läuft ?!? (§2 Abs. 1 TVG)

 

[udob]

Tarifkommission

Nur mal so am Rande, wenn man sich mal anschaut, was so alles in der Tarifkommision angeblich betrachtet wird und dann letztendlich in der Entgeltordnung (EGO) auch verankert wird, dann darf man sich nicht wundern, dass das eine oder andere Gebiet nicht so wirklich beachtet wird.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/...44D62CF08.2_cid364?__blob=publicationFile&v=8

Die EGO Bund ist 313 Seiten lang und regelt Details, die von denen man (ich) im Leben nicht glaubte, dass man sie regeln muss.
z.B.

und dann gibt es hierzu auch noch Protokollergänzungen zu entsprechenden Eingruppierungen
z.B.

Und das ist kein Bashing des Gartenbaus sondern nur ein kleines Beispiel.
Und das ist ja nur die EGO Bund, die Länder können sich anhängen, müssen sie aber nicht unbedingt.

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Eingabe.
Und das ist kein Scherz.

:-)

 

[Hirschvieh]

Done