Reiseempfehlungen 3 Wochen Baltikum mit Zelt gesucht

[Robi650]

Hey,

ich werde Anfang August zwei Wochen Mopped fahren. Ziel Estland. Von Köln. Zelt und Hotel, halte mich da flexibel….

wenn da noch Hinweise kommen, gerne per PN, wäre ich sehr dankbar.

Mein Tipp: Mach Dich mit der litauischen, lettischen und estnischen Geschichte vertraut. Vor allem die Zeit der Hanse und die Zeit seit 1900 und die Zeit der Sowjetunion.
Nur in diesem Zusammenhang wirst Du viele Sachen deuten können.

Absolut irre ist die lettische Sangeskultur. Ich hab mich für Karten in 2028 beworben.
Liederfest (Lettland) – Wikipedia

Je nachdem wie geschichtsbewußt man ist- man bewegt sich durch viele Jahrhunderte von Deutschen dominiertes und bis an die ehemalige Reichsgrenze in Litauen deutsch bewohntes Land. Trotz jahrzehntelanger kommunistischer Diktatur sind noch erstaunliche Reste erhalten wenn man die Augen offen hält.

Gerade in den Hansestädten an der Ostsee gab es immer schon einen Mischmasch aus der deutschen, russischen, lettischen, estnischen Bevölkerung.

Dazu kommen die wahnsinnig vielen Zeugnisse der letzten beiden, und vor allem des zweiten Weltkrieges, die überall präsent sind. Ich bin an ...zig Holocaust- Stätten vorbeigefahren, mitten in den Ländern und vor allem an den Küsten stehen überall noch Bunkerruinen.

Dazu kommt die derzeitig angespannte Situation mit dem Ukrainekrieg, auch die ist teilweise durch Straßensperren, oder bei Fahren entlang der russischen Grenze direkt erfahrbar.

Absolut empfehlenswert ist die Masurische Seenplatte mit der Rominter Heide. Kleine Straßen, riesige Brückenruinen einer nie fertiggestellten Bahnlinie über die man gehen kann, tiefe Täler, Sandstraßen, einfach ein Motorradtraum.

Weil die Famile genervt hat hab ich gerade meinen Bericht mit Bildern und Hintergrundinformationen als PDF in Arbeit. Durch Polen und Baltikum. Hatte die Ostsee-Umrundung mit Nordkap als Ziel, aber unterwegs viele Sachen erlebt.

Leider hat die Datei mittlerweile 300Mb, kann also nicht hochgeladen werden.

 

[SaschaHausK]

Mega, sowas interessiert mich....man kann das ja auch hier hochladen...
zB

Große Dateien senden - Dateien teilen - TransferNow

Oder ich kann es, wenn Du es mir zur Verfügung stellst, über OneDrive interessierten zur Verfügung stellen....

 

[luckyloser]

Eine besondere Übernachtungsempfehlung für Lettland habe ich noch;
Die von einem dt. "Auswanderer" liebevoll restaurierte Generatormühle Mill of Zasa. Kleinere Zeltmöglichkeiten direkt am See, riesige Schlafräume, eine megagroße Küche & stylische Sanitäranlagen stehen zur Verfügung. Der Besitzer gab uns auf Wunsch eine super interessante Führung durch die teils über 100 Jahre erhaltene Mühleneinrichtung. Gleich nebenan befindet sich ein alter Friedhof - auch mit deutscher Vergangenheit. Anfahrt natürlich geschottert. Standort ist hier.

 

[eetarga]

Dazu kommt die derzeitig angespannte Situation mit dem Ukrainekrieg, auch die ist teilweise durch Straßensperren, oder bei Fahren entlang der russischen Grenze direkt erfahrbar.

Also dazu möchte ich doch was sagen. In Litauen und Lettland direkt im Grenzbereich zu Weißrußland und Rußland gibt es vermehrt Beobachtungsmaßnahmen durch den Grenzschutz. Aber das Wort Straßensperre halte ich hier für deutlich verfehlt. Schleierfahnung, Patroullien-, Sensor- und Drohnenüberwachung ist ganz klar da, aber bitte, da steht doch keiner mit einer MP und riegelt am Schlagbaum den Verkehr! Dazu kommt, daß es in direkter Grenznähe auch so gut wie keine besichtigungswürdigen Ziele für Reisende gibt. Auch nicht für Leute die mit ihrer Enduro Natur pur erleben wollen.

Ich lebe knapp hinter der russischen Grenze in der EU und möchte mal kurz etwas klar darstellen (und bitte ausdrücklich darum, das die MODS das nicht als politisches Statement sondern als Fakt beurteilen).

In und um Pskov (RU) herum, keine 60 km weg von mir, da lagen die Harten der Harten. Fallschirmjäger, Einzelkämpfer, Kampfhubschrauberbrigaden, mit das Beste, was RU aufzubieten hatte. Geschätzte 60000 Mann. Argumentieren wir mal anders herum, es gab hier oben noch nie sowenig Militär, also noch nie so wenig Bedrohungspotential. Geschätzte 40000 von denen schauen sich nämlich die Radieschen von unten an.

 

[Robi650]

Sorry, war zwar schon im Herbst '22, aber in Litauen hab ich fast ne Grenzer umgenietet der mich stoppte, bin in Estland in eine Straßensperre geraten. Panzerfahrzeuge, ALLE wurden angehalten. Von Vielen Papiere kontrolliert und in einem Schwung Alkoholtest. Hab ich Fotos!
In Riga musste ich abends und morgens am Weg zum Hotel an der russischen Botschaft vorbei. Blaulicht, Polizei, Militär, wieder Panzerfahrzeuge, wollte aus der Entfernung Fotos mache, stand sofort ein Bewaffneter neben mir und hat mich weitergescheucht.

Meine Erfahrung. Ich saug mir da nix aus den Fingern...

 

[eetarga]

Bitte relativieren wir das! Straßensperrungen für Massenkontrollen im Verkehr auf Alkoholkonsum sind hier oben Standard, und üblich, da wird auch niemand, wirklich niemand ausgenommen. Sicherlich für Deutsche ungewöhnlich, hier aber gewöhnlich. Für Estland gilt u.a. auch, das Polizei und Grenzschutz eine Behörde sind, also kann man diese Kontrollen nicht nur militärisch bzw. als Grenzschutz sehen.

Das rund um die russischen Botschaften quasi eine Art Sonderzone abgesichert wird, das ist doch wohl verständlich.

Und das es unten an der litauischen Außengrenze zu Weißrußland besonders, sagen wir mal speziell, zuging, daß ist der damaligen Situation (Flüchtlinge) und der speziellen geopolitischen Situation da unten zu schulden (gerade z.B. hier - Dieveniskis/Nationalpark).

Alleine Estland hat die Fläche von Dänemark - also was du da erlebt hast, das ist bitte nun wirklich nicht flächendeckend zu sehen! Deine Erfahrung - ja klar, aber bitte nicht verallgemeinern und auch nicht auf das Hier und Jetzt umlegen.