Tischfussballer
Themenstarter
Hallo GS-Gemeinde... hier mal ein Reisebericht aus dem Jahr 2021, bin damals mit meiner V85TT die Jadranska Magistrala gefahren:
So, nachdem ich letztes WE noch erfolgreich ein Tischfussballturnier über die Bühne gebracht hatte, wollte ich eigentlich am Montag zur Jadranska Magistrala aufbrechen. Da ich aber erst um 2 Uhr vom Turnier daheim war, und es zudem aus 🪣 geregnet hat, beschloss ich, meine Abreise auf Dienstag zu verlegen. Es sollte auch mein erster Urlaub mit Zelt werden.
Gut, dann am Dienstagmorgen los Richtung Salzburg. Dort wurden die immer dunkler, so dass ich mich entschloss, die AB zu nehmen. Na ja, bis kurz hinter Salzburg war es ok, dann ging’s mit dem Regen los. Aber wozu hat man in den (dank der Sammelbestellung im MotoGuzziForum günstig erstandenen) SW Motech Alukoffern viel Platz zur Verfügung? Also raus mit den Regenklamotten. Und hier gleich das erste große Ärgernis: mein Sohn hatte für seine 3-tägige Südtirol Tour meine Regenklamotten mit. Daheim hat er dann versehentlich die Regenhose meiner Frau in meine Regenjacke gepackt. Ich weiß ja, dass meine Frau einen kleinen Hintern hat, aber sooo klein???? War das ein Kampf, in die Hose mit der Größe XS zu kommen. Wie kriege ich die jemals wieder runter?? 🥸
Na ja, auf alle Fälle dann im weiter auf der Tauernautobahn. Nach dem Tauerntunnel sah es dann ein wenig besser aus, so dass ich runter bin von der AB um die schöne Nockalmstrasse zu genießen. Danach den Ossiachersee entlang und über den Wurzenpass runter nach Kranjka Gora in Slowenien. Dort über den schönen Vrsic Pass ins bezaubernde Socatal.
Mittlerweile war es 17 Uhr und ich beschloss, mir einen Campingplatz zu suchen. Unglaublich, die ersten 5 waren alle pickepacke ausgebucht. Aber dann hatte ich Glück und konnte ein schönes Plätzchen für mein Zelt ergattern. Kurz die Guzzi auf den Boden gelegt, meinen kurzen Haxen sei dank , aber kein Kratzer dran, den Koffern sei dank.
Zeltaufbau klappte wunderbar und so ließ ich den Tag bei lecker Essen, Bier und einem Telefonat mit Torsten Richter aka Icke ausklingen. Gefahren bin ich an dem Tag 433 km.
Geschlafen habe ich auf meinem Hightech Feldbett vorzüglich, und der Zeltabbau am nächsten Morgen ging auch recht zügig.
Mittwoch ging es quer durch Slowenien mit seinen herrlich kurvigen Straßen nach Koper und danach auf die kroatische Halbinsel Istrien.
Hier die Küste entlang via Umag und Porec nach Rovinj. Hier fand ich nach 303 km an diesem Tag einen herrlichen Zeltplatz mit Blick auf die Altstadt von Rovinj. Und gleich neben mir hatten alte Bekannte aus meiner Jugendzeit ihr Wohnmobil geparkt. Unglaublich wie klein die ist. Einem schönen Abend mit definitiv zuviel schloss sich eine angenehme Nacht an.
Donnerstag ging es dann weiter südwärts und in Pula los mit der Jadranska Magistrala. Hoch noch im Landesinneren bis Labin, hier eine kleine Pause in der herrlichen Altstadt gemacht und dann nur noch an der schönen Küste entlang nach Opatija und Rijeka in Richtung Süden. Das Wetter war herrlich und die Strecke war es auch.
Herrliche Blicke hinüber auf die faszinierende kroatische Inselwelt waren immer wieder gegeben. Und was die Straße dann die ca 30 km hinter Karlobag in Richtung Zadar für ein Feuerwerk abbrannte war unbeschreiblich . Und die Guzzi in ihrem Element. Links und rechts trotz Gepäck total leicht und fluffig. Wunderbar. Nach 435 km an dem Tag hatte ich keine Lust mehr auf Zeltplatzsuche, deshalb über booking ein Hotel gesucht. Na ja, war überhaupt nix besonderes, dafür ums Eck mit Hilfe von Tripadvisor ein sensationelles Restaurant gefunden. Direkt am Hafen dieses Ortsteils von Zadar gelegen und die Fischplatte war ne Wucht. Ein schöner Tag ging zu Ende.
Freitag dann hatte ich mir Split als südlichstes Ziel der Jadranska vorgenommen. War nach Zadar zwar nicht schlecht, aber an die Eindrücke vom Vortag kommt die Streckenführung hier bei weitem nicht ran. Hinter Sibenik wurde es wieder besser und ich freute mich auf Split. Nachdem ich an diesem Tag die Regenwolken immer im Rücken hatte, nahm in Split das Drama seinen Lauf. Ein Wahnsinnsverkehr in die Stadt rein, hier schon Stopp and Go bei fast 30 Grad. Dann ging es nur noch im Schritttempo voran. Der Guzzi gefiel das gar nicht. Die Kupplung wollte nicht mehr richtig trennen, obwohl ich den Hebel im ersten Gang voll gezogen hatte, wollte sie weiterrollen. Die Leerlaufsuche war hoffnungslos . Na ja dachte ich mir: Zeit für eine kleine Pause im Verkehrschaos. Daraus wurde über 2 Stunden bei heftigstem Wolkenbruch. Irgendwann fuhr ich dann trotzdem wieder los, die Guzzi hatte sich ja abkühlen können. Das Wasser stand mehr als knöcheltief in einigen Teilen von Split.
Und ich lernte in Split 2 Dinge: meine Daytona Stiefel sind definitiv wasserdicht, und die Regenhose war mir immer noch zu klein. War das ein Drama, als ich dringendest pinkeln musste und die Hose kaum runterbrachte. Hier ertappte ich mich kurz dabei, wie ich meinen Sohn leise fluchend enterbte.
Also nix wie raus aus Split und die Autobahn Richtung Norden unter die Räder genommen. Dann bei Senj von der AB runter und in einer kleinen Pension mit dazugehörigem Restaurant ein gefunden. Ein Karlovacko und einen sauleckeren Grillteller später, fiel ich nach 456 km glücklich in den Schlaf.
Samstag stand dann die Heimreise an, da mein Sohn nächste Woche seinen Ausbildungsplatz bei der Bayrischen Polizei antritt und wir noch einiges dafür zu erledigen haben.
Ich also von Senj um 7.30 Uhr die fast menschenleere Küstenstraße hoch Richtung Rijeka. Noch ein Foto von den Brücken die zur Insel Krk führen gemacht und auf die AB Richtung Slowenien. Trotz Überbreite wegen den Koffern ist das durchschlängeln im Stau vor der Grenze kein Problem gewesen. Was man an Europa hat, merkt man immer leider erst, wenn man die, dank dem Schengen Abkommen, normalerweise nicht mehr vorhanden Grenzkontrollen, wieder mitmacht. Durch Slowenien erst mal ein paar km Landstraße. Klar im Regen, und obwohl ich eh fast nichts mehr trinken wollte, musste ich natürlich irgendwann mal wieder pinkeln. Hab ich schon erwähnt, dass ich meinen Sohn definitiv enterben werde ?
Danach auf die AB und auch die 9 km Stau vor dem Karawankentunnel waren kein Problem. Die Regenklamotten ließ ich gleich an: eine kluge Entscheidung, denn kurz vor daheim ging nochmal ein mega Wolkenbruch in der Nähe von Tittmoning los. Petrus, wir müssen reden, denn im August bei 10 Grad und Dauerregen, das macht keinen Spaß. Bin aber dann nach 651 km an diesem Tag gut zuhause angekommen. Meine Frau hatte den 🪵 Ofen angeheizt und bei Brotzeit und einigen Gläschen ließ ich die vergangenen 5 Tage Revue passieren.
Ich habe bewusst auf Stadtbesichtigungen verzichtet, mein Ziel war einzig und allein die Jadranska Magistrala. Und die war es wert . Nächstes Jahr werden dann mit meiner Frau die Städte nachgeholt.
So, welches Fa(hr)zit kann ich ziehen? Hier ein paar, natürlich völlig subjektive, Eindrücke:
+++
Die Guzzi machte fast alles klaglos mit
der Spritverbrauch und die Reichweite sind ein Traum
die Windschutzscheibe mit dem MRA Aufsatz passen für mich Knirps mit 1,70 m sehr gut.
Die Menschen, die ich kennenlernen durfte
Zelten ist gar nicht mal so übel , auch wenn es nur 2 Nächte waren, werde ich es sicher wieder tun, aber nur ab 2 Nächte am gleichen Ort aufwärts. Zwar nicht immer, aber immer wieder mal.
- - -
Mir fehlen ein Tempomat, der sich intuitiv bedienen lässt, und ein Schaltassistent. Aber vielleicht bin ich ja von der BMW her zu verwöhnt
Einer Kupplung, der es zu heiß wurde, kannte ich auch noch nicht.
So, nachdem ich letztes WE noch erfolgreich ein Tischfussballturnier über die Bühne gebracht hatte, wollte ich eigentlich am Montag zur Jadranska Magistrala aufbrechen. Da ich aber erst um 2 Uhr vom Turnier daheim war, und es zudem aus 🪣 geregnet hat, beschloss ich, meine Abreise auf Dienstag zu verlegen. Es sollte auch mein erster Urlaub mit Zelt werden.
Gut, dann am Dienstagmorgen los Richtung Salzburg. Dort wurden die immer dunkler, so dass ich mich entschloss, die AB zu nehmen. Na ja, bis kurz hinter Salzburg war es ok, dann ging’s mit dem Regen los. Aber wozu hat man in den (dank der Sammelbestellung im MotoGuzziForum günstig erstandenen) SW Motech Alukoffern viel Platz zur Verfügung? Also raus mit den Regenklamotten. Und hier gleich das erste große Ärgernis: mein Sohn hatte für seine 3-tägige Südtirol Tour meine Regenklamotten mit. Daheim hat er dann versehentlich die Regenhose meiner Frau in meine Regenjacke gepackt. Ich weiß ja, dass meine Frau einen kleinen Hintern hat, aber sooo klein???? War das ein Kampf, in die Hose mit der Größe XS zu kommen. Wie kriege ich die jemals wieder runter?? 🥸
Na ja, auf alle Fälle dann im weiter auf der Tauernautobahn. Nach dem Tauerntunnel sah es dann ein wenig besser aus, so dass ich runter bin von der AB um die schöne Nockalmstrasse zu genießen. Danach den Ossiachersee entlang und über den Wurzenpass runter nach Kranjka Gora in Slowenien. Dort über den schönen Vrsic Pass ins bezaubernde Socatal.
Mittlerweile war es 17 Uhr und ich beschloss, mir einen Campingplatz zu suchen. Unglaublich, die ersten 5 waren alle pickepacke ausgebucht. Aber dann hatte ich Glück und konnte ein schönes Plätzchen für mein Zelt ergattern. Kurz die Guzzi auf den Boden gelegt, meinen kurzen Haxen sei dank , aber kein Kratzer dran, den Koffern sei dank.
Zeltaufbau klappte wunderbar und so ließ ich den Tag bei lecker Essen, Bier und einem Telefonat mit Torsten Richter aka Icke ausklingen. Gefahren bin ich an dem Tag 433 km.
Geschlafen habe ich auf meinem Hightech Feldbett vorzüglich, und der Zeltabbau am nächsten Morgen ging auch recht zügig.
Mittwoch ging es quer durch Slowenien mit seinen herrlich kurvigen Straßen nach Koper und danach auf die kroatische Halbinsel Istrien.
Hier die Küste entlang via Umag und Porec nach Rovinj. Hier fand ich nach 303 km an diesem Tag einen herrlichen Zeltplatz mit Blick auf die Altstadt von Rovinj. Und gleich neben mir hatten alte Bekannte aus meiner Jugendzeit ihr Wohnmobil geparkt. Unglaublich wie klein die ist. Einem schönen Abend mit definitiv zuviel schloss sich eine angenehme Nacht an.
Donnerstag ging es dann weiter südwärts und in Pula los mit der Jadranska Magistrala. Hoch noch im Landesinneren bis Labin, hier eine kleine Pause in der herrlichen Altstadt gemacht und dann nur noch an der schönen Küste entlang nach Opatija und Rijeka in Richtung Süden. Das Wetter war herrlich und die Strecke war es auch.
Herrliche Blicke hinüber auf die faszinierende kroatische Inselwelt waren immer wieder gegeben. Und was die Straße dann die ca 30 km hinter Karlobag in Richtung Zadar für ein Feuerwerk abbrannte war unbeschreiblich . Und die Guzzi in ihrem Element. Links und rechts trotz Gepäck total leicht und fluffig. Wunderbar. Nach 435 km an dem Tag hatte ich keine Lust mehr auf Zeltplatzsuche, deshalb über booking ein Hotel gesucht. Na ja, war überhaupt nix besonderes, dafür ums Eck mit Hilfe von Tripadvisor ein sensationelles Restaurant gefunden. Direkt am Hafen dieses Ortsteils von Zadar gelegen und die Fischplatte war ne Wucht. Ein schöner Tag ging zu Ende.
Freitag dann hatte ich mir Split als südlichstes Ziel der Jadranska vorgenommen. War nach Zadar zwar nicht schlecht, aber an die Eindrücke vom Vortag kommt die Streckenführung hier bei weitem nicht ran. Hinter Sibenik wurde es wieder besser und ich freute mich auf Split. Nachdem ich an diesem Tag die Regenwolken immer im Rücken hatte, nahm in Split das Drama seinen Lauf. Ein Wahnsinnsverkehr in die Stadt rein, hier schon Stopp and Go bei fast 30 Grad. Dann ging es nur noch im Schritttempo voran. Der Guzzi gefiel das gar nicht. Die Kupplung wollte nicht mehr richtig trennen, obwohl ich den Hebel im ersten Gang voll gezogen hatte, wollte sie weiterrollen. Die Leerlaufsuche war hoffnungslos . Na ja dachte ich mir: Zeit für eine kleine Pause im Verkehrschaos. Daraus wurde über 2 Stunden bei heftigstem Wolkenbruch. Irgendwann fuhr ich dann trotzdem wieder los, die Guzzi hatte sich ja abkühlen können. Das Wasser stand mehr als knöcheltief in einigen Teilen von Split.
Und ich lernte in Split 2 Dinge: meine Daytona Stiefel sind definitiv wasserdicht, und die Regenhose war mir immer noch zu klein. War das ein Drama, als ich dringendest pinkeln musste und die Hose kaum runterbrachte. Hier ertappte ich mich kurz dabei, wie ich meinen Sohn leise fluchend enterbte.
Also nix wie raus aus Split und die Autobahn Richtung Norden unter die Räder genommen. Dann bei Senj von der AB runter und in einer kleinen Pension mit dazugehörigem Restaurant ein gefunden. Ein Karlovacko und einen sauleckeren Grillteller später, fiel ich nach 456 km glücklich in den Schlaf.
Samstag stand dann die Heimreise an, da mein Sohn nächste Woche seinen Ausbildungsplatz bei der Bayrischen Polizei antritt und wir noch einiges dafür zu erledigen haben.
Ich also von Senj um 7.30 Uhr die fast menschenleere Küstenstraße hoch Richtung Rijeka. Noch ein Foto von den Brücken die zur Insel Krk führen gemacht und auf die AB Richtung Slowenien. Trotz Überbreite wegen den Koffern ist das durchschlängeln im Stau vor der Grenze kein Problem gewesen. Was man an Europa hat, merkt man immer leider erst, wenn man die, dank dem Schengen Abkommen, normalerweise nicht mehr vorhanden Grenzkontrollen, wieder mitmacht. Durch Slowenien erst mal ein paar km Landstraße. Klar im Regen, und obwohl ich eh fast nichts mehr trinken wollte, musste ich natürlich irgendwann mal wieder pinkeln. Hab ich schon erwähnt, dass ich meinen Sohn definitiv enterben werde ?
Danach auf die AB und auch die 9 km Stau vor dem Karawankentunnel waren kein Problem. Die Regenklamotten ließ ich gleich an: eine kluge Entscheidung, denn kurz vor daheim ging nochmal ein mega Wolkenbruch in der Nähe von Tittmoning los. Petrus, wir müssen reden, denn im August bei 10 Grad und Dauerregen, das macht keinen Spaß. Bin aber dann nach 651 km an diesem Tag gut zuhause angekommen. Meine Frau hatte den 🪵 Ofen angeheizt und bei Brotzeit und einigen Gläschen ließ ich die vergangenen 5 Tage Revue passieren.
Ich habe bewusst auf Stadtbesichtigungen verzichtet, mein Ziel war einzig und allein die Jadranska Magistrala. Und die war es wert . Nächstes Jahr werden dann mit meiner Frau die Städte nachgeholt.
So, welches Fa(hr)zit kann ich ziehen? Hier ein paar, natürlich völlig subjektive, Eindrücke:
+++
Die Guzzi machte fast alles klaglos mit
der Spritverbrauch und die Reichweite sind ein Traum
die Windschutzscheibe mit dem MRA Aufsatz passen für mich Knirps mit 1,70 m sehr gut.
Die Menschen, die ich kennenlernen durfte
Zelten ist gar nicht mal so übel , auch wenn es nur 2 Nächte waren, werde ich es sicher wieder tun, aber nur ab 2 Nächte am gleichen Ort aufwärts. Zwar nicht immer, aber immer wieder mal.
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Mir fehlen ein Tempomat, der sich intuitiv bedienen lässt, und ein Schaltassistent. Aber vielleicht bin ich ja von der BMW her zu verwöhnt
Einer Kupplung, der es zu heiß wurde, kannte ich auch noch nicht.
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