Unter Chemie.de findet man folgenden Beitrag:
Lederpflege mit Fett
Die
Imprägnierung mit Fett ist eine so genannte
geschlossene Imprägnierung, die die Atmungsaktivität und das Wasserdampfspeicherungsvermögen des Schuhschafts negativ beeinträchtigt. Deshalb werden heute zumeist flüssige Imprägniermittel (oft auch in Form von Treibgassprays, so genannte
Aerosole) auf Basis von
Silikonölen oder Fluorkarbonharzen verwendet. Diese bieten eine
offene Imprägnierung ohne die genannten Schwächen. Übrigens zeigen überfettete Leder sogar eine erhöhte Wasserdurchlässigkeit gegenüber unbehandelten Ledern.
Für die
Lederpflege (oder
Schuhpflege) ist Lederfett wenig bis gar nicht geeignet. Klassische Schuhoberleder sind
chromgegerbt und werden durch den Fettauftrag nach einer gewissen Zeit in ihrer Struktur lockerer (lappig und schwammig) und verlieren in der Folge ihre Form. Das Fett verbleibt zu einem gewissen Teil auf der Oberfläche, wodurch schnell neuer Schmutz anhaftet und der Lederzerstörung Vorschub geleistet wird (deshalb eignet sich Lederfett auch nicht zur Pflege von lederbezogenen Polstermöbeln). Auch verlangt ein mit Lederfett eingeriebenes Leder ständig etwas Fett auf der Oberfläche um Glanz zu zeigen. Ist das Fett ins Leder eingezogen, wird die Oberfläche matt und ist mit einer Schuhcreme nicht mehr zu Glanz zu bekommen. Insofern eignet sich
Lederfett nur für stark strapazierte (ausgelaugte) pflanzlich gegerbte Oberleder wie sie beispielsweise bei den Schuhen von Landwirten oder Bauarbeitern zu finden sind. Dort sollte es dann aber nur sehr dosiert verwendet werden, um die genannten Nachteile auszuschließen.