Ich persönlich kann nachvollziehen, daß Michelin den Road 5 eingestellt hat.
Du vergleichst zwei nahezu identische Namen tragende aber - auch laut Michelin - verschiedene Reifenvarianten miteinander, insofern ist das also wie der berühmte Äpfel-mit-Birnen-Vergleich.
Der Road 5 Trail wurde von Michelin nur für die R1100GS-Größen (vor allem Vorderrad) leider eingestellt, nicht jedoch für die übrigen Varianten. Dafür ist er weiterhin erhältlich. Ich mag ihn allerdings auch dort gerne, weil ich schon länger nicht mehr dauernd und
anhaltend auf der letzten Rille unterwegs bin. Für längere Brennaktionen sind die Mehrmischungspellen grundsätzlich weniger gut geeignet und anfälliger für Auflösungserscheinungen auf den weicheren Flanken als solche mit härterer Mischung oder Monocompound.
Von elektronischer Traktionskontrolle (noch dazu an der R1100GS) brauche ich mich nicht verrückt machen zu lassen, weil an keinem meiner Mopeds vorhanden. Und was den Kesselberg angeht, bin ich den, seit er vor Jahrzehnten durchgängig auf 60 km/h reduziert wurde, nicht mehr gefahren. Davor war er tatsächlich gerne einen Abstecher wert, aber eher zum Zuschauen in der Applauskurve bei den Wahnsinnigen, die quasi quer über die Vorderhauben der Autos gedriftet sind und damit den Autofahrern das blanke Entsetzen ins Gesicht getrieben haben. Dabei gab's sicher manchen braunen Streifen (in der Autofahrerhose) und genug Gründe das Treiben dort zu reglementieren.
Der Chef der Firma Wunderlich, ehemaliger Profi empfiehlt den Conti Road Attack und hält diesen für den besten Reifen für R und GS.
Ich persönlich nutze zwar die Schräglagenkapazität der R und GS aus, bleibe jedoch bei dem Road 6.
Der Conti kann so gut sein, wie er will, aber zu der Firma und ihrer Preispolitik habe ich ein nachhaltig gespanntes Verhältnis und nicht zuletzt auch zu ihrem - mittlerweile nicht mehr maßgeblichen - Umgang mit den Reifenfreigaben. Ich muß den Euro zwar nicht direkt umdrehen, stehe aber auch ziemlich auf Wirkungsgrad. Also vorne nicht
erheblich mehr rein als hinten herausschaut. Bei mir muß ein Motorradreifen auch wirtschaftlich ins Bild passen und den Vergleich halten die Conti-Leute leider schon länger nicht mehr aus.
Früher hatten sie Scheißreifen aus Hartholz, dann vor etlichen Jahren plötzlich Kurswechsel vermutlich im Mangement, haben sich ordentlich berappelt und führen - seit man im Qualitätsvergleich mit dem Mitbewerb endlich Land gesehen hat - als eine der Folgen mittlerweile in ihrem Segment in der Rangfolge die Preise von oben her an. Von mir aus, aber ohne mich! Ich werde eine Alternative finden, nicht von Conti und, aus anderen Gründen, nicht von Bridgestone.