R 1150 GS läuft schlecht

[olexgrom]

Hallo zusammen,

kurz zu mir:
Ich bin Alex, 26 Jahre alt, komme aus Augsburg und bin Besitzer einer GS 1150 BJ 2002.

Ich stehe vor einem Problem mit meiner Q, doch zunächst die Geschichte:

Habe mir der BMW 2022 gekauft und direkt eine Balkanreise von 3.500km unternommen.

Im November gleichen Jahres wurde mit die Vorfahrt genommen und bin mit ca. 10km/h mit meiner GS auf ein Auto aufgeprallt.
Ergebnis: Gesamte Front (Schnabel, Scheibe, Cockpit) im Arsch. Reifen und Gabel haben nichts abgekriegt.

Nachdem ich nun in den letzten 20 Monaten leider wenig Zeit hatte und es gedauert hat mir günstige gebrauchte Teile zu besorgen, habe ich mir letzte Woche mal die Zeit genommen und alles neu aufgebaut.
Beim Ausbauen des Tanks sind mir dummerweise die Schnellkupplungen gerissen. Nach ewigen hin und her mit neuen Schnellkupplungen (waren alle ab Werk undicht), wurde ich ungeduldig und hab drauf geschi**en und normale Benzinschläuche verbaut. Ich muss leider dazu sagen, dass ich nicht die richtigen Schläuche parat hatte und kurzerhand 6mm anstatt 8mm Schläuche verbaut habe.

Nachdem ich Ihr außerdem eine neue Batterie spendiert habe, wollte ich Die Q nach 20 Monaten Standzeit mal wieder zum laufen bringen.

Kurzerhand angeschmissen. Am Anfang hat sich Sie entsprechend schwer getan. Wurde aber immer besser und nun startet Sie.

Folgendes Problem: sie läuft extrem Kacke!

Sobald der Choke deaktiviert ist, nippelt Sie mir beinahe ab. Sobald ich etwas schneller Gas gebe stirbt sie dann ab.
Nur wenn ich sehr sachte Gas gebe, schaffe ich es Sie auf Touren zu bringen. Auch beim Anfahren schafft es die Große nur schwer und ich muss ziemlich gut Kuppeln um mit Ihr fahren zu können. Sobald ich jedoch im Fahren bin, läuft Sie eig. (bis auf vereinzelte Fehlzündungen) nicht schlecht.

Außerdem schlägt Sie im Leerlauf ziemlich unangenehm (Ist ein metallisches Klopfen) Sobald die Kupplung gezogen wird, ist besagtes Klopfen weg.

Mein Schwiegervater (Hobbyschrauber) meint, dass meine Vergaser wegen der Standzeit gelitten haben und Sie deswegen so schlecht läuft.
Außerdem meint er, dass dieses Klopfen vom Kupplungslager kommen könnte.

Ich hatte mir gestern im Bett noch überlegt, ob es vllt. an den zu kleinen Benzinleitungen liegen kann? Ich muss dazu sagen, dass Sie vor der Standzeit sehr gut lief, auf meiner ersten Tour keinerlei Probleme hatte und ich an Vergaser etc. nichts herumgespielt bzw. verändert habe.

Kann vllt. irgendein alter Hase einem Jungspund wie mir weiterhelfen bzw. Tipps geben? Vllt. kommt ja sogar jemand aus dem Raum Augsburg und möchte seine Erfahrung an die nächste Generation GS Fahrer weiterreichen?

Ich danke euch schonmal im Voraus für eure Hilfe.

Gruß Alex

 

[Erg-Chebbi]

Dein rechter Gaszug ist ausgehängt. Steck den richtig in die Aufnahme an der Drosselklappe und das Dingens tut. Benzinleitungen und stabile Schnellkupplungen gibt es bei tills.de
Vergiss den Eintrag hier im Forum zum Thema ausgehängte Gaszüge nicht.
Grüße Martin

 

[kallegerd]

Alternativ: Tausch die Schnellkupplungen gegen Benzinleitungen ohne Kupplung aus -> Keine Probleme mehr.

 

[Truckie]

Kleines Ups

 

[olexgrom]

Danke schonmal für das schnelle Feedback!

Ich werde morgen gleich mal gucken ob der Gaszug eingehängt ist!

Zum Klopfen: Kann das auch mit dem Gaszug zusammenhängen?

Gruß Alex

 

[Vagabund]

Also spontan würde Ich auch auf einen ausgehängten Gaszug auf der rechten Seite tippen, Benzinschläuche würde ich schon wieder auf 8mm montieren (Durchflussmenge?)
....und "Vergaser" hast du keine!!

 

[RolandBN]

@Alex:
Benzinschläuche: nicht das normale Meterware-Zeug nehmen, sollten den richtigen Innendurchmesser haben und druckfest sein.
Klopfen kann auch vom Kardan kommen, ist manchmal schwer zu orten.
Mach mal eine ordentliche Synchronisation mit der Schlauchwaage, reichlich Lektüre dazu bei Gerd: 4V0 Synchronisieren 1: Die Theorie

....und "Vergaser" hast du keine!!

Na ja, die Bings sind schon irgendwie Zwitter.

 

[olexgrom]

Nabend zusammen.

Gute und schlechte Nachrichten. Die schlechten zuerst: Beide Gas-Züge waren in Position.
Jetzt die Gute: habe ein bisschen an den Gaszügen gezogen und versucht diese ein wenig zu "lockern" anschließend lief sie ohne Choke einwandfrei bei ca. 1.100 Umdrehungen. Als ich dann den Choke mal eingeschalten habe, ging die Drehzahl wie gewohnt nach oben. Als ich dann den Choke (alles bei laufendem Motor) wieder raus machte, machte sie Faxen und ich hatte das selbe Problem wie vorher. Läuft unruhig, knallt und verschluckt sich.
Als ich anschließend den Motor wieder startete lief er wieder so unruhig und bei ca. 7000 Umdrehungen. Ich vermute (musste dann schnell los) dass wenn ich wieder an den Gaszügen ziehe, dass sie wieder besser läuft.
Kann es sein, dass die Gaszüge vllt iwo verklemmt sind? Oder vllt der Zug vom Choke?

Ich habe ein Video in dem sie ohne choke läuft, kann es jedoch nicht hochladen (zu groß)

Gruß

 

[FraFi]

Vielleicht ist in Deinem Gaszugverteiler etwas verklemmt.
Der „Choke“ ist bei der GS ja eine reine mechanische „ Standgaserhöhung“.
Das Ding auszubauen ist aber leider eine Herausforderung und bedarf sehr geschickter Chirurgenfinger, weil der Schlauch für die Kurbelgehäuseentlüftung weg- und wieder eingebaut werden muss.
GSrüsse
Frank

 

[Franz Gans]

Vielleicht ist in Deinem Gaszugverteiler etwas verklemmt.

... oder es zerlegt sich einer der Gaszüge in seine Bestandteile, denn sie scheint bei dem Test ja massiv unsynchron zu werden? Es macht wahrlich keinen Spaß dieses unselige Stück Konstrukteursmißgeschick unterhalb des Batterieträgers näher zu untersuchen, aber darauf wird's wohl hinauslaufen müssen.

Mit dem "Chokezug" wird ja in dem Kästle nur ein Keil verschoben, der das Rad für beide Drosselklappenzüge leicht und gleichmäßig bewegt. Die Kunststoffteile darin sollen alle trocken laufen ohne Öl oder Fett, das erfordert durchaus Selbstbeherrschung!.

 

[olexgrom]

Danke für die Antworten.

Es ist mir Rätselhaft, dass der Motor gut lief, als ich die Gaszüge ein wenig gelockert hatte und sobald ich den Choke ein und wieder ausgeschaltet habe, auf einmal der Motor abgekackt ist.

Ich hätte ein Video, indem sie ohne Choke lief und als ich Ihn eingeschaltet hatte. Das absterben am Ende, war der Zeitpunkt an dem ich den Choke wieder ausgemacht bzw. deaktiviert hatte.

Wie kann ich euch das Video zur Verfügung stellen?

Was meint Ihr, soll ich zum freundlichen fahren, oder zunächst einmal Prüfen, ob die Gaszüge iwo unter Spannung stehen? Oder kann es sein, dass der Chokezug iwie die Gaszüge stört bzw. beeinflusst?

Gruß

 

[RolandBN]

FraFis Tipp finde ich schon nicht schlecht. Weitere Ursache könnte sein, dass sich einer oder mehrere der beteiligten Züge auflösen (und/oder durch Schmodder/altes Fett/Rost schwergängig werden). Auch in dem Fall müsste der Seilzugverteiler raus.
Fürchte, Du wirst nicht drumrum kommen: Aubauen, alles überprüfen & ggf. neu. Ersatzteile gibts bei tills.de günstiger als im Glaspalast.

 

[olexgrom]

Hallo zusammen,

ich werde im ersten Schritt mal die Benzinschläuche wieder auf Original 8mm wechseln. Anschließend will ich das Motorrad mal ohne fest montierten Tank laufen lassen (ich werde den irgendwie hochheben). Falls es dann immernoch kacke läuft weiß ich zumindest, dass der Tank nichts verklemmt hat. Wenn Sie dann immernoch kacke läuft bring ich sie zum freundlichen. Kann man abschätzen was das ganze ca. kosten kann? Wenn es hier um ein paar hundert € geht soll mir das wurst sein, wenn sie danach gut läuft. (Ich habe Sie quasi umsonst und noch 1500€ obendrauf bekommen)

 

[Erg-Chebbi]

Gib mal bekannt in welcher Ecke von D du wohnst. Dann bekommst sicher einige Tips wo du günstiger als beim Freundlichen eine Repa in Auftrag geben kannst. Und sehr wahrscheinlich auch besser. Oder es taucht ein Forumskollege auf der dir zur Hand geht.
Alles möglich

 

[olexgrom]

Ich komme aus Augsburg

 

[tuttoterreno]

Lösung: wenn sie gut läuft, Choke Hebel nicht anfassen.

 

[Franz Gans]

dann immernoch kacke läuft bring ich sie zum freundlichen. Kann man abschätzen was das ganze ca. kosten kann? Wenn es hier um ein paar hundert € geht soll mir das wurst sein, wenn sie danach gut läuft.

In der obersten Kategorie der Glaspalastpreise befinden sich die Niederlassungen, die derzeit etwa zwischen 170 und 190 Euro für die Stunde Werkstattarbeit verlangen. Das kannst Du selber nachprüfen indem Du die eine oder andere Servicerechnung in dem Bereich Servicepreise-Bezahlbar? daraufhin abklopfst. 12 AW entsprechen bei BMW Motorrad einer Stunde Arbeitszeit.

Die BMW Motorrad Händler nehmen in der Regel etwas weniger pro AW, so daß Du nur eine ungefähre Größenordnung hast. Im Vorfeld einer Reparatur kann man sich die AW-Preise übrigens telefonisch durchgeben lassen. Das ist die eine Seite.

Dann kommt die Schätzung der erforderlichen Arbeitszeit für die Aufgabe. Da halte ich mich heraus, denn das ist eine Reparatur ohne konkreten Instandsetzungauftrag (wie z. B. tausche meine Drosselklappe) verbunden mit - je nach Monteurserfahrung und -geschick - Sucherei.

Und dann komt noch das erforderlich Material hinzu. Sollte die Gaszugmimik komplett zu ersetzen sein, kommen alleine für die Züge plus Verteilerkästle weit über 100 Euro zusammen.

Ich behaupte mal unter ~ 200 Euro kommst Du dabei vermutlich nicht davon. Strafe mich gerne Lügen.

 

[Raen]

Lösung: wenn sie gut läuft, Choke Hebel nicht anfassen.

Erst einmal sollte sie mal gut laufen oder?

 

[tuttoterreno]

Erst einmal sollte sie mal gut laufen oder?

Tut sie auch:

Es ist mir Rätselhaft, dass der Motor gut lief, als ich die Gaszüge ein wenig gelockert hatte...

 

[olexgrom]

Lösung: wenn sie gut läuft, Choke Hebel nicht anfassen.

Wird Spannend die Dicke ohne erhöhtes Standgas anzukriegen