Verbrauch auf 6,5 l gesunken
Morjin ! Guten Morchen insbesondere nach Kassel

!
Ich freue mich, vermelden zu können, daß ich 2x hintereinander 6,5 l auf dem Taschenrechner des handys hatte, und schon zuvor einige Male unter 7 l. Ich führe das auf die gestiegenen Aussentemperaturen zurück, vor allem aber auch auf eine stärke Gewöhnung an die Q, die ich inzwischen wohl auch "freigefahren" habe.
Jörg hat nicht ganz unrecht, wenn er mir vorhält, aus der Gewöhnung an den Vierzylinder heraus die Q recht lange ziemlich hochtourig gefahren zu haben, ohne daß es wirklich nötig war.
Gleichwohl: die beiden für mich sehr erfreulichen Verbrauchswerte haben sich auch dadurch ergeben, daß es sehr entspannte Touren in relativ weitem, größtenteils bekanntem Geläuf gewesen waren.
Auf meinen "Kurvenseminaren" im Thüringer Wald indessen werden solche Werte nicht erzielbar sein - das sind Streckenabschnitte, auf denen man kaum Gelegenheit hat, in die oberen Gänge zu schalten - und wenn, dann kann man Sekunden später wieder herunterschalten.
Die Q drückt zwar ab ca. 3000 upm schon sehr ordentlich - deutlich mehr, als mein gewohnter Vierzylinder. Aber irgendwo bei 4.000 upm fällt sie wieder in die Drehmomentdelle, die auch auf den Diagrammen deutlich zu erkennen ist. Unter 3000 upm ist meiner bisherigen Erfahrung nach nur ein "Prötteln" möglich, mit dem man kaum vernünftig eine ernstzunehmende Kurve durchfahren kann. Man "schlabbert" dann so durch, was nicht nur ästhethisch, sondern auch sicherheitstechnisch bedenklich ist.
Eine Rolle spielt vielleicht auch, daß die Q inzwischen "freigefahren" ist. Es ist schwer, das zu objektivieren - logisch, daß sich nach einem dreiviertel Jahr und knapp 9.000 km (die der Conti Trail Attac bis lang vorbildlich durchgehalten hat) das Moped besser anfühlt. Aber es gibt ein objektives Kriterium dafür, daß der Motor nicht richtig eingefahren gewesen ist, den ich da mit 20.000 km übernommen habe: nämlich die Farbe der Krümmer. Die waren blitzblank messingfarben, als ich das Teil gekauft habe, und nur eine leichte blaufärbung war etwa 3 Finger breit ab den Flanschen zu erkennen. Inzwischen sind sie schön blau bis ans Interferenzrohr.
Ich habe solche Erfahrungen schon öfters gemacht, als leidenschaftlicher Gebrauchtkäufer, der in 25 Jahren als Klimakiller nur ein einziges - und letztes - Mal einen fabrikneuen Motor unterm Arsch hatte - in einer 525er Turbodiesel-Dose auch aus dem Weissblauen Hause. Auch der ist sorgfältigst eingefahren worden, und versieht mit 330.000 km immer noch sehr druckvoll seinen Dienst. Ansonsten gab es immer nur Gebrauchte - ein neues Moped gar gab es auch noch nie (nur mal einen Vorführer mit 400 km - eine F800 übrigens, deren Motor mir garnicht gut gefallen hatte).
Motoren, die nie richtig an ihrem Drehmomentmaximum gefahren worden sind, nie richtig aus dem Vollen gelaufen sind, sondern immer nur im Drehzahlkeller vor sich hinprötteln, entwickeln nicht ihr volles Potential, und setzen sich mit allerlei Ablagerungen zu, die normalerweise beim hohen Drehen verbrannt werden. Man muß sie regelrecht "einfahren".
Diese Behauptung kann ich technisch nicht belegen, und was ich geschrieben habe, gibt eher mein Gefühl wieder, als daß der Anspruch auf technische Korrektheit erhoben wird.
Die Krümmerfarbe - das fehlende Blau - ist ein Indiz (mehr nicht) dafür, daß meine Q bei ihrem Vorbesitzer wohl nicht richtig ausgeritten wurde - ein anderes Indiz ist die lächerliche Laufleistung von nur 20.000 km 6 Jahren. 20.000 km fahre ich mit meinen Mopeds locker in einer Saison. Mein Vorbesitzer ist durchschnittlich 3.333 km pro Jahr gefahren - das sind nach meinen Maßstäben gerade mal 10 kleine Tagestouren - er war wohl ein ausgesprochener Gelegenheitsfahrer ...
Insofern widerspreche ich Jörg auch im Grundsatz:
Deutliche Verbrauchs- und Leistungsunterschiede bei gleichen Modellen halte ich nicht für ungewöhnlich. Zur Serienstreuung kommt das ganz wesentliche Element der Behandlung durch den bzw. die Besitzer hinzu, wobei das Wichtigste die korrekte Abarbeitung der Einfahrregeln und die regelmässige richtige Wartung sind. An nächster Stelle steht bei mir das regelmässige Warmfahren. Ein überlitriger Motorradmotor braucht nach meiner Erfahrung ca. 25 km, bis er richtig durchgewärmt ist, nicht nur die Kühlflüssigkeiten - wozu ich mal ganz salopp auch das Motoröl rechne - ihre Betriebstemperatur erreicht haben, sondern der gesamte Motorblock, Getriebe, Antriebsstrang usw. voll und tiefgehend aufgewärmt sind. Im Hochsommer kann es schneller gehen, in der kalten Jahreszeit kann es länger dauern. Mit etwas Motorengefühl merkt man es, wenn es soweit ist - und erst dann kann man es "krachen lassen". Diese meine Meinung scheint, wenn ich so auf meine Diskussionen on- und offline zurückdenke, nicht unbedingt die Einhellige zu sein. Es gibt etliche, die schon lustig am Quirl drehen, wenn die Temperaturanzeige gerade mal den grünen Bereich erreicht hat. Das ist meiner Meinung nach Motormord auf Raten.
Gruß
Kroni