Hallo David, lange nix gehört...
ich will mal kurz gegenüberstellen, welche Einstellmöglichkeiten die Serienfederbeine haben, und welche die von Dir genannten Wilbers Eco:
Serie vorne: Federvorspannung mit Hakenschlüssel. Zug-/Druckstufe nicht einstellbar.
Serie hinten: hydraulische Federvorspannung per Handrand, und Zugstufe stufenlos einstellbar. Druckstufe nicht einstellbar.
Vorne wirst Du wahrscheinlich einmalig die von Dir bevorzugte Federvorspannung eingestellt haben und seither vergessen. Ist auch i. O. so.
Hinten sollte die Federvorspannung eigentlich je nach Beladung (Solo/Sozia/volle Koffer) angepaßt werden. Ebenso die Zugstufe. Wobei beim Serienteil die Zugstufe in ganz geöffneter Stellung für den Solobetrieb eigentlich schon überdämpft ist. Und bei den meisten nicht mehr ganz taufrischen Serienfederbeinen fehlt Öl in der Vorspannhydraulik. Das merkst Du daran, daß Du den Drehknopf von der geöffneten Stellung aus viele (ü10) Klicks zudrehen kannst, bevor Du einen Widerstand merkst. Das Federbein kann somit gar nicht mehr vollständig vorgespannt werden.
So und jetzt die Eco-Wilbers:
vorne: Federbasis kann in eingebautem Zustand überhaupt nicht verändert werden. Geht nur mit Hakenschlüssel in ausgebautem Zustand. Zug-/Druckstufe nicht einstellbar. Der Federweg von ursprünglich ca. 200 mm wird auf ca. 150 - 160 mm begrenzt.
hinten: Ohne die zusätzliche Hydraulik, die nochmals knapp 200 Euro Aufpreis kostet, kannst Du die Federvorspannung in eingebautem Zustand nicht verändern. Geht nur ausgebaut. Und Zug-/Druckstufe sind nicht einstellbar.
Kurzum: Du willst Dir die Eco-Ausführung zulegen, die außer wesentlich besserem, feinfühligem Ansprechen im Vergleich zur Serie eher weniger kann?
Du wirst mit den Spar-Wilbers nur dann glücklich, wenn rein ZUFÄLLIG
1. die Zugstufe des vorderen Federbeins und
2. die Zugstufe des hinteren Federbeins bei Dir passen sollte. Wenns nicht paßt, kannst Du nix mehr dran ändern.
Die hintere Vorspannung kannst Du nur einmalig beim Einbau durch unterschiedliche Federvorspannung im Try & Error-Verfahren so lange anpassen, bis es Dir paßt. Kann dann aber - außer durch erneuten Aus-/Einbau - nicht mehr auf veränderte Beladung abgeändert werden. Vorne muß ja nach einmalig gefundener Vorspannung daran nix mehr auf die Ladung angepaßt werden.
Wenn Du das alles genau so willst: Kaufen! (wohl eher nicht?)
Was man sagen muß ist, daß die Wilbers wesentlich feinfühliger und präziser ansprechen als die bockigen Serienteile. Und wenn die Dämpfung zufällig stimmt, das dann auch seeeehr saaahnig.
Meine Meinung u. Erfahrung: Entweder die Serienteile bei HH-Racetech aufarbeiten lassen. Geht beim vorderen aber nur, wenn Du Dir ein WP-Bein aus der 2005er/2006er Serie der GS 1200 holst. Nach dem HH-Umbau wirst Du wieder begeistert sein.
Oder eben Wilbers.
Aber nicht die Sparversion Eco, sondern mindestens die 630/640 Adjustline plus Vorspannhydraulik hinten. Bei diesen Modellen können die Zugstufen in sehr breitem Bereich nach Deinen Vorlieben eingestellt und angepaßt werden.
Und Du bereust, dies nicht schon vor 70000 km gemacht zu haben.
Und manche werden hier noch Öhlins ins Feld führen. Dazu kann ich aber nix sagen. Außer, daß zwischen den von Dir ins Auge gefaßten Wilbers-Eco und den Öhlins ein kleines Vermögen liegen wird.
Ich hab die o. g. Adjustline mit Hydraulik seit kanpp einem Jahr montiert und bin absolut begeistert. Kein Vergleich zur Serie bzw. noch mal besser als HH-gepimpte Serie (was ich zuvor drin hatte). Die Reduzierung des vorderen Federwegs macht sich auf der Straße durch eine stabilere Front bemerkbar. Allerdings fehlen die paar cm Federweg oftmals ein wenig im Gelände.
Viel Text, sorry! Hoffe aber, gehelft zu haben...
Grüße vom elfer-schwob