moin,
um mal vorweg zu schicken:
ich war 15 jahre bei bmw motorrad als Gebietsleiter tätig.
Viele von Euch können sich sicher noch an die Jahre erinnern, als ihr bis zu 8x im 1.Jahr in die Werkstätten kommen "durftet".
Viele von Euch kannten somit im 1.Jahr alle Mitarbeiter schon mit Vornamen und deren Familiengeschichten
Die "zufriedenen Gespräche" auch zwischen mir und den Händlern und auch teilweise Euch als Kunden... habe ich noch sehr gut in Erinnerung...
Nun mal den Schwenk auf eine URAL.
In der Sowjetzeit wurden URAL`s in Russland bei Irbit gebaut; Dnepr baute in Kiew, Ukraine.
Ausgangsproduktion ähnelte sich, um dann in den jeweiligen Werken verschieden weiter entwickelt , oder besser gesagt: gebaut zu werden.
Nach dem Zerfall der UdSSR kamen die finanziellen Probleme und damit eine sehr schlechte Material- und Arbeitsproduktion.
Im Unterschied zur Ukraine: Russland, das schon sehr früh mit Investoren gearbeitet hatte, kam richtig gutes Geld in das Werk.
Die Produktion wurde drastisch runter gefahren, denn in den ehemaligen Länder der UdSSR kaufte man lieber Westware.
In der Anfangzeit gab es einen aktiven Importeur Haubrich, der viele Neumotorräder tatsächlich zerlegte und sie mit deutschen und qualitativ höherwertigen Material wieder komplettierte.
Später kam dann der heutige Importeur aus Österreich, Hari Schwaighofer, an den gesamten Europäischen Markt als Importeur und brachte mit sehr viel Erfahrung, Wissen und guten Kontakte in`s Werk enorme Anregungen und Verbesserungen ein.
Die Besitzer von URAL sind russische Geschäftsleute die in Amerika wohnten/wohnen.
Im Laufe der Jahre kaufte man immer mehr aus der besten Qualitätslinie aus Europa: Deutschland, Italien, Kolben, Motorteile, Getriebeteile, Elektrik, Armaturen etc.
Somit auch höchste Qualität in der Fertigung. Das hat natürlich einen höheren Verkaufspreis, aber auch eine hochwertige URAL zur Folge.
Jedoch kostet ein neues Motorradgespann zwischen 12-15.000 Euro je nach Modell.
Vergleicht das mal mit einer BMW... da bekommst DU gerade mal Mittelklasse als Solofahrzeug...
Der Markt heute sind etwa 70% USA, die restlichen 25% Deutschland, Frankreich, Italien und restliches Europa.
max. 5% verbleiben in RUS.
Natürlich völlig anders bei Dnepr, die es seit den Ende der 90er nicht mehr als Fahrzeughersteller gibt; wie so vieles in der maroden und korrupten Ukraine.
Zur Teilequalität: hier muss man deutlich aufpassen und unterscheiden.
Die guten Ersatzteile kommen über den offiziellen Weg, kosten normales Geld. (sind ja Brembo, Herzog, Magura etc.)
Dann gibt es noch viele Kleinstbetriebe in der Ukraine, wo Schrott, uralte Lagerware oder billigste Nachbauten (aus China und Ukraine) kommen, die dann über ebay and co. verkauft werden.
Finger weg!
ALS LETZTES noch zu den Kunden:
auch hier gibt es zwei Lager:
die einen sind Schrauber und auch Käufer, die denken, sie bekommen für 1500 Euro ein fahrtüchtiges Motorradgespann.
Angeboten werden für diesen Kurs abgewrackte Dnepr und Ural`s die nicht mal mehr jemand in den ehemaligen Sowjetländer haben will. Was man dort mit diesen Fahrzeugen macht, kann jeder von Euch bei youtube ansehen.
DAS sind aber auch die, die sich dann in einem bekannten dnpre-ural Forum darüber auslassen, was das mieses zeugs ist.
IST es ja auch...aber das hat mit heutigen URAL`s außer dem Namen nichts zu tun.
Dann gibt es auch ein neues URAL-fahrer.de Forum, welches ein Forum ist, wo sich Käufer von Neuen 750er und alten650er unterhalten und sich gegenseitig Tipps geben.
Hier könnt ihr auch jede Menge von Reisen und Erlebnissen mit diesen tollen Gespanne lesen.
Seid herzlichst eingeladen.
und zu Gutes Letzt: schaut Euch eine neue URAL an, fahrt sie aber bitte nicht Probe!
Denn dann kommt der Virus auf, man will so etwas haben!
beste Grüße
Holger
http://www.ural-fahrer.de/