Ich habe mir 1999 einen BMW 325i Cabrio mit Automatik gekauft, den habe ich dann 14 Jahre sehr zufrieden gefahren und habe ihn 2013 dann wieder verkauft.
Damit hatte ich zwei sehr schräge Verksufserlebnisse. Das erste war 2003: Ich hatte den Wagen mit einem Werks-Hardtop gekauft und die ersten Jahre auch über den Winter gefahren, dann kaufte ich ein Winter-Auto und beschloss, das Hardtop auf eBay zu versteigern. Also schönes Foto gemacht, ordentliche Beschreibung getextet, Angebot mit zehn Tagen Laufzeit gestartet, und ab dafür. Bedingung: Nur Käufer in Deutschland, Abholung innerhalb einer Woche, kein Versand. Die Gebote zogen dann auch gleich ganz flott los, bis die Geschichte bei ca. 250 Euro ins Stocken geriet (Marktpreis damals ca. 700 Euro). Dann tat sich nichts mehr. Plötzlich meldete sich einer bei mir und schrieb: "Wusstest du eigentlich, dass einer dein Hardtop für viel weniger Geld anbietet?" Und tatsächlich, ein anderer Anbieter hatte mein Foto geklaut und versuchte, ein Hardtop zu verkaufen, das es vielleicht gar nicht gab. Also habe ich ihm eine Mail geschickt und ihm gesagt, er solle sofort mein Bild löschen, sonst Ärger. Was macht der Rotzlöffel? Schreibt kackfrech zurück, wie ich denn beweisen wolle, dass ich und nicht er der Urheber des Bildes sei. Nun, im Gegensatz zu ihm hatte ich das Originalbild in HiRes auf der Platte. Dennoch war ich in Panik: Meine Auktion sollte vor seiner enden, und es waren ja schon Gebote eingegangen, die in jedem Falle einen Anspruch auf Verkauf zum Höchstgebot gehabt hätten. Glücklicherweise kannte ich jemanden bei eBay, der dann dafür gesorgt hat, dass das geklaute Angebot aus dem Netz verschwand. Dann gingen bei mir die Gebote hoch, und ich habe das Hardtop schließlich zu einem schönen Preis verkauft ...
... an eine Frau, die in London saß. Wie sie sich denn das mit dem Abholen vorstellt, wollte ich wissen? Es käme jemand vorbei und würde es holen, aber erst in sechs Wochen. Klasse. Ob sie denn wenigstens etwas Geld anzahlen könnte? Leider nicht, weil die Transfergebühren für Überweisungen von UK nach .de wahnsinnig hoch wären (waren sie damals tatsächlich). Ich saß also mit dem Teil an, die Auktion war beendet und: nix. Irgendwann meldete sich díe Guste und schrieb, am übernächsten Samstag um zwei würden Freunde von ihr vorbeikommen.
Was soll ich sagen: Die Jungs kamen mit einem verbeulten Ford Transit, auf die Minute pünktlich, das Geld hatten sie passend. Einen Hardtop-Ständer haben sie für 50 Euro auch noch mitgenommen, und weg war das Dach.
Man muss nur Vertrauen haben;-)
2013 habe ich dann das ganze Auto verkauft, mit guten Fotos und einer wirklich genauen Beschreibung, mit Angeboten auf Mobile.de und Autoscout. Die Autoscout-Anzeige war noch keine 20 Sekunden online, da klingelte schon das Telefon. Dran war eine Nervensäge mit Migrationshintergrund. Warum der sich nicht erst mal in Ruhe das Angebot durchgelesen hatte, bevor er zum Hörer griff, das ist mir bis heute nicht klar. Jedenfalls fand er das Auto scheiße: "Der hat 'ne Automatik, ne?! Das ist nicht so gut, ne?!" Die Farbe hat ihm nicht gefallen, und statt der geforderten zwoneun wollte er nur einsvier zahlen.
Das musste ich dann kurz machen: "Komm, du willst doch ein ganz anderes Auto. Du willst doch einen silbernen 325er mit Handschaltung für Einsvier! Das hier ist aber ein schwarzer mit Automatik für zwoneun."
Gekauft hat ihn schließlich ein Türke aus Dingolfing. Wir haben ewig um den Preis gefeilscht, am Ende hat er ihn für zwovier gekauft, bar bezahlt und beim Wegfahren gestrahlt wie ein Halogenscheinwerfer.
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