Motorradland Nr.1 denkt über Maut nach

[nordmann1]

Reisen in der guten alten Zeit: Wer sich im frühen 19. Jahrhundert, sagen wir 1815, von Köln nach Königsberg aufmachte, musste Geduld mitnehmen. Nicht nur, weil Pferd und Kutsche die Gemächlichkeit liebten. Auf der Strecke standen 80 Zollstationen.

Die damaligen Zollstationen, sind die heutigen Mautstationen.
Ursprünglich habe ich einmal gedacht, toll der europäische Gedanke, der schafft die kleinkarierte Kleinstaaterei ab. Dem ist nicht so, weil eine kleine Gruppe Schwachsinniger die Maut befürwortet.
Jetzt wird im Motorradfahrerland Nr. 1, Dänemark auch ernsthaft darüber nachgedacht, die Maut nach Vorbild Deutschland einzuführen. Dafür möchte ich nirgends Vorbild sein, für so einen Murks kann man sich nur schämen.

Anstatt, dass einmal die ach so weltoffenen EuropapolitikerInnen die Grenzen niederreißen, bauen sie diesen kleinstaaterischen Schwachsinn erneut auf.

Aber wenn ich mir die Köpfe ansehe, die im Europaparlament sitzen, weil sie aus ihren Ländern weggelobt wurden, wundert mich gar nichts, dass wir uns wieder in Richtung 1815 entwickeln, nur dass wir jetzt nicht mehr mit der Postkutsche unterwegs sind.

 

[Intermezzo]

Aber wenn ich mir die Köpfe ansehe, die im Europaparlament sitzen, weil sie aus ihren Ländern weggelobt wurden, wundert mich gar nichts, dass wir uns wieder in Richtung 1815 entwickeln, nur dass wir jetzt nicht mehr mit der Postkutsche unterwegs sind.

"Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah" Wessen Herzensprojekt war nochmal die Ausländermaut? Ich meinte natürlich die Vekehrsinfrastrukturabgabe.

In Brüssel wird das umgesetzt, was auf nationaler Seite, u. a. durch die Lobbyisten, gewünscht wird. Die wenigsten erwähnen das bei ihrer Kritik am EU-Gesetzgebungsverfahren.

Die Gurkenkrümmungsradiusverordnung wurde beispielsweise auf Antrag der Mitgliedsländer erstellt. Ziel war die Normierung und Vergleichbarkeit der Produkte europaweit. Und ratet mal welches Land in der Normung meisterhaft ist?

Aber, es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Und eine Maut nach deutschem Vorbild (stimmt, irgendwie schäme ich mich dabei auch), wird wohl auch Dänemark nicht alle Straßen betreffen. Außerdem muß die auch erst einmal durch die EU genehmigt werden.

Außerdem wird ja erst drüber nachgedacht. Nix genaues weiß man nicht.

Gruß Tom

 

[der_brauni]

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Aber wenn ich mir die Köpfe ansehe, die im Europaparlament sitzen, weil sie aus ihren Ländern weggelobt wurden, ....

Man muss nur Obacht geben, wenn selbige wieder zurückgelobt werden
Ich hoffe das war jetzt nicht zu politisch.

Gruß Thomas

 

[RunNRG]

Was besseres hatten sie doch nicht aufzubieten.....

 

[QVIENNA]

Die generelle Bemautung von Autobahnen ist ein EU Projekt. Die einen früher, die anderen später (wenn gerade keine Wahlen anstehen).

 

[nordmann1]

In Brüssel wird das umgesetzt, was auf nationaler Seite, u. a. durch die Lobbyisten, gewünscht wird. Die wenigsten erwähnen das bei ihrer Kritik am EU-Gesetzgebungsverfahren.

Ein Land wendet sich mit einer sehr dummen Idee, zB. Maut, an die übergeordnete Stelle und die stellt die Genehmigung aus, wer ist jetzt der größere Depp?

Wenn jetzt alle Staaten Europas ein Pickerl verlangen, müssen wir dann alle rückwärts fahren, weil die Frontscheibe zugeklebt ist? Ein Mautaufkleber ist einfach krank. Warum macht die EU nicht einfach einen Finanzausgleich für die Straßennutzung. Wird zB. bei der Argarzulage und in vielen anderen Bereichen auch gemacht. Weg mit dem Gelumpe, dass man an einer Straßensperre zur Kasse gebeten wird oder sich so einen Dreck auf die Scheibe oder 20 Transponder an die Windschutzscheibe kleben muss, damit man ungehindert fahren kann. Das könnte man alles einheitlich über eine einheitliche Kfz Steuer oder den Spritpreis regeln. Aber nein, beim Spiel im Sandkasten, machst du meine Sandburg kaputt, trete ich deine auch kaputt. Kleingeistig, kleinkariert, kleinmütig usw. usf.

 

[Lewellyn]

Bei der Maut werden Äpfel mit Birnen verglichen. Die Entfernungsabhängige Maut wie in Frankreich für Autobahnen, die in der Hand von halbwegs privaten Betreibern sind vs. die Ausländermaut in D, die einfach nur der Bemautung öffentlicher Straßen dient.

Die Maut in F ist teuer, dafür erhalte ich aber top Autobahnen, die ich zum überwiegenden Teil mit Tempomat auf 137km/h entspannt abfahren kann. Grenznah gibt es keine Maut, gibt es eine Maut, existieren i.d,R. auch gut ausgebaute, mautfreie Nebenstrecken.

In D gibt es keinerlei Entspannung, nur den üblichen Stress und die Dauerbaustellen, dafür kostet es nun Geld. Deutsche Lösung halt.

 

[Demokrit]

Maut - in Deutschland wie auch anderswo - war und ist eine der uneuropäischsten Maßnahmen überhaupt, überflüssig wie ein Kropf - ähnlich wie nationale Abgasplaketten. Motorräder müssen bald größer werden, damit anstehende Plakatierung auch dran passt.

Die Partei, welche uns diesen Schwachsinn "geschenkt" hat, hat gerade ein Mandat für weitere 4 Jahre Irrsinn erhalten. Und ja, Mutti lügt ("mit MIR wird es keine Maut geben").

 

[nordmann1]

Maut - in Deutschland wie auch anderswo - war und ist eine der uneuropäischsten Maßnahmen überhaupt, überflüssig wie ein Kropf - ähnlich wie nationale Abgasplaketten.

Volle Zustimmung. Der Rest ist geschenkt und passt hier nicht her.