Motorrad Verkauf über Spedition

[Gast60212]

Hallo,

Ich habe gerade meine GS per Ebay verkauft.

Käufer will sie per Spedition holen lassen. Das Geld will er vorab überweisen. Ich hatte gerade mit dem Käufer ein ausführliches Telefongespräch, er hört sich vertrauenswürdig an (muss allerdings nichts heißen).

Was kann dabei schiefgehen? Überweisung muss von einem deutschen Konto kommen.

Die kontaktdaten der Spedition sollte ich vom Käufer bekommen (Kennzeichen Firmenname usw.)

Was kann für mich noch gefährlich werden?

Gruß Florian

 

[Lewellyn]

Überweisen sind eigentlich nicht rückholbar. Eigentlich. Willst Du auf Nummer sicher gehen, rufst Du Deinen Bankberater an, sobald das Geld da ist und fragst Ihn einfach, ob die Überweisung rückholfähig ist.

Wenn dann die Speditionsdaten vorliegen, diese googeln und dort anrufen (mit der gegoogelten Nummer), ob ein Abholauftrag besteht.

Dann kann eigentlich nix mehr schiefgehen.

 

[Gast60212]

Danke,

Eigentlich schade, dass man sich über sowas Gedanken machen muss...

 

[Nordisch]

Gibt es da nicht auch so einen Trick, bei dem zu viel überwiesen wird und dann die Differenz bar an die "Spedition" zurück gezahlt werden soll?

 

[assindia]

Gibt es da nicht auch so einen Trick, bei dem zu viel überwiesen wird und dann die Differenz bar an die "Spedition" zurück gezahlt werden soll?

Ja das gibt es. Du bekommst einen Scheck zugesendet oder per Western Union eine Zahlungsanweisung. Der Betrag ist zu hoch - aus welchen Gründen auch immer - das überschüssige Geld sollst Du dem Spediteur geben und dann bist du das Moped und das Bargeld los.

Bei einer Überweisung von einem deutschem Konto ist das so gut wie Bargeld. Die Überweisung kann nur mit dem Einverständnis des Empfängers zurückgeholt werden.

Edit: Das Moped natürlich nur dann herausgeben wenn das Moos auf dem Konto ist. Also gebucht - nicht vorgemerkt oder sonstige Zusätze.

 

[Ralsch]

Moin,
habe ich schon mehrfach so praktiziert, ge- und verkauft.
Es gibt ja verschiedene Anbieter auf dem Markt die das seit Jahren machen und entsprechende Referenzen haben.
"Falschgeld" ist dabei nicht wirklich zu erwarten, der Spediteur schleppt ja nicht das Geldbündel vom Käufer zum Verkäufer sondern der Käufer überweist und der Spediteur bringt dir frisches Geld aus dem Automaten mit.
Solange er nicht anfängt, irgendeine gänzlich unbekannte, rumänische "Spedition" beauftragen zu wollen würde ich mir da keinen Kopf drum machen.
Btw - ich hatte mit den Käufern/Verkäufern immer ein längeres und in der Regel spannendes und nettes Gespräch am Telefon, da weiß man schon in etwa worauf man sich einstellt.
Und für ein 2.500€ Moped würde ich persönlich nicht quer durch die Republik fahren um das geringe Restrisiko zu mitigieren.
Btw - auch die Fahrer der Spedition sind tw. echte "Marken". Der letzte, der mir die BMW gebracht hat, war mehrere Jahre bei Ducati in Italien. Wir haben uns lange und angeregt unterhalten

 

[eetarga]

Wir machen - als Transportdienstleister im Motorradbereich - das auch öfter so. Anzahlung durch den Käufer in vereinbarter Höhe direkt an den Verkäufer, wir bekommen eine Kopie vom Überweisungsträger. Dann kommt der LKW zur Abholung und der Fahrer bringt den nötigen Betrag in Bar mit und zahlt vor Ort aus, wenn z.B. Fahrgestellnummer und die Beschreibung so in etwa matchen. Bisher stressfrei. Die geleistete Anzahlung sichert uns ja auch ab, das der Käufer uns nicht einfach auf Verdacht irgendwo hin bestellt.

Oftmals, um keinen Streß zu verursachen, bitte wir dann den Verkäufer nach Eingang de Anzahlung um eine Kopie/Foto der Zulassungsbescheinigung mit lesbarer FG.Nr. und dem Abmeldenachweis.

 

[DirtySanchez]

Hatte ich auch schon, allerdings mit Barzahlung durch den Abholer. Bei Überweisung von deutschem Kto vorab ist man relativ sicher.

 

[elfer-schwob]

Was kann dabei schiefgehen?

...aus Sicht des Käufers: Du hast gar keine GS, bzw. sie gehört gar nicht Dir oder sie ist Schrott!

Wenn der Deal so abläuft, wie Du das beschrieben hast (Standard-Banküberweisung des vollen Kaufpreises vorab Konto zu Konto und nicht etwa per Lasteinzugsverfahren oder per irgendwelcher Paypal- oder BestWestern-Verfahren) dann hat Dir der Käufer einen großen Vertrauensvorschuß und alle Trümpfe in die Hand gegeben und hofft auf ehrliche Umsetzung!
Das Überraschungsmoment zur Güte des Deals, insbesondere zum Zustand der gekauften Ware, liegt dann allein auf seiner Seite.

Aus meiner Sicht (ich hab die Speditionsüberführung schon einige Male für Käufe und Verkäufe genutzt) hast Du alles richtig gemacht und sobald die Kohle auf Deinem Konto gutgeschrieben ist, kannst Du in aller Ruhe auf den Abholtermin warten.
Alle anderen eventuellen Streitigkeiten müßten dann notfalls nachträglich und (außer-)gerichtlich geregelt werden.

Als Käufer handhabe ich persönlich das so, daß ich eine Anzahlung leiste und die Spedition den Rest bei Abholung in bar und vor Ort übergibt. Dieser "Treuhandservice" wird zumindest von einer mir bekannten www.DieMotorradspedition.de für geringste Gebühren angeboten.

Grüße vom elfer-schwob

 

[Gast60212]

Eine fiese Nummer hab ich noch gefunden:

Nachdem der Spediteur weg ist, kommt der "richtige" und will das Fahrzeug holen. Dann schuldet man dem Käufer ein Motorrad. Das ist der Nachteil der Überweisung.

 

[Spaetstarter69]

Habe die 125er Honda von meinem Sohn über eine Spedition abholen lassen. Der Kaufvertrag wurde vorher per Mail erledigt. Das Geld hat die Spedition mitgebracht. Hat alles gut funktioniert.

 

[ZTino]

Treuhandservice funktioniert bestens, hab schon gekauft und verkauft.

 

[1250]

Hatte schon einen ähnlichen Verkauf. Hab mir vor der Abholung vom Käufer einen Dreizeiler unterschrieben lassen: Gefahrenübergang bei Übergabe an Spedition XYZ, Verzicht auf Besichtig. Als PDF mit Ausweiskopie senden lassen. Ein seriöser Käufer wird dagegen nichts einzuwenden haben. Natürlich vor Übergabe abmelden. Bei mir hat es mehrfach gut funktioniert.

 

[Frangenboxer]

Ich habe ein Motorrad über eBay an einen polnischen Händler verkauft. Dessen Frau hat eine kleine Spedition mit ein paar Sprintern. Leere Rückfahrten wurden dann mit gekauften Motorrädern aufgefüllt.
Er hatte den vollen Kaufpreis überwiesen, nachdem klar war, dass das Motorrad noch max. 2 Wochen bei mir stehen kann.
Fahrer kam dann wie angekündigt, alles problemlos.
Natürlich abgemeldet ohne Kennzeichen.

Auch mal aufs Bauchgefühl hören, es sind nicht alles Betrüger so draußen.
Ich habe auch meine BMW über eBay gekauft, aber bei Abholung bar bezahlt.

 

[AxelF]

Eine fiese Nummer hab ich noch gefunden:

Nachdem der Spediteur weg ist, kommt der "richtige" und will das Fahrzeug holen. Dann schuldet man dem Käufer ein Motorrad. Das ist der Nachteil der Überweisung.

Jo, das ist wirklich fies. Aber bedingt natürlich Insiderwissen, das eigentlich dann nur der jeweils andere haben kann. Und der "Schuldige" müßte dann zumindest vor Gericht seinen Klarnamen/Adresse angeben. Interessant war die Masche ja sonst vor allem, wenn man durch WesternUnion oder geklaute Daten anonym bleiben konnte.

 

[Gast63216]

Das ist oft ein Trick.
Wie die Betrüger vorgehen kannst Du bei Mobile oder Autoscout nachlesen.
Wenn hier nicht alles nachvollziehbar ist, d.H. Kaufpreis vom tatsächlichen Käufer auf dem Konto. Geld kommt von einer deutschen Bank, die Spedition hat vollständige Unterlagen und eine Vollmacht des Käufers uvm. ist es äußerst gefährlich.
Ein Indiz ist oft die Gmail-Adresse,

 

[eetarga]

Thor63 - da du anscheinend deine eigenen negativen Erfahrungen und sich daraus ableitende Empfehlungen hier ja so raushaust, da würden mich die (negativen) Details und deine persönlichen Erfahrungen doch mal sehr interessieren!
Oder beruht das doch nur auf ich habe gehört oder bei fb gelesen?

Warum ich da ein bißchen angepisst reagiere?

Ich kaufe in dem Stil so ca. 30 bis 60 Bikes pro Jahr. Ich verwende eine G-mail Adresse. Der Käufer bzw. wir zahlen entweder 100 % Vorkasse oder eine Anzahlung selbstverständlich nicht von einem deutschen Konto, denn wir sind eine estnische Firma die sich mit dem Import und dem Transport von Motorrädern aus Deutschland raus beschäftigt.

Es reicht ja wohl völlig, wenn der Fahrer/Abholer sich durch seinen Ausweis ausweist und für die Übergabe gibt es ein CMR.

Also in dem Sinne - leg mal die Karten auf den Tisch oder mach den Kopf zu - auf gut Norddeutsch!
Und überlege dir vielleicht mal, das du mit deinem sinnlosen "ich habe da mal gelesen, gehört, bei fb wurde..." Leuten wie mir das Geschäft nicht gerade erleichterst. Denn wir verdienen unser Geld durch Arbeit, nicht durch paranoides Verhalten eines möglichen Verkäufers, der von solchem Schwachsinn, wie du ihn hier verbreitest, ausgelöst werden kann.

 

[elfer-schwob]

... als PDF mit Ausweiskopie senden lassen.

Das leidige Thema "Ausweiskopie per Inet zu übermitteln" ist regelmäßig der eigentliche Türöffner für die ganzen Betrugsmaschen!
Weder Scans des eigenen Ausweises versenden, noch die des Gegenübers akzeptieren!
Als Versender weißt Du nicht, was mit Deinem Ausweis angestellt wird und als Empfänger weißt Du nicht, wessen Ausweiskopie das ist...

 

[Hansemann]

Denn wir verdienen unser Geld durch Arbeit

Handel


Gmail-Adressen werden vom Anbieter/Provider nicht verifiziert, man kann da beliebige Angaben machen.

Deutsche IBAN haben mittlerweile keine erhöhte Sicherheit mehr. Man kann bei Direktbanken mit gestohlenen/gefundenen/im Internet gekauften Personalausweisen ganz einfach ein Konto eröffnen. Da einen Dauerauftrag bei Geldeingang sofortige Weiterleitung auf eine Bank in bestimmten Ländern oder Kauf von Kryptowährungen. Bis die Konten auffallen und dicht gemacht werden, sind Beträge im 6-stelligen Bereich drüber gelaufen.

Vielleicht auch mal den Begriff "Dreiecksgeschäfte" googeln.

Ein internationaler Frachtbrief (CMR) ist mMn kein Beweis für ein reelles Geschäft, der kann auch gefälscht sein, ist außerdem eher in der Branche bekannt, nicht so in der Bevölkerung. Ein amtlich aussehender Ausweis kann meistens auch nicht so richtig überprüft werden. Erst Recht nicht, wenn aus dem Ausland, besonders tricky wird das, wenn keine lateinischen Buchstaben drauf sind.

Es ist schwierig, alle Möglichkeiten auszuschließen beschissen zu werden.

Eines sollte aber immer wachrütteln: Zu günstige Angebote! Keiner hat etwas zu verschenken!

 

[AxelF]

Das ist oft ein Trick.
Wie die Betrüger vorgehen kannst Du bei Mobile oder Autoscout nachlesen.
Wenn hier nicht alles nachvollziehbar ist, d.H. Kaufpreis vom tatsächlichen Käufer auf dem Konto. Geld kommt von einer deutschen Bank, die Spedition hat vollständige Unterlagen und eine Vollmacht des Käufers uvm. ist es äußerst gefährlich.
Ein Indiz ist oft die Gmail-Adresse,

Also nur den Provider der Email-Adresse als Indikator würde ich mal nicht vertrauen. Gmail ist ja ein großer Laden, und weltweit. Da könnte man auch genausogut sagen, dass alle web.de oder gmx-Adressen eh nur kostenlose (und leicht anlegbare) Wegwerfadressen sind.

Natürlich ist es klar, dass ein Betrüger aus dem Ausland sich leichter bei internationalen Email-Providern anmelden kann.

Meistens merkst das an vielen anderen Dingen eher als an der Email.