Das ist des Pudels Kern - aber was soll diese bürokratische schwachsinnige Regelung, wo ist da der Sinn?
Steckt dahinter etwa genauso viel "Kompetenz" wie bei der Regelung zu den Energiesparlampen oder Staubsaugern?
Gibt es in diesem ausufernden, überdimensionierten EU-Apparat überhaupt so etwas wie Kompetenz?
Mal 'ne Gegenfrage: Wenn du so sehr daran interessiert bist, Antworten auf deine Fragen zu erhalten, warum recherchierst du es dann nicht einfach aus?
Bei den Energiesparlampen war es - entgegen der weit verbreiteten Meinung - nicht so, dass Glühlampen verboten und Leuchtstoffröhren vorgeschrieben wurden. Es wurde lediglich eine Verordnung erlassen, die bei einem Leuchtmittel eine bestimmte Mindest-Energieeffizienz vorschreibt. Bei den Staubsaugern war es ähnlich. Nachdem Marktbeobachtungen ergeben hatten, dass Staubsauger über einer bestimmten Wattzahl zu stark sind, um im Haushalt sinnvoll eingesetzt zu werden und deshalb von den Herstellern in ihrer Saugleistung künstlich eingebremst werden, entstand die politische Idee, den Energieverbrauch von Staubsaugern zu beschränken, ohne ihre Saugleistung zu beschneiden. Die Kommunikation der Hersteller geht nämlich derzeit nur in die Richtung, dem Verbraucher zu suggerieren, dass möglichst viel Watt unbedingt gut seien (und dann hinterher die Saugleistung zu drosseln, damit das Ding nicht jede Linoleumfliese vom Estrich reißt).
Bei den Motorrädern wurde eine Entwicklung für ungut erachtet: Man kann bislang mit verhältnismäßig wenig Einsatz eine Fahrerlaubnis für ein recht schwaches Krad bekommen, dann muss man etwas warten oder vielleicht noch einmal eine Prüfung machen, und dann ist die Leistung nach oben offen. Inzwischen sollen angeblich Wiedereinsteiger, die vorm Kriech auf irgendwelchen trommelgebremsten Zweitaktmopetten ihren Schein gemacht haben, eine signifikante Unfallgefahr darstellen. Die kaufen sich nämlich mit 60 noch einmal einen Kilogixxer - und brechen sich dann damit den Hals.
Deshalb wurde der Zugang zu Motorrädern mit 48 PS erleichtert - mit dem Hintergedanken, dass möglichst vielen Motorradfahrern diese 48 PS dauerhaft reichen könnten (zum Beispiel bei Großrollern). Wer ein gedrosseltes Motorrad mit dem Hintergedanken kauft, es irgendwann einmal zu entdrosseln, der neigt evtl. auch dazu, dies bereits zu tun, wenn er es eigentlich noch nicht darf. Da ist es dann vielleicht nicht übel, wenn der Ofen statt 48 PS dann nur 98 PS hat und nicht 198 PS...
Der politische Gedanke hinter dieser Regelung ist jedoch eindeutig der, Motorräder mit wenig Leistung zu bevorzugen. Das hat ja eine Menge für sich, wenn man sich überlegt, dass viel Leistung oft auch viel Verbrauch und viel CO2-Ausstoß bedeutet.
Was vermutlich Lobbyismus war, das war die Festlegung auf 35 kW, was die haufenweise existierenden 50-PS-Moppeds (37 kW) ausschließt. Die zwei Kilowatt hätten die Idee nicht beschädigt.