Aber richtig irgendwie ist das ein Fauler Braten.. nicht alle Infos und wir raten hier rum..
Ja, stört mich auch!
Schmallippige Minimalinfos geben und Fachexpertise erwarten.
Leider oft normal hier.
Aber weil der Fred eh schon offen ist, will ich mal aus meinem Erfahrungsholzkischtle plaudern.
Auffahrunfalle mit Moped-Standard-Rahmen - also ohne Telelever - durch die die Standrohre schön nach hinten verbogen oder geknickt wurden, sind allermeist auch Rahmenschaden durch verzogene Lenkköpfe und somit Maximalschaden. Ohne Rahmenvermessung und -richtung, letzteres wohlgemerkt bei freigelegtem Rahmen, ist das Weiterfahren verantwortungslos. Und eine Rep. somit sehr teuer.
Von dieser Sorte hab ich in 40 Jahren Dienst als Leibeigener des Landes viele gesehen.
Bei Auffahrunfällen mit den Eisenschweinen, also R 1100 und R 1150 aus mäßiger Ausgangsgeschwindigkeit, sieht das Ganze bissle anders aus.
Hier sind auch sehr oft die relativ schmächtigen Standrohre ordentlich verbogen.
Ebenso der Bereich ums vordere Kugelgelenk zw. Telelever und unterer Gabelbrücke.
Der Frontalaufschlag am Vorderrad, dessen Kraft auf Achshöhe eingeleitet und mit starkem Druckimpuls via Tauchrohre auf den ca 25 cm über der Radachse liegenden Telelever weitergeleitet wird, führt oberhalb des Telelevers zu einem ZUG am Lenkkopf.
Der Frontrahmen der besagten Modelle ist aus Gußmaterial. Dieses Material verformt sich eher nicht, sondern bleibt formstabil bis es bricht.
Dieser Rahmen ist am Motorgehäuse via eigener Form und zweier Stahlstreben trapezförmig befestigt.
Checkt man also bei solch einer havarierten Kuh den Frontrahmen selbst, die Anlekungspunkte des Frontrahmens und den Bereich der hinteren Teleleverlagerung, die alle im Motorgehäuse sitzen, und findet dabei keine Risse, dann hat man nach Austausch von Gabel samt Telelever und V-Rad wieder eine Kuh, die sicher geradeaus und um Kurven fährt.
Von dieser Art hab ich schon die eine o. andre für Freunde wiederaufgebaut.
Im dem praktischen Fall aus diesem Fred könnte man meinen, die beiden Anlenkungspunke der Frontrahmenstreben seien tatsächlich nach vorne abgerissen worden. Was ich oben versucht habe, zu erklären.
Die beiden Frontrahmenstreben sind nunmal weitaus belastbarer in Zug, als in Druckrichtung.
Zug auf das Auge in der Lasche des Heckrahmens nach Abriß des Aluangusses könnte ebenfalls das gezeigte Schadensbild ergeben.
Im Beispielsfall hat man scheinbar zu wenig gewußt und nur oberflächlich geschaut.
Und dann nur das Offensichtliche repariert.
Aber trotzdem wärs nett gewesen, wenn man mehr Fakten bekommen hätte...