kleine Zusammenfassung zu unserer LGKS2014-Tour:
Nun, da wir wieder zurück und einige Tage vergangen sind, wollte ich hier auch eine Rückmeldung zu unserem LGKS-Adventure geben.
Kurz - es war absolut der Hammer. Wetter geht nicht besser, Strecken - soweit man dort davon sprechen kann – in einwandfreiem Zustand, Unterkunft ideal gelegen (Limone/Piemont IT), Stimmung gut und nur geringe Blessuren/Schäden. Aber der Reihe nach…
Zu den Motorrädern:
3 x 12erGS, AfricaTwin750, Honda 250 crf, Suzuki DR350
Die mit den kleinen Dingern hatten es natürlich deutlich einfacher – mit der GS ist es aber auch kein Problem gewesen und hat super viel Spaß gebracht. Die GS zieht natürlich ganz anders aus dem Drehzahlkeller und macht die Sache souverän und entspannter. Sehr erstaunlich, was die Dinger so alles mitmachen und was man mit derart großen Motorrädern so alles im Gelände anstellen kann. Mit der GS wird der Ausflug ans Mittelmehr natürlich auch zu einem Genuss. Eine kurze Abkühlung im Meer in San Remo – lecker Fisch in einem Hafenrestaurant - und ab wieder zurück ins Gewühle. Das ist kaum zu toppen.
Zu den Strecken:
Super klasse. Auch die Asphalt-An- und Abfahrten sind in der Gegend ein Highlight. Wenn es im Gelände mal zu nass und rutschig wird, kann man hier genügend Kilometer auf den schönsten Alpenstraßen fahren. Begibt man sich auf unbefestigte Wege, sogenannte „Schottersträßchen“ sollte man aber immer damit rechnen, dass hieraus auch sogenannte „Eselkarrenwege“ werden können. Die sind mit der 12erGS schon eine echte Herausforderung. Kindskopfgroße Steine, die lose den Untergrund vortäuschen, haben es in sich. Zumeist kommt dann noch ein gehörige s Gefälle dazu - auf der einen Seite die Bergwand auf der anderen Seite der ungesicherte Abgrund in die Tiefe – das is schon spannend und wir waren immer wieder froh, diese Abschnitte ohne Stürze gemeistert zu haben.
LGKS steht hier ja synonym für ein riesiges Gebiet mit Schotterstrecken meist in 1800-2200 Metern Höhe. Ein Eldorado.
Wir hatten erstaunlich wenig Verkehr – selbst Fahrradfahrer waren in vertretbarem Rahmen unterwegs. Alle waren nett und Streckensperrungen konnten meist ignoriert werden. Nur wenn mal der Hang richtig weggerutscht war oder ein versprengtes Schneebrett den Adrenalinpegel zu weit in die Höhe getrieben hat, haben wir aufgesteckt. Den künstlichen Wall aus Steinen und Erde an der Südrampe ganz oben zum Tendepass/Fort Central haben wir allerdings mit Erdarbeiten und gemeinsamer Schiebhilfe – ja, die GS ist sehr schwer – überwunden.
Die Tunnel in der Gegend sind auch ein Highlight. Da kann es schon mal ziemlich finster und glitschig werden.
Zu den Reifen:
TKC80 und K60 - der K60 ist unser absoluter Favorit geworden. Es sind ja dort auch viele Strecken auf Asphalt zu fahren – der Kompromiss ist erste Sahne – bei weitgehend trockenem Untergrund versteht sich. Im Wald und ganz oben hatten wir immer mal größere Pfützen, die auch recht rutschig werden konnten – mit den Reifen aber kein Problem. Der TKC ist sicher noch einen Tick mehr fürs Grobe – für uns aber nicht notwendig und auf der Straße is er halt eher der Treckerreifen.
Wichtig - Luftdruck ein wenig runter uns schon geht’s deutlich besser ;-)
Zu den Blessuren/Schäden:
Gott sei Dank ist nicht wirklich etwas Ernsthaftes passiert. Außer:
- Nagel im Reifen mit Reifenflicken am Straßenrand – als der Reifen während der Fahrt plötzlich ins Felgenbett rutscht, wurde es schon haarig
- 2 Umfaller im Stand – da war der Untergrund doch nicht so fest, wie gedacht…
- Ein Wegrutscher auf Splitt in der Kurve auf Asphalt – hier gab‘s leider Schürfwunden und leichte Beschädigungen am Bock
- Ein Wegrutscher auf Schotter in einer zu schnell gefahren Kurve – die GS war hart im Nehmen und zeigte nach dem Herauszerren aus dem Gebüsch keine Schäden – der Fahrer übrigens auch nicht
Fazit:
Mann oh Mann – wir haben ja schon viel mit dem Motorrad gemacht, aber dies gehört absolut zu den Highlights.
In jedem Fall eine schweißtreibende Angelegenheit, die gezeigt hat, dass eine konditionell gute Verfassung eine wichtige Voraussetzung darstellt. Wenn aus dem über dem Lenker hängende Helm der Schweiß tropft, sagt das schon alles…
Auch waren die Hinweise hier im Forum sehr wichtig und gut, sich über eigene Grenzen klar zu werden. Daheim in klarem Kopf getroffenen Entscheidungen, bestimmte Strecken/Hindernisse nicht zu fahren, vor Ort wieder ins Gedächtnis zu holen und daran fest zu halten. Konkret hatten wir die Situation, dass ein Weg zum größten Teil abgerutscht war und wir doch erst gezappelt haben, dennoch einen „Versuch“ zu wagen. Wir haben es gelassen und sind froh darüber. Warum ein so tolles Erlebnis aufs Spiel setzen. Wir wollten das „Glück“ nicht herausfordern.
Immer wieder waren wir erstaunt, hier ungehindert fahren zu dürfen. Hoffentlich bleibt dies noch lange so erhalten. Wir Biker tragen mit umsichtiger, rücksichtsvoller und angemessener Fahrweise maßgeblich hierzu bei.
Ich hoffe Euch hat der Bericht gefallen, und es gab ein paar nützliche Infos für Euch.