Nochmal an alle die einen schief stehenden Lenker haben:
Ist die Q erstmal schief zusammengebaut und alle Schrauben mit dem nötigen Drehmoment angezogen hilft in den meisten Fällen das einfache Lösen der Klemmungen nichts mehr.
So kommt man dem Problem bei (hat bei mir zu 100% funktioniert nachdem BMW 3x versagt hatte).
Fahrt im Schatten machen (ja nicht unter direktem Sonnenlicht, das gaukelt einem falsche Verhältnisse vor) und feststellen wie der Lenker schief steht. Dabei zum peilen den Hilfsrahmen, Tacho, Kabelkanal und was weiß ich noch alles hernehmen. Fahrt von einer zweiten oder dritten Person wiederholen lassen, falls gewünscht.
Jetzt die Q auf den Hauptständer stellen (richtig: im Schatten) und einen Ratschen Spanngurt (ein Normaler ohne Ratsche tut es nicht!) und Vorder- mit Hinterrad durch die Felge auf kürzestem Weg unter dem Motorschutz zusammenspannen. Und zwar kräftig. Den Lenker könnt ihr dann immernoch etwas hin und her bewegen, aber er bewegt sich selbstständig wieder in Geradeaus-Fahrt Richtung zurück. Und jetzt die Zauberei: der Lenker steht jetzt fixiert genauso schief wie ihr es beim Fahren empfunden habt.
Jetzt könnt Ihr die Klemmungen öffnen und alles Gerade richten. Danach mit Drehmoment Schlüssel festziehen und Probefahrt machen.
Anzugsmomente Gabel und Lenker TÜ
Lenkerklemmung M10 (E12 Aussentorx): 36Nm
Lenkerklemmung M8 (E10 Aussentorx): 16 Nm
Standrohr Mutter M10 (14er Nuss): 40 Nm, gegenhalten mit 19er Gabelschlüssel
Klemmschrauben M8 (T45 Innentorx) untere Gabelbrücke: 25 Nm
Achsklemmung Vorderrad M8 (T45 Innentorx): 19 Nm
Jetzt kommt aber noch eine bodenlose Gemeinheit: ich habe den von mir erdachten Justagevorgang 6x wiederholen dürfen. Warum? Weil ich immer zuerst die Schrauben der linken unteren Gabelbrücke fixiert habe und dann den Rest. Dann stand wieder alles genauso schief wie am Anfang. Das kann übrigens soweit auch BMW....
Nach dem fünften Fehlschlag ist es mir dann zu blöd geworden. Ich habe eine Pappe über den Tacho geklebt und eine Stricknadel als Zeiger mit Gaffer Tape auf der oberen Gabelbrücke unten an der Lenkerklemmung befestigt, Auf der Pappe habe ich dann die schiefe Position und die vermeintliche Geradeaus-Stellung mit einem Stift markiert. Und siehe da: sobald ich die Schrauben der linken unteren Gabelklemmung zuerst zugemacht habe marschierte der Lenker wieder synchron in Richtung Schief. Also habe ich dann zuerst die rechten Schrauben festgezogen (alles blieb gerade), die M10er Muttern in der oberen Gabelbrücke (alles blieb gerade) und die Achsklemmung (alles blieb gerade). Am Schluss dann die Schrauben der unteren Gabelbrücke links, und bei einem Drehmoment von ca. 10NM ist die Brücke mit einem laut hörbaren PING in Position gesprungen,
Seit dem ist alles gerade und die Gabel federt so leicht durch wie nie zuvor (Losbrechmoment gefühlt 50% geringer). Zwei meiner Spezies sind ausgiebig Probe gefahren und haben bestätigt: die Gabel ist gerade.
Aber was für ein Stress wegen so einem Mist.
Vielleicht kommt einer mit meiner Beschreibung weiter; mich würde es freuen :-)
Gruß
GZ