Leistung????

Diskutiere Leistung???? im R 1150 GS und R 1150 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Vielleicht sollte auch dieses bedacht werden. Der Vortrieb des Motorrads muss die Widerstandskraft bei der maximalen Geschwindigkeit über die...
KlausB

KlausB

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Vielleicht sollte auch dieses bedacht werden. Der Vortrieb des Motorrads muss die Widerstandskraft bei der maximalen Geschwindigkeit über die Reibung der Räder auf dem Asphalt egalisieren. Für diese gilt diese Formel:

1646717417743.png


In der Formel steht neben dem für das Fahrzeug typischen c_w-Wert und der Fläche auch die Luftdichte Rho sowie die Geschwindigkeit. Die Luftdichte ist proportional zum Druck und umgekehrt proportional zur Temperatur (n Kelvin). Wer also bei hohem Luftdruck (z. B. 1050 mbar) und niedriger Temperatur (z. B. 5 °C = 278 K) meint, die Höchstgeschwindigkeit erreichen zu müssen, der irrt. Im Vergleich zu 970 mbar Luftdruck und 25 °C (298 K) wird die Dichte der Luft um 16% höher sein, damit die Geschwindigkeit entsprechend niedriger, wegen der Wurzel um knapp 8%. Erreicht das Mopped also 190 km/h bei 970 mbar und 25 °C, dann sind gemäß der Theorie bei dem höheren Luftdruck und der höheren Temperatur leider nur noch 176 km/h drin.

Also nicht nur der Normfahrer spielt hier eine Rolle, sondern auch die Physik. :smile:

Daher einfach mal bei warmem Wetter und Tiefdruckgebiet die Endgeschwindigkeit prüfen, bevor man auf Fehlersuche geht.

Gruß
Klaus
 
E

earny

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Hallo Spezies,

vielen Dank für Eure Anregungen und Tipps.
Ich habe das was ich checken konnte gemacht(Benzinfilter, Synchro, Ventile, Codierstecker, Luftfilter ,Kerzen, keine Drossel, usw.), mir reichts.
Ich erfreue mich jetzt am super Drehmoment und Durchzug, Sch..... auf die Endgeschwindigkeit.


Gruß und Danke

Earny
 
hoechst

hoechst

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gelb ist top. somit wirds die planetenstellung sein oder die kinder haben dir aku pads in den puff geschoben…
 
gsnorbert

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HP2 Megamoto (verkauft) 1200 GS Triple Black (2011), Mash Fifty (verkauft)
Hallo Klaus,
den Zusammenhang zwischen Fahrwiderstände und der Luftdichte hast du richtig erläutert.

Die Motorleistung wird bei hohem Luftdruck und niedriger Temperatur höher sein als bei 970mbar/25Grad.

Der Unterschied in der Höchstgeschwindigkeit aufgrund der höheren Dichte wird wohl wegen der besseren Füllung bei kalten Temperaturen und höherer Leistung wieder ausgeglichen.

Grüße

Norbert
 
KlausB

KlausB

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Hallo Norbert,

ich bin hier absolut kein Experte, was mit der Leistung passiert. Wie ich geschrieben habe nimmt die Widerstandskraft um 16% zu. Ich würde jetzt bezweifeln, dass die Leistung bei höherem Luftdruck und niedrigere Temperatur analog zunimmt, das wäre ein gewaltiger Anstieg. Die Kräfte (Motorradvortrieb und Widerstandskraft) müssen gleich sein. Die Höchstgeschwindigkeit würde nur dann nicht abnehmen, wenn die Motorleistung bei hohem Luftdruck und niedriger Temperatur tatsächlich auch 16% mehr Schub auf die Straße bringt. Und das kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dann hätten die Hersteller schon lange die Messung der Leistungskurven unter diesen besseren Bedingungen für sich entdeckt. Ich denke, dass der zunehmende Luftwiderstand unter solchen Bedingungen auf jeden Fall gut ist für 10 km/h weniger Höchstgeschwindigkeit. Dazu kommt am Ende auch noch der Schlupf der Reifen, der von Fabrikat, Hersteller und Temperatur abhängt. Bei kälteren Temperaturen dürfte mehr Schlupf vorhanden sein.

Gruß
Klaus
 
gerd_

gerd_

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Hi
Wenn Du genau wissen willst wie sehr Luftdruck und Temperatur die Leistung beinflussen gibt es (wenigstens) drei Möglichkeiten.
1 Ein Physiker erklärt es Dir wissenschaftlich und Dir raucht die Birne.
2 Du fragst einen Menschen der älter ist als 60...65 und etwas technikaffin. Er wird sich erinnern wie es war als er mit dem Käfer das Stilfser Joch befuhr. Unten ging's noch, oben wurde es immer zäher und die Karre stank nach Benzin. Nach dem "Gipfelcappuccino" sprang der Motor nur sehr widerwillig oder gar nicht an.
Die Luftdichte nahm mit der Höhe deutlich ab. Es war zwar auch kälter aber der Dichteverlust durch die Höhe wurde nicht durch die höhenbedingte Temperaturabnahme kompensiert.
Die Vergaserdüsen bleiben gleich, mit weniger Sauerstoff musste die gleiche Menge Bemzin verbrannt werden. Somit war das Gemisch extrem fett und zündunwillig.
Heutzutage wird die eingespritzte Benzinmenge durch Messung des Luftdrucks (in der Motronik) und der Temperatur dem Sauerstoffanteil angepasst und durch den Lambdakreis geregelt. Daher stinken moderne Motoren nicht mehr und zünden auch besser weil sie nicht ersaufen.
Dennoch beträgt der Leistungsverlust ca 10% pro 1000 Höhenmeter. Ein in HH optimal eingestellter Motor hat "auf" dem Stilfser Joch also etwa 30% weniger Leistung. Da zieht der Golf Diesel fröhlich vorbei weil er sich seinen Luftdruck mit dem Turbo selber macht!
3 Du gehst zum nächstbesten Aeroclub und lässt Dir von einem Techniklehrer erklären wie das ist. Viele Hobbypiloten wissen es nicht (mehr), andere haben es nie kapiert. Andernfalls wüssten sie wie wichtig "leanen" in der Fliegerei ist wenn man (ganz normal in der Fliegerei) einen Motor hat, der bereits bei den Sauriern bekannt war (der techn. Stand ist etwa auf den der Harley Panhead). Beim Fliegen äussert sich sauberes Leanen dadurch, dass der Verbrauch von 28...30 l/h auf 22 sinken kann.
Grob gesagt besteht der Vergaser eines Flugmotors aus zwei Bohrungen. Durch die grosse strömt die Luft, durch die kleine das Benzin. Die Durchflussmenge der Luft kann man wie beim KFZ mit einer Klappe regeln, die Bezinmenge muss man "passend dazu" ebenfalls regeln. Gestartet wird mit "rich" (fett) um die volle Leistung zu haben. In 2500 m Höhe ist das viel zu viel Sprit und so sollte man "leanen" (abmagern). Macht man es nicht, so säuft die Kiste hemmungslos. Klar machen sollte man sich allerdings, dass es im Flieger keinen Gasgriff/-pedal gibt sondern einen Hebel. Die Drehzahl bleibt über lange Strecken gleich (und noch "gleicher" wenn man einen Verstellprop hat)
gerd
 
Erg-Chebbi

Erg-Chebbi

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Hallo Gerd,
das ist wieder mal eine schöne und verständliche Erklärung von dir.
Danke
Grüße Martin
 
KlausB

KlausB

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Hallo Gerd,

danke für die ausführlichen Darlegungen. Natürlich habe ich den Leistungsverlust Ender der 80er Jahre auf einer Yamaha 600 am Stilfser Joch auch selbst gespürt. Im Leerlauf wollte sie aufgrund des zu fetten Gemischs laufend ausgehen. Ich hatte das immer auf das zu fette Gemisch bezogen, was primär nicht falsch ist. In meinem Thread hatte ich lediglich bezweifelt, dass Luftdruck und Temperatur den Einfluss des Luftwiderstandes kompensieren werden. Aufgrund deiner Ausführungen habe ich daher gesucht und bin sogar auf eine Excel-Datei zur Berechnung gestoßen. Man muss dann selbst keine Formeln wälzen. Das ist der Link:

Leistungsberechnung in Abhängigkeit der Temperatur und Höhe (Luftdruck) - BMW-Drivers

Damit dann diese Zahlen:
1646890212732.png

Wenn man bei 1050 mbar und 5 °C die Leistung mit 100 KW misst, dann bringt der Motor nach der Berechnung gemäß der entsprechenden ISO-Norm nur noch 89 KW Leistung bei 25 °C und 990 mbar, also 11% weniger. Mit der Mehrleistung bei niedrigeren Temperaturen und höherem Luftdruck wird damit der Anstieg des Luftwiderstandes bei Otto-Saugmotoren zu einem großen Teil kompensiert, wohl aber nicht vollständig. Die Absenkung auf 970 mbar wird dann noch mal 2 KW ausmachen, damit liegt man in Summe etwas unter dem Anstieg des Luftwiderstandes von 16%, so dass der Verlust bei der Maximalgeschwindigkeit deutlich geringer ausfallen wird.

Und wieder etwas dazu gelernt. Danke für den Hinweis, dadurch habe ich erst gesucht.

Gruß
Klaus
 
gerd_

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Hi
Im KFZ-Bereich macht sich kaum jemand Gedanken um Leistungsverluste bei Höhenlagen und Wärme. Bei den Fliegern ist das "tägliches Brot".
Wenn ein 2-mot Privatflieger, besetzt mit 6 Personen + Gepäck am Engadin Airport (1700mNN) landet, ist das bei einer Pistenlänge von 1800m problemlos. Wenn er aber im Sommer bei 25°C los will, kann es sein dass er bei gleicher Payload zu schwer ist und nicht hochkommt. Zum einen ist er betankt und somit schwerer, zum anderen ist seine Motorleistung aufgrund der "Dichtehöhe" zu gering. Dann fliegt er mit "Null" Sprit ab und geht kurz danach "woanders" nachtanken. Im äussersten Fall fliegt er seine Passagiere in zwei Durchgängen aus und parkt die "erste Hälfte" kurzzeitig "woanders" zwischen.
Im Winter reicht die Bahn sogar für eine Boeing 737.
gerd
 
guy66

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Ist eigentlich die Tachovoreilung bei der Geschwindigkeitsanzeige zwingend exakt gleich wie bei der km-Zählung?
Letztere habe ich bei mir immer wieder verglichen, das sind gut 5 % Unterschied, voraus folgt, dass ich eben über 5 % mehr verbrauche als sich rechnerisch bei Tankmenge und abgelesener Wegstrecke ergeben
So ist es bei allen Fahrzeugen- zwischen 5-7% nicht nur bei unserer Blunzi :-)
 
guy66

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Hi
Im KFZ-Bereich macht sich kaum jemand Gedanken um Leistungsverluste bei Höhenlagen und Wärme. Bei den Fliegern ist das "tägliches Brot".
Wenn ein 2-mot Privatflieger, besetzt mit 6 Personen + Gepäck am Engadin Airport (1700mNN) landet, ist das bei einer Pistenlänge von 1800m problemlos. Wenn er aber im Sommer bei 25°C los will, kann es sein dass er bei gleicher Payload zu schwer ist und nicht hochkommt. Zum einen ist er betankt und somit schwerer, zum anderen ist seine Motorleistung aufgrund der "Dichtehöhe" zu gering. Dann fliegt er mit "Null" Sprit ab und geht kurz danach "woanders" nachtanken. Im äussersten Fall fliegt er seine Passagiere in zwei Durchgängen aus und parkt die "erste Hälfte" kurzzeitig "woanders" zwischen.
Im Winter reicht die Bahn sogar für eine Boeing 737.
gerd
So auch in Katar geht im Sommer nix bei 50° - dort wird das lieber in der Zeit stattfinden, wenn die Sonne fott ist... aber das können dann immer noch 40° sein ...
 
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Leistung????

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