Grüß dich Hans,
Grüße an alle Interessierten,
mein Garmin zumo 350 ist zum Ende meiner Nordkaptour vor 3 Wochen heimgegangen. Nur noch weißes Display.
Deshalb holte ich mir die Kurviger App pro und dazu ein billiges Outdoorhandy mit hoher Akkuleistung. Das montiere ich mit Ram-Mount ans Moped und bin nun diese Woche eine kurze, mit Kurviger geplante, Schweiztour über knapp 2000 km gefahren.
Vorgegeben auf Kurviger Web hab ich als Start und Ziel hier Nordbayern. Dazwischen lediglich 10 Zwischenziele (Alpenpässe und drei Sehenswürdigkeiten). Alle Ziele in den Alpen. Die eigentliche Routenführung und Reihenfolge der Ziele überließ ich vollkommen Kurviger. Ich wollte sehen, welche Route die App nimmt und ob sie ohne Zwischenziele auf den Wegen hin und zurück in die Schweiz auskommt.
Als Routingoptionen eingestellt war Kurvig, Vermeide Schnellstrassen und Städte und bei den erweiterten Optionen nochmal vermeide Schnellstrassen.
Herausgekommen ist eine ganz tolle und schöne Route. Schwierigkeiten hatte Kurviger nur im Bereich des östlichen Bodensees. Hier war bewusst ein Zwischenziel, das Hundertwasserhaus am Bodensee, vorgegeben. Ansonsten führte die App mich kein einziges Mal in eine größere Stadt. Wo es ging, navigierte Kurviger zuverlässig außenrum. Insgesamt an sechs Stellen jedoch wurde ich von der geraden Umgehungsstrasse herunter und auf eine unsinnige Durchfahrt kleiner Orte oder ähnliches gelotst. Insgesamt ist das alles aber weit, weit besser gelöst als bei Garmin. Dort ist das gang und gäbe.
Bei Garmin kommt da trotz abgewählter Autobahn eineStrecke mit langen Autobahnetappen raus, die am Bodensee von Lindau über Lochau und Bregenz wirklich alles mitnimmt, was nervt. Freilich weiß ich das mit BC zu umgehen, aber für die Planung unterwegs, ohne PC nur mit dem Handy/Navi ist Kurviger um Welten besser. Start und Ziel eingeben und du kannst getrost losfahren. Autobahnen und Städte werden sicher vermieden. Und wenn du noch Zwischenziele brauchst, einfach rauzoomen und länger drauftippen.
Die Vorteile für mich jedoch sind:
- Viel komfortablere Planung unterwegs ohne PC
- Nur noch 1 Gerät für alles, Navi, Telefon, Foto, Internet, usw.
- Schnelle Routenplanung ohne viele Wegpunkte setzen zu müssen.
- Das Handy reagiert und rechnet weit schneller als jedes Motorradnavi.
- Abbiegepunkte werden angezeigt und rechtzeitig ausgezoomt.
- Zoom ist einstellbar
- Zoom über Lautstärketasten, also mit Handschuhen.
- Detailiertere OSM Karten können für Offline-Navigation verwendet werden.
Als Nachteil zu sehen ist für manche wohl die Stromversorgung des Handys. Hier hat das Navi/Garmin die Nase vorn. Für Abhilfe sorgt bei mir der 8000 mAh-Akku meines Outdoorhandys Der hält über 12 Stunden Dauernavigation. Zudem kann ich während der Fahrt über einen USB-Adapter an der Bordsteckdose laden. Der Akku wird bei 2 A Ladestrom trotz Navibetrieb nachgeladen. Outdoorhandys haben robustere und längere USB Anschlüsse. Die lösen sich nicht während der Fahrt. Das hab ich ausprobiert. Nur bei Regen würde ich aus bekannten Gründen ausstecken.
Was mir auch nicht so gefällt ist die Größe der angezeigten POI und des Kompass. Das kann ich manchmal, vor allem wenn die Strasse schlecht ist, nur schwer unterscheiden bzw. erkennen.
Die Ablesbarkeit meines Displays ist nicht besser und auch nicht schlechter als die des Navis vorher.
Noch eine Sache für Interessierte. Mit den Lautstärketasten des Handys kann, wie o.e., die angezeigte Karte gezoomt werden. Bei mir sind diese Tasten gleich neben der Austaste des Handys. Das ist blöd, weil ich deshalb zweimal das Handy ausgeschaltet habe. Dann muss ich anhalten, einen Handschuh ausziehen und das Handy wieder einschalten. Dafür kann die App aber nichts. Ach ja, eines noch. Auch mit des Lautstärketasten von Kopfhörern kann gezoomt werden.
Danke Hans für das Thema!
Grüße
xix