Kugelgelenk - Wie kommt die Kugel da rein?

[on2wheels]

Nein,

wartungspflichtige /abschmierbare Gelenklager (Lagerpaarung Stahl / Stahl) haben einen gecrackten Aussenring.
Dort wird die Kugel dann eingepresst, kein Problem.

Wartungsfreie Gelenklager mit PTFE oder Polyamid / PTFE Compounds (teilweise mit Glasfaser, PEAK oder Ähnlichem verstärkt)
haben einen einteiligen Aussenring, der mechanisch nach Montage der Kugel zugerollt / zugebördelt wird.
Das siehst Du später nicht mehr.

Für die Lauffläche gibt es entweder eingelegte Folien aus Bronze /PTFE Verbundmaterial oder aber eingespritze Compounds in verschiedensten Ausführungen.

Ciao
Alex

 

[on2wheels]

Ihr wolltet aber nicht ernsthaft mit Wärmeausdehnungskoeffizienten die Montagefähigkeit von solchen
Gelenke / Gelenklagern ausrechnen, oder?

Die entsprechenden Passungen zum Schrumpfen, das bewegt sich alles im Hundertstel - Bereich.

Ciao
Alex

 

[gerd_]

Hi

Wenn ich mir die Kugellager fertigung anschaue...ist doch eigentlich nix anderes.?
Der Außenring wird in 2 Hälften produziert und die Kontaktfläschen sind Microgeschliffen.
Nach der Montage des Innenrings (hier Kugel) werden die äußeren Hälften zusammengefügt und Kaltverschweißt.

Oder?

Oder!
Wenn wir ein einfaches Rillenkugellager betrachten.
Innen- und Aussenringe werden massenweise gefertigt und vermessen. Auch die Kugeln werden massenweise gefertigt. Wichtigstes Kriterium ist "absolut rund". FAG verwendet das "Cinderella" getaufte Gerät um "rund" zu messen.
Danach wird kombiniert.
Aussenringe deren Innendurchmesser (innerhalb der Toleranzen!) recht gross geworden sind kann man mit Innenringen deren Aussendurchmesser (...) besonders klein sind kombinieren indem man besonders gross gewordene Kugeln verwendet. Will man mehr "Luft", nimmt man etwas kleinere Kugeln.
Dann legt man Aussen- und Innenring asymmetrisch ineinander, füllt die Kugeln dicht an dicht in den Spalt. Erst danach werden die Kugeln mit dem Käfig "verteilt", das Lager zentriert seine Ringe und ist fertig!
Sieht man bei 02:01. Bei 02:14 ist zu sehen wie die Kugeln mit einer "Lochschablone" verteilt werden. Danach kommen die Käfighälften drauf und werden verschweisst. Am Besten sieht man es wenn man mehr oder weniger die Einzelbilder durchtaktet.

Ganz ohne kaltverschweisst. Schweissen gibt immer eine Kante und darüber würden die Kugeln stolpern.
Es gibt bei sehr grossen Speziallagern gecrackte Ringe die aber nicht verschweisst sondern verspannt werden und auch nur für langsame Drehungen taugen.
gerd

 

[Andi#87]

Verstanden. Und wie schaut es mit den Lagern aus die keinen Kugelkäfig haben?

 

[gerd_]

Hi
Meinst Du Gleitlager? Da habe ich mein "Noch-nicht-Wissen" bereits geäussert.
Alle mit Wälzkörpern bestückten Lager haben meines Wissens Käfige.
gerd

 

[muemi]

Hallo Gerd,

es gibt vollrollige Lager. Bei denen kann man allerdings den Innenring herausnehmen.
https://www.123kugellager.de/lager-...MI5rneweXM5gIVWeDtCh3GFwgkEAQYASABEgIvQvD_BwE
Sie haben höhere Tragzahlen als Lager mit Käfig.

Zum Gelenklager:
Man drückt den Außenrimg auf einer Presse leicht zusammen. So wird er oval und man kann nun den Innenring (Achse senkrecht zum Außenring)quer einstecken.
Danach entspannen und den Innenring 90 grad schwenken, bis beide Ringachsen parallel sind. Fertig!

Mit Hitze macht man da nichts. Alle Temperaturen oberhalb 120 Grad führen zu Gefügeveränderungen im Härtegefüge (Stichwort Anlassen).

 

[gerd_]

Hi

Zum Gelenklager:
Man drückt den Außenrimg auf einer Presse leicht zusammen. So wird er oval und man kann nun den Innenring (Achse senkrecht zum Außenring)quer einstecken. Sie haben höhere Tragzahlen als Lager mit Käfig.
Danach entspannen und den Innenring 90 grad schwenken, bis beide Ringachsen parallel sind. Fertig!

Als Maschinenbauer glaube ich das nicht. Mit "oval" kannst Du bestenfalls Zehntel erreichen nicht aber eine Differenz von 1mm.
Den quer eingeschliffenen Durchbruch und dem Vorgehen ähnlich wie von Dir beschrieben habe ich weiter oben erwähnt.
Wenn Du um 1mm zusammendrückst hast Du das Teil so bleibend verformt, dass Du damit noch weitwerfen kannst.
gerd

 

[muemi]

dann glaube es nicht...

 

[Hinode-cho]

Hallo Gerd,

es gibt vollrollige Lager. Bei denen kann man allerdings den Innenring herausnehmen.
123kugellager - Der Internet Kugellager Spezialist
Sie haben höhere Tragzahlen als Lager mit Käfig.

Zum Gelenklager:
Man drückt den Außenrimg auf einer Presse leicht zusammen. So wird er oval und man kann nun den Innenring (Achse senkrecht zum Außenring)quer einstecken.
Danach entspannen und den Innenring 90 grad schwenken, bis beide Ringachsen parallel sind. Fertig!

Mit Hitze macht man da nichts. Alle Temperaturen oberhalb 120 Grad führen zu Gefügeveränderungen im Härtegefüge (Stichwort Anlassen).

Hi,
also die Tragzahl hat nichts mit dem Käfig zu tun sondern mit der Fläche und die ist nach Kugelgröße unterschiedlich und auch je nach sogenannter „schmiegung“. Was Du hier anführst ist eine Zylinderrollenlager, da kann man auch den Innenring entnehmen, beim Kugellager geht das nur durch verdrücken. Was Gerd hier bzgl. Kugellagerfertigung geschrieben hat ist quasi fast korrekt, nur die letzte Kugel passt nur in den assymetrischen Spalt wenn der Außering leicht oval verformt wird (im elastischen Bereich)......ohne Temperaturänterung.

Schmiegung ist übrigens die Form der Laufbahn, denn der Innenring und Außenring hat nicht die exakt gleiche Form wie die Kugel sondern ist leicht größer wodurch sich zusätzlich zum Radialspiel auch ein Kippspiel ergibt.....105% Schmiegung, bedeutet, dass die Laufbahn 5% größer als die verwendete Kugel ist.
Ein Kugellager ohne Käfig macht keinen Sinn, da sich dann die Tragzahl im Betrieb ständig ändern würden oder sich alle Kugeln an der tiefsten Stelle sammeln.

Zum dem genannten Gelenklager kann ich leider nichts beitragen, da die, die ich kenne irgendwo noch einen Verschlussdeckel haben.

Gruß
Thomas