Moin, Moin!
Das Zitierte kann ich so einfach nicht stehen lassen!
Meine persönliche Meinung ist, die 11er ,1150er werden keine Klassiker werden, ... Genauso wie in 10-15 Jahren keiner mehr nach einem 3 er BMW oder Alfa fragen wird der 1990 gebaut wurde.
Bislang ist noch jedes Fahrzeug irgendwann von einem Liebhaber entdeckt und Instand gesetzt worden. Das eine früher, andere später. Fast immer liegen diesem Treiben irgendwelche (Jugend-?) Erinnerungen zugrunde. Man verbindet Erlebnisse damit, es läuft einem irgendwann übern Weg und schon setzt sich etwas in Gang, was nicht selten auch in einer wirtschaftlich vollkommen unsinnigen Vollrestauration endet. Ich spreche da aus Erfahrung...
Einer der zitierten 3er-BMW z.B. ziert meine Garage. Ein seltenes Individual-Cabrio von 92. Das wird jetzt schon zu unanständigen Preisen gehandelt. Aber auch in anderen Baureihen, die jetzt noch verramscht werden, kristallisieren sich allmälich die erhaltenswerten Exoten herraus. Neben meinem Cabrio steht beispielsweise ein 94er (e32) Individual 7er, der so nur ein einziges Mal gebaut wurde. Noch ist er nicht viel wert, aber der finanzielle Wert ist da ohnehin (für mich) zweitrangig. Auf Treffen ist es schon jetzt ein Hingucker und je mehr "Leichen" den Weg alles irdischen gegangen sind, desto mehr strahlen die guten übriggebliebenen.
Technische Schmankerl wie Airbag, Massenweise Elektronik machen diese Fahrzeuge uninteressant.
Vor kurzem habe ich einen Bericht gelesen, in dem Airbag, Bordcomputer, Elektrische Helferlein mal beleuchtet wurden.
Oldtimer tauglich / Klassikertauglich ist anders, das zeug hat eine Lebensdauer von 15 Jahren dann ist Ende...
Auch das sehe ich anders! Es formieren sich immer mehr Firmen, die sich auf das Instandsetzen von Elektronikkomponennten spezialisieren. Man darf dabei auch unsere Jugend nicht vergessen! Was für uns (ältere oder alte) ein Buch mit sieben Siegeln ist, ist für sie eine Fingerübung. Jedes Handy kann heute mehr, als die vermeintlich hochgezüchtete Elektronik in den zitierten Fahrzeugen. Es wird frei programmierbare Platinen geben, die mit entsprechenenden Mappings bestückt in die originalen Kästen Einzug halten und somit nicht nur das technische Funktionieren gewährleisten, sondern die optische Originalität nicht negativ beeinflussen werden.
Ich bin fest davon überzeugt das es auch weiterhin Klassiker geben wird, Klassiker von Morgen. Die Jugend von heute wird sich in erster Linie aus den gleichen Gründen für (dann) alte Fahrzeuge erwärmen und die Restauration oder deren Erhalt angehen. Sie müssen dann vieleicht Kuststoffe und Elektronik restaurieren und nicht mehr Stahlblech und Mechanik, aber sie werden sich der Aufgabe genauso stellen wie die Generationen vor ihnen es taten.
Und was die Massenproduktion anbelangt, die gab es doch in Relation zur zahlenden Kundschaft schon immer. Ein Golf I mit Chromstoßstangen ist heute Kult! Die Busse (T1-T3) ebenfalls. Was ist mit der Ente? Oder Citroens Göttin? Finde mal einen guten FIAT 500! Das ließe sich munter so fortsetzen.
Im Mopedbereich verhält es sich übrigens nicht anders. Kawasaki Z 900/1000, Honda CB 750, CBX 1000, etc. Egal, ob Massenprodukte oder Exoten, sie finden/fanden ihre Liebhaber! Das wird so bleiben und das finde ich gut!
Wodurch haben die "alten" " Ventiler ihren Status denn verdient, durch Robustheit und Technische Einfachheit.
Dazu fällt mir auf Anhieb der beliebte Fingerklopftest am Kotflügel eines meiner Oldis auf irgendwelchen Treffen ein. Zumeist begleitet von den Worten "Das war noch richtiges Blech!" Diese angeblich so robusten Blechwunder waren häufig schon nach sechs Jahren so angefressen, das sie entsorgt wurden. Das trifft auf meinen 280 SE (W108) genauso zu, wie auf unzählige andere Fahrzeuge der Nachkriegsära auch.
Natürlich kann man da noch vieles zerlegen und reparieren. Nur, seid doch mal ehrlich, wer von uns kann das denn heute noch? Wieviele begnadete Mechaniker gibt es denn noch, die in Heimarbeit z.B. einen stehen gebliebenen Kilometerzähler eines W 108 oder W 107 zur Arbeit überreden können? Es sind wenige wirklich engagierte und der Rest geht zum Spezialisten. Erkennst Du die Parallele zum obigen Absatz, in dem es um die Elektronik ging?
Diese Fahrzeuge kann man verstehen, mit einfachen Mitteln reparieren.
Irgendwo im hintersten Ural Fehler suchen und mit einfachsten Mitteln und kleinem Ersatzteilvorrat reparieren oder wieder zum laufen bekommen.
Kann man das bei den neuen Technikmonstern?!
Die, die sich intensiv mit diesen "Monstern" beschäftigen, die können es. Die anderen werden zahlende Kunden sein. Das war aber schon immer so und wird auch so bleiben.
Also, nicht alles so schwarz sehen!
Und was die 11er GS anbelangt, sie ist schon ein Klassiker. Das erkennt man spätestens wenn man mit 12er-GS-Fahrern zu klönen anfängt.
LG, Gis